TSG Hoffenheim verliert trotz Tor von Sandro Wagner gegen Sporting Braga

Europa-League-Debüt für Hoffenheim. Julian Nagelsmann und seine Mannschaft gingen nach dem Sieg in der Bundesliga gegen die Bayern mit breiter Brust und viel Rückenwind in die Partie gegen die Portugiesen.

In einem 3-5-2-System mit Sandro Wagner und Andrej Kramaric an vorderster Front. Die Hausherren gaben selbst als Ziel das Erreichen der K.O.-Phase aus - begannen entsprechend motiviert und dominant. Sie setzten Braga nach einer kurzen Abtastphase unter Druck, erspielten sich gute Torchancen und gingen in der 24. Minute folgerichtig in Führung. Pavel Kaderábek setzte sich auf der rechten Seite bärenstark durch, flankte die Kugel punktgenau ins Zentrum. Wagner nickte problemlos zur Führung ein.

Nach dem Treffer blieben die Hausherren dran, hätten durchaus erhöhen können, ließen jedoch gute Möglichkeiten leichtfertig liegen. Die größte Chance versiebte Kramaric freistehend aus sieben Metern nach einem feinen Flachpass von Nico Schulz von der linken Seite.

Von Braga war bis dato rein gar nichts zu sehen - in der Nachspielzeit trauten sich die Gäste dann allerdings doch noch vor das Hoffenheimer Gehäuse. Ricardo Esgaio hatte zu viel Platz auf dem rechten Flügel, suchte und fand João Carlos Teixeira in der Mitte. Der Offensivmann köpfte aus elf Metern zum Ausgleich ein.

Statt mit einer komfortablen Führung ging es also mit einem schmeichelhaften Unentschieden in die Pause. Für den zweiten Durchgang nahm sich die Nagelsmann-Elf dann einiges vor. Schulz hatte bereits in der 47. Minute die Gelegenheit zur erneuten Führung, legte sich den Ball im Strafraum aber etwas zu weit vor.

Erneut bestraften die Portugiesen die Offensiv-Nachlässigkeiten der TSG. In der 50. Minute setzte Paulinho Esgaio in der rechten Strafraumhälfte in Szene. Der Offensivmann spielte die Kugel flach in die Mitte, Dyego Sousa musste aus wenigen Metern nur noch einschieben.

Hoffenheim drückte nach dem Rückstand auf den Ausgleich, hatte aber Probleme mit den tiefstehenden Gästen, die keinem Zweikampf aus dem Weg gingen. Wenn etwas ging, dann über die Flügel - insgesamt war das Hoffenheimer Spiel allerdings zu statisch.

Erst in der Schlussviertelstunde fanden die Hausherren den Zug zum Tor wieder - waren in der Gefahrenzone jedoch nach wie vor viel zu ungefährlich. So endete das Europa-Debüt der TSG mit einem herben Dämpfer.

Julian Nagelsmann (Trainer TSG 1899 Hoffenheim): "Mit dem Spiel der ersten 30 und der letzten 15 Minuten bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht. Das ist eine völlig unnötige Niederlage. Wir müssen das Spiel in den ersten 30 Minuten entscheiden und da 3:0 führen."

Abel Ferreira (Trainer Sporting Braga): "Nur wenige haben an uns geglaubt. Die Spieler und ich haben daran geglaubt. Alle Spieler haben alles gegeben."

Sandro Wagner (TSG 1899 Hoffenheim): "So schnelllebig ist der Fußball. Man muss sich ständig neu beweisen - egal, ob der Gegner Bayern oder Braga heißt."

Hoffenheim hat es geschafft. Das erste Mal in der Vereinshistorie spielt der Klub im internationalen Geschäft. Für die Königsklasse reichte es zwar letztlich nicht, doch auch die Europa League ist eine ganz große Nummer für die TSG.

Viel Euphorie wurde erwartet, ernüchternd fiel dann aber die Fanbilanz aus. Lediglich knapp 15 Tausend Tickets gingen über die Ladentheke. Kein erster Auftritt vor ausverkauftem Haus. Schade!

In Deutschland bekamen die Gäste aus Portugal in der Vergangenheit ausschließlich kalte Füße. Sechsmal trat Braga in der Republik an, kein einziges Mal konnten sie den Platz als Sieger verlassen. Viermal hagelte es eine Niederlage, zweimal gab es ein Remis. Der Erfolg gegen Hoffenheim ist damit der erste Sieg für Braga in Deutschland.