1. FC Union Berlin nach Sieg gegen Ajax Amsterdam im Freudentaumel: "Wenn der Traum wahr wird"

VonPascal Steinmann

Update 24/02/2023 um 11:46 GMT+1 Uhr

Der 1. FC Union Berlin steht im Achtelfinale der Europa League. Die Köpenicker bezwangen Ajax Amsterdam an der Alten Försterei 3:1 (2:0) und schreiben das nächste Märchen. "Es geht wirklich fast nicht besser", schwärmte Union-Trainer Urs Fischer nach der historischen Nacht. Für die Eisernen geht der nächste Traum in Erfüllung, doch die Fans in Berlin träumen im Rausch schon vom nächsten Kapitel.

Fischer nach Europa-Coup emotional: "Mannschaft ist unermüdlich"

Am Ende wollte kaum einer die rote Party in der Alten Försterei verlassen. 21.700 euphorische Fans sangen, applaudierten und feierten die Mannschaft, die sich am Donnerstagabend durch das 3:1 (2:0) gegen Ajax Amsterdam mit einem weiteren Kapitel im Unioner Märchenbuch verewigte.

Das Motto der eindrucksvollen Berliner Choreographie während der Begegnung: "Wenn der Traum wahr wird, wird das Leben zum Rausch." Ein Zustand, dem man als Fan des Tabellendritten der Bundesliga in den zurückliegenden Wochen kaum entfliehen kann. "Was man hier erlebt, ist unglaublich", schwärmte ein ungläubiger Kapitän Rani Khedira nach dem Rückspiel der Europa-League-Playoffs an der Alten Försterei.

Schon vor dem Anpfiff brannten die Fans des 1. FC Union ein emotionales Feuerwerk ab. "Als man hier zum Aufwärmen herausgekommen ist, hat man es schon gespürt", sagte der 29 Jahre alte Stuttgarter bei "RTL". Über 90 Minuten trieben die Anhänger ihre Mannschaft an, die den Champions-League-Sieger von 1995 unermüdlich niederarbeitete.

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Abschied vom Albtraum: Union Berlin macht den ersten Schritt

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Zwar überließen die Berliner den Niederländern beinahe zu 75 Prozent den Ball, gewannen aber 56 Prozent der Zweikämpfe und setzten durch ihre schnellen Umschaltmomente immer wieder Nadelstiche nach vorne. "Wir sind natürlich überglücklich, auch wenn die 90 Minuten sehr anstrengend waren", sagte Robin Knoche, der die Gastgeber nach 20 Minuten per Handelfmeter in Führung brachte: "Aber es hat sich definitiv gelohnt."

Knoche: "Einfach unfassbar"

Und wie: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte steht der Hauptstadtklub im Achtelfinale der Europa League. "Es ist einfach unfassbar. Es ist außergewöhnlich. Das hätte vor der Saison keiner gedacht", gestand Knoche bei "RTL".

Doch der Traum wird Realität: Kontinuierlich etablieren sich die Eisernen als absolutes Top-Team in Deutschland. "Wir entwickeln uns Stück für Stück weiter. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen. Das macht einfach Spaß", erklärte Knoche. Spaß und Zusammenhalt als Erfolgsrezept.

Grenzen scheint es in Köpenick derzeit keine zu geben – und ein Ende der Erfolgswelle erst recht nicht: In der Bundesliga liegt man punktgleich mit Bayern und dem BVB an der Tabellenspitze, im DFB-Pokal spielt die Mannschaft von Trainer Urs Fischer im April bei Eintracht Frankfurt um den Halbfinaleinzug.

"Es geht wirklich fast nicht besser", freute sich der 57 Jahre alte Schweizer, der nach dem 3:1 gegen Ajax von den Fans mit Sprechchören gefeiert wurde.

Union Berlin steht im Achtelfinale der Europa League

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Union träumt von den Bayern

"Ich bin nicht nur stolz auf die Mannschaft. Wir dürfen auf uns alle stolz sein", sagte Fischer und meinte damit vor allen Dingen auch die 21.700 Zuschauer. Gerade vor heimischer Kulisse sind die Unioner kaum zu schlagen. "Ohne Eure Unterstützung wäre es nicht möglich gewesen", dankte Knoche den Zuschauern nach dem Spiel.

Erst eine Saisonniederlage kassierten sie in Berlin: Am ersten Europa-League-Spieltag gegen den belgischen Vertreter Royale Union Saint Gilloise. Umso deutlicher wurde die Bedeutung des Triumphes gegen Ajax an der Tatsache, dass Kapitän Khedira am Donnerstagabend befand: "Das hat das Stadion noch nicht erlebt."

Drei Tage vor dem Spitzenspiel gegen den Rekordmeister in der Allianz Arena schwappt die Euphoriewelle in Köpenick nahezu über. Im Rausch des Achtelfinaleinzuges grölten die Fans den Klassiker: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus."

Torschütze Knoche lehnte sich zwar nicht so weit aus dem Fenster, wollte lediglich "mal gucken, was am Wochenende möglich ist." Doch machbar scheint für den 1. FC Union Berlin in diesen Tagen alles. Denn: In Köpenick werden Märchen wahr.

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