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FC Liverpool-Coach Jürgen Klopp hofft nach Blinddarm-OP auf Pokal-Happy End

Sven Busch

Update 09/02/2016 um 17:56 GMT+1 Uhr

Der Blinddarm ist raus, aber Sorgen hat Jürgen Klopp immer noch genug. Da wären die Verletzungsprobleme der "Reds“ oder der Termin-Stress oder die Leistungsschwankungen oder die fehlende Abschlusssouveränität - oder sein eigener Gesundheitszustand. Nur drei Tage nach der Operation wird er im FA-Cup-Wiederholungsspiel am Dienstag bei West Ham schon wieder auf der Bank sitzen.

Jürgen Klopp, FC Liverpool

Fotocredit: AFP

Das Nachsitzen im FA Cup hat Jürgen Klopp gerade noch gefehlt. Auf dieses nervige Wiederholungsspiel am Dienstagabend (ab 20:45 Uhr live bei Eurosport und im Eurosport Player) bei West Ham United hätte er gern verzichtet. Die Viertrunden-Partie im Pokal ist bereits das zwölfte Pflichtspiel seit dem 1. Januar.
Zielgerichtetes Kadertraining ist bei dieser Termindichte kaum möglich. Und jetzt legte ihn auch noch eine Blinddarmentzündung flach. Trotzdem sitzt der 48-Jährige gegen West Ham auf der Bank – nur drei Tage nach der Operation, in der ihm der Blindarm entfernt wurde.
"Ich fühle mich gut. Ich hatte etwas, was viele Leute vor mir hatten", sagte Klopp. No big deal. Alles gut. "Deshalb ist er ein Leader", erklärte West Hams Coach Slaven Bilic. "Deshalb ist er so erfolgreich in seinem Job."
Erfolgreich, aber auch frustriert ob der mangelnden Konstanz.

Wundertüte Liverpool

Die "Reds" können begeistern, wie in der Hinrunde Man City (4:1) oder Meister Chelsea (3:1) düpieren, Überraschungs-Tabellenführer Leicester City 1:0 niederkämpfen oder dem FC Arsenal in letzter Minute ein 3:3 abtrotzen - aber das Klopp-Team ist eben auch die geballte Harmlosigkeit, wenn es gegen vermeintlich schwächere Mannschaften geht: 0:3 beim FC Watford, 0:2 bei West Ham United, oder das völlig unnötige 0:1 Mitte Januar gegen Manchester United.
Danach analysierte die "Times“ so treffend: Liverpool sei wie ein Schmetterling und habe auch so zugestochen. Nämlich gar nicht. Aua! Das tat weh – weil es stimmt.
Die Abschlussschwäche wurmt Klopp. Von bisher 396 Schüssen in der Liga gingen nur 123 aufs gegnerische Tor; eine Quote von 31 Prozent: der zweitschwächste Wert aller Premier-League-Klubs. Auch die 32 Tore in 25 Liga-Begegnungen passen nicht unbedingt zum Anspruch einer Spitzenmannschaft.
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Trainer Jürgen Klopp mit Angreifer Daniel Sturridge

Fotocredit: Imago

Sturmflaute

Klopp hat die Offensivprobleme immer wieder thematisiert. Neues Personal wird er allerdings erst in der kommenden Spielzeit bekommen. Nationalspieler Daniel Sturridge ist ständig verletzt, der belgische 40-Millionen-Einkauf Christian Benteke gilt als großes Missverständnis. So muss der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino den Aushilfstorjäger geben. Für die Pokal-Zusatzschicht bei West Ham soll immerhin Sturridge wieder zur Verfügung stehen.
Ansonsten dürfen wie bei der Nullnummer im Hinspiel Liverpools Youngster Cameron Brannagan, Kevin Stewart, Brad Smith und Sheyi Ojo auf einen Einsatz im Upton Park hoffen.

Hoffnung Pokal

Die Pokal-Wettbewerbe bleiben die Titel-Hoffnung des 18-maligen englischen Meisters. Im Liga-Pokal steht die Klopp-Elf im Endspiel gegen Manchester City, im FA Cup winkt bei einem Erfolg der Einzug ins Achtelfinale.
Dafür ist die Bilanz in der Liga nur Durchschnitt. Der Traditionsklub hat unter Klopps Regie bisher sechsmal gewonnen, sechsmal verloren und fünfmal Unentschieden gespielt. In der Tabelle fehlen schon zwölf Punkte auf Platz vier, der wenigstens zur Qualifikation für die Champions League reichen würde.
Das ernüchternde 2:2 am vergangenen Samstag gegen den Vorletzten Sunderland nach 2:0-Führung passt in dieses Auf und Ab. Klopp erfuhr das Ergebnis im Krankenhaus – nach dem 45-minütigen Eingriff.
Jetzt soll West Ham United für diese Enttäuschung büßen müssen.
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Die Höhepunkte von Liverpools Nulldiät gegen West Ham

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