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FC Barcelona - Borussia Mönchengladbach: "Fohlen" haken Pleite schnell ab

Eurosport
VonEurosport

Update 07/12/2016 um 10:56 GMT+1 Uhr

Borussia Mönchengladbach hat sich aus der Champions League mit einem 0:4 beim FC Barcelona verabschiedet und beendet das Abenteuer Königsklasse auf Rang drei, der zur Europa League berechtigt. Großes Selbstvertrauen konnte das Team in Hinsicht auf das wichtige Bundesligaspiel gegen Mainz jedoch nicht ziehen. Im Gegenteil, Trainer André Schubert ist weiter angezählt. Nur noch große Siege helfen.

Mönchengladbach geht in Barcelona unter

Fotocredit: SID

Aus Barcelona berichtet Malte Schmidt
Ausgerechnet Arda Turan und Paco Alcacer. Die beiden Offensivspieler des FC Barcelona nutzten das Spiel gegen Gladbach gegen bemitleidenswerte Fohlen für Werbung in eigener Sache. Der Türke Turan war am vergangenen Samstag im Clásico, der Sündenbock der Fans, weil er den entscheidenen Freistoß, der zum Ausgleich durch Sergio Ramos führte, verschuldete.
Gegen Gladbach gelang ihm dann die Wiedergutmachung durch ein lupenreiner Hattrick in der zweiten Hälfte. Der aus Valencia für 25 Millionen Euro gekommen Alcacer war bei den Katalanen schon als Fehleinkauf abgestempelt. Am Dienstagabend zeigte der 23-Jährige eine starke Leistung und bereitete das 4:0 durch Turan vor. Das also ausgerechnet diese beiden Spieler des FC Barcelona ihre Wiederauferstehung feierten, zeigt das ganze Dilemma der Gladbacher in Camp Nou.

Überwältigende Fanunterstützung

Für Borussia Mönchengladbach sollte die Partie gegen den großen FC Barcelona die perfekte Abschiedsvorstellung aus der Champions League sein. Im ehrwürdigen Nou Camp vor rund 68000 Zuschauern wollten sich die Fohlen vernünftig von der großen Bühne verabschieden. Über 7000 Fans waren aus Deutschland mitgereist in die katalanischen Hauptstadt. Die grün-weiß-schwarzen Anhänger übersäten die Innenstadt und genossen das traumhafte (Winter)Wetter in Barcelona bei schnuckligen 17 Grad.
Die Rahmenbedingungen für eine interessante Partie waren gut, da es für beide Teams, um nichts mehr ging. Die Abschlusspositionen der beiden Mannschaften standen schon nach dem fünften Spieltag fest. Doch was sich dann auf dem Platz abspielte, war mehr als eine Lehrstunde für das Team von Trainer Schubert. "Wir hatten zu viel Respekt vor dem Gegner und haben nicht mutig genug gespielt. Du musst gut organisiert sein in der Defensive. Aber du darfst nicht zu passiv sein und musst in die Zweikämpfe kommen, aggressiv sein und dem Gegner wehtun", analysierte der Coach die Partie.

Von Beginn an chancenlos

Von der ersten Minute an hatten die Gladbacher zu viel Respekt vor den Katalanen, die im Gegensatz zum Hinspiel nur mit einer besseren B-Elf plus Lionel Messi agierten. Schubert ließ mit einer Fünferkette spielen, davor mit zwei defensiven Sechser, doch das alles half nichts. "Im Hinspiel haben wir es deutlich besser gemacht und höher verteidigt. Heute haben wir uns tief hinten rein drängen lassen. Wir hatten dann gar keine Entlastung. Dann kommst du irgendwann in so einen Teufelskreis, in dem du den Ball, wenn du ihn hast, einfach nur wegschießt und dann rollt ein Angriff nach dem anderen auf dich zu", erklärte der eingewechselte Christoph Kramer das Spielgeschehen.
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Barcas Arda Turan schießt Gladbach ab

Fotocredit: Imago

Der spanische Tabellenzweite wollte sich anscheinend nach dem verpassten Sieg im Clásico, den Frust von der Seele schießen und spielte Gladbach nach allen Regeln der Fußballkunst her. Endlose Ballstafetten ohne das ein Gladbach-Spieler an den Ball kam und ein vor Spielwitz sprudelnder Andres Iniesta zeigten einen deutlichen Klassenunterschied auf. Nebenbei stellte Barca einen neuen Champions League-Rekord auf. Unglaubliche 993 Pässe spielten sich Messi und Co in 90 Minuten zu, die Katalanen verbesserten damit ihre eigene Bestmarke, die sie im Spiel gegen Rubin Kasan im Dezember 2010 aufgestellt hatten (971 Pässe).

Eberl: "Wie im Schleudergang"


"Es ist das eingetreten, was eintreten kann in Barcelona: dass du dich irgendwann fühlst wie im Schleudergang und kaum Ballbesitz hast. Deswegen haben wir heute eine große Laufeinheit gemacht", nahm es Sportdirektor Max Eberl mit Humor. Dennoch weiß auch er, dass dieser Auftritt kein Selbstvertrauen für die anstehenden Spiele in der Bundesliga gibt.
"Mainz ist wichtiger", antwortete Eberl auf die Frage, warum sich die Mannschaft so schlecht verkauft habe. Der Sportdirektor, der angeblich bei den Bayern hoch im Kurs stehen soll, wollte das Spiel schnell abhaken. Die Borussen sind in der Bundesliga seit acht Spielen ohne Sieg (3 Remis, 5 Niederlagen). Nur noch fünf Punkte trennen die Fohlen vom Relegationsplatz 16. Bis zur Winterpause spielt Gladbach noch gegen Mainz, Wolfsburg und Augsburg.
Offiziell wird von Schubert zwar keine Punktzahl gefordert, doch intern, so heißt es, soll Schubert schon sieben Punkte aus diesen drei Begegnungen holen. "Sich eine Punktevorgabe zu machen ist doch Quatsch", so Schubert:
Gegen Mainz müssen wir das Spiel in die Hand nehmen, das Spiel dominieren, nach vorne spielen, um endlich wieder einmal Punkte einzufahren, denn: Die schlechten Spiele, die wir gemacht haben, haben wir verloren, die richtig guten Spiele haben wir nicht gewonnen.

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