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FC Bayern München: Karl-Heinz Rummenigge überrascht mit Aussage zu Jérôme Boateng

Dirk Adam

Update 20/09/2018 um 15:19 GMT+2 Uhr

Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern München äußert sich ausführlich über Jérôme Boateng - und holt dabei bis zu Alexander Gauland aus. Der Innenverteidiger hatte sich von der Bayern-Führung via "SZ"-Interview mehr Rückendeckung erhofft, bekommt vom Vorstandsvorsitzenden aber nur ein Gesprächsangebot: "Wenn er mit uns sprechen will, kann er gern sprechen."

Karl-Heinz Rummenigge

Fotocredit: Imago

Jérôme Boateng und Karl-Heinz Rummenigge werden beim FC Bayern München wohl keine engen Freunde mehr.
Angesprochen auf Boatengs Aussagen, er habe sich nach der WM ein wenig vom Verein im Stich gelassen gefühlt, sagte der Vorstandsboss nach dem Champions-League-Auftaktsieg bei Benfica Lissabon (2:0) bei "Sky" offen:
Grundsätzlich habe ich kein Problem, wenn ein Spieler meint, er müsste mal etwas kritisches in Richtung von Uli Hoeneß oder mir sagen, das ist Spielern bei uns durchaus gestattet. Die Pressefreiheit wird zwar manchmal in Frage gestellt, aber wie man sieht, ist die bei uns offenbar gewährleistet. Wenn er mit uns sprechen will, kann er gern sprechen. Wichtig ist, dass er dann so spielt wie heute Abend. Ich glaube nicht, dass wir etwas versäumt haben. Es gibt überhaupt keinen Dissens. Unser Büro steht immer auf.
Auf Nachfrage von Sky-Reporter Patrick Wasserziehr im Hinblick auf seine im November 2016 getätigte Aussage, Boateng solle "back to earth runterkommen", holte Rummenigge weit aus:
Jérôme Boateng ist sicherlich so etwas wie ein bunter Vogel. Die Problematik hat glaube ich gar nichts mit dem FC Bayern zu tun, sondern mit dem DFB. Es gab ja 2016 zur EM den fürchterlichen Spruch von dem [Alexander] Gauland ['Die Leute wollen einen Boateng nicht als Nachbarn'', d. Red.], der dann ja zu einem Politikum geführt hat, und da ist ein bisschen was in die falsche Richtung gelaufen und das hat eigentlich nichts mit dem FC Bayern zu tun. Wir haben am Ende des Tages da ein bisschen die Zeche zahlen müssen, aber auch das haben wir gut überstanden.

Salihamidzic: "Kann Aufregung nicht verstehen"

Boateng hatte zu Beginn der Woche mehr Unterstützung von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge gefordert.
Der Bayern-Profi sagte zu den WM-Nachwehen in der "Süddeutschen Zeitung":
Mir ist es wichtig, noch mal klarzustellen, dass ich voll auf den FC Bayern fokussiert bin. Und dass ich es andererseits aber auch nicht so schön finde, wenn überall Sachen über mich behauptet werden und man dann keine öffentliche Unterstützung vom Verein bekommt.
Sportdirektor Salihamidzic meinte dazu bei "Sky":
Wir haben uns überhaupt nichts vorzuwerfen. Wir haben ihn letzte Saison so unterstützt, wie auch jetzt. Unsere Türen sind immer offen und ich spreche jeden Tag mit ihm. Deswegen können wir so oft und lange sprechen, wie er will.
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Hasan Salihamidzic

Fotocredit: SID

Mit Blick auf die im Sommer aufgekommenen Transfergerüchte zu Paris Saint-Germain und den bleibenden Spuren zwischen Spieler und Verein fügte Salihamidzic hinzu:
Wir sind uns überhaupt nicht fremd geworden, durch die Paris-Geschichte sind wir uns eigentlich noch nähergekommen. Wir haben uns ausgesprochen, wir haben alles untereinander beredet. Man sieht ja auch, wie er sich präsentiert, wie er spielt. Ich bin total zufrieden mit ihm, weil er immer mehr aus sich herauskommt und deswegen kann ich die ganze Aufregung nicht verstehen.
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