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Fedor Radmann bereut Schwur auf Leben seiner Kinder

VonSID

Publiziert 11/02/2016 um 00:14 GMT+1 Uhr

Der frühere OK-Vizepräsident Fedor Radmann stuft eine Abmachung zwischen den Machern der Fußball-WM 2006 und dem zwielichtigen Funktionär Jack Warner kurz vor der Turnier-Vergabe als "eine Art Beruhigungsvertrag" ein. "Wir wollten uns Jack Warner damals quasi vom Hals halten", sagte der 71-Jährige der Zeitung Die Welt.

Fedor Radmann spricht über die Forderung des DFB

Fotocredit: SID

"Uns war klar, dass er nicht für uns stimmen wird. Er wollte entweder für Südafrika oder für England stimmen. Aber wir wollten ihn so kurz vor der Vergabe auch nicht als Feind haben."
Das "Beckenbauer-Dokument", ein auf den 2. Juli 2000 (vier Tage vor der WM-Vergabe) datierter Entwurf, war in den Archiven des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aufgetaucht. Es wurde von WM-Organisationschef Franz Beckenbauer für die deutsche und dem früheren FIFA-Vize Warner (Trinidad/Tobago) für die andere Seite unterschrieben, es war ein Grund für den Rücktritt des DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach.
Die erheblichen Zusagen an Warner, unter anderem über 1000 WM-Tickets der teuersten Kategorie, legen zumindest die Option eines Stimmenkaufs vor der WM-Vergabe nahe. Von der DFB-Interimsführung um die Präsidenten Reinhard Rauball und Rainer Koch wird das Dokument als Bestechungsversuch gewertet.

"Wir haben niemanden bestochen"

Radmann erklärte, in den letzten Tagen vor der WM-Vergabe könne es "schon zu einer Art Beruhigungsvertrag" gekommen sein. "Jack Warner war Vize-Präsident der FIFA, er war ein wichtiger Mann und unglaublich einflussreich, alle haben ihn umschwärmt. Wir wollten einfach nicht, dass er gegen uns arbeitet. Deswegen haben wir vielleicht versucht, ihn zu beruhigen", sagte der engste Vertraute Beckenbauers.
Radmann wiederholte jedoch seine Aussage aus einem SID-Interview vom Dienstag: "Ich sage immer noch ganz klar: Wir haben niemanden bestochen." Deutschland habe die beste Bewerbung eingereicht: "Alles andere ist dummes Zeug."
Das Beckenbauer-Dokument ist nach jetzigem Kenntnisstand nicht in die Tat umgesetzt worden.
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