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WM 2018 in Russland - Portugal verspielt Gruppensieg gegen Iran in der Nachspielzeit

Tobias Forstner

Update 25/06/2018 um 23:41 GMT+2 Uhr

Portugal kommt im abschließenden Gruppenspiel gegen den Iran nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und beendet die Gruppe als Zweiter hinter Spanien. Ricardo Quaresma hatte die Portugiesen in der 45. Minute in Führung gebracht. In der zweiten Hälfte vergab Cristiano Ronaldo die Vorentscheidung per Elfmeter. Irans Karim Ansarifard machte es in der Nachspielzeit besser und traf zum 1:1 (90+3).

Cristiano Ronaldo reacts during the Russia 2018 World Cup Group B football match between Iran and Portugal at the Mordovia Arena in Saransk on June 25, 2018

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Die Portugiesen hatten im ersten Abschnitt deutlich mehr Spielanteile (76 Prozent Ballbesitz) und kamen häufiger zum Abschluss (9:3 Torschüsse). "Team Melli" verteidigte allerdings klasse im Kollektiv und leistete sich in den entscheidenden Duellen im Strafraum keine Fehler.
Der Iran überzeugte im Umschaltspiel und hielt lange die Null. Ricardo Quaresmas Geniestreich sorgte kurz vor der Pause für die nicht unverdiente Führung des Favoriten. Der Beşiktaş-Profi lief vom rechten Flügel nach innen und bediente Adrien Silva, der toll mit der Hacke auf seinen Passgeber zurückgab. Dieser zog halbrechts vom Strafraumrand mit dem Außenrist ab und beförderte den Ball wunderbar hoch zum 1:0 ins linke Eck (45.).
Nach einer relativ ereignisarmen ersten Hälfte sahen die Zuschauer in Saransk einen dramatischen zweiten Durchgang. Die "Seleção" war weiterhin spielbestimmend und kam öfter zum Abschluss. In der 51. Minute wurde der Videobeweis zum ersten Mal eingesetzt, ein Strafstoß für Portugal folgte. Cristiano Ronaldo war von Saeid Ezatolahi zu Fall gebracht worden und trat selbst zum Elfmeter an.
Der amtierende Weltfußballer vergab, indem er mit seinem unpräzisen Schuss am Keeper scheiterte. Später war er auch beim zweiten Einsatz des VAR beteiligt: Für ein unfaires Einsteigen sah er die Gelbe Karte - nicht aber Rot, wie vom Gegner gefordert.
Der von vielen kleinen Fouls geprägte zweite Abschnitt hatte nur wenig Spielfluss, allerdings schafften es die Iraner in der Nachspielzeit in den gegnerischen Sechzehner, wo ein Handspiel von Cédric Soares (dritter Einsatz des Videobeweises) dem 1:1 vorausging. Karim Ansarifard trat zum Elfmeter an und schoss unhaltbar zum 1:1-Endstand ins rechte obere Eck (90.+3).
In Gruppe B blieb es bis zum Schluss spannend. Da Spanien sich im Parallelspiel mit 2:2 gegen Marokko trennte, zog "La Furia roja" vor den Portugiesen als Gruppenerster ins Achtelfinale ein. Dort trifft sie auf Russland. Portugal muss gegen Uruguay ran.

Die Stimmen zum Spiel:

Carlos Queiroz (Trainer Iran): "Es war ein sehr intensives Spiel, Minute für Minute, von Tor zu Tor. Wenn es Gerechtigkeit im Fußball gäbe, wäre Iran heute der Gewinner gewesen. Die Einstellung, die Mentalität haben gestimmt. Wir hätten es verdient gehabt zu gewinnen. Ich verstehe nicht, warum Ronaldo nicht Rot gesehen hat."
Fernando Santos (Trainer Portugal): "Das Wichtigste ist, dass wir weiter dabei sind. Das war unser Ziel. Wir hatten einen starken Gegner, Gratulation an Carlos für die tolle Arbeit. Sie haben erneut bewiesen, dass sie gut organisiert sind. Wir haben gut begonnen, haben den Ball laufen lassen. Das Tor war erste Klasse. In der zweiten Halbzeit hatten wir bis zum Elfmeter alles im Griff."
Ricardo Quaresma (Portugal): "Ich denke wir haben uns sehr gut angestellt. Wir haben unser Ziel erreicht und müssen uns jetzt in den nächsten paar Tagen für das nächste Spiel erholen. Wir müssen nun mit dieser Denkweise des Gewinnens fortfahren und auf das nächste Spiel warten."

Der Tweet zum Spiel:

Quaresma (34 Jahre, 272 Tage) ist nach dem Iraner Yahya Golmohammadi (WM 2006; 35 Jahre, 84 Tage) der älteste Spieler, der bei einer Weltmeisterschaft bei seinem Startelf-Debüt traf.

Das fiel auf: Rechenspielchen

"Fußball ist keine Mathematik", sagte Bayern Münchens Karl-Heinz Rummenigge einst in Anlehnung an den damaligen FCB-Trainer und Ex-Mathematik-Lehrer Ottmar Hitzfeld. In der Gruppe B gab es zumindest bezüglich der Tabellensituation genug Rechenbedarf. Bis in die Nachspielzeit waren sowohl für den Iran, Portugal und Spanien entweder der erste, der zweite oder der dritte Platz durchaus im Bereich des Möglichen.

Die Statistik: 1

So etwas sieht man nicht alle Tage: Ronaldo verschießt einen Elfmeter. Es war der erste vergebene Strafstoß in Portugals WM-Geschichte seit 1966.

Die Match-Highlights bei Youtube:

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