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WM 2018: Vier Gewinner, vier Verlierer des Achtelfinals mit Ronaldo, Messi, Cavani, Mbappé

Marc Hlusiak

Update 01/07/2018 um 10:51 GMT+2 Uhr

Portugal und Argentinien sind ausgeschieden, Uruguay und Frankreich treffen im Viertelfinale aufeinander. Die ersten beiden Achtelfinals der WM 2018 in Russland haben gezeigt: Die K.o.-Runde ist die Zeit der Superstars. Kylian Mbappé und Edinson Cavani trafen doppelt, die beiden größten Stars des Weltfußballs schieden jedoch am gleichen Tag aus dem Turnier aus.

Edinson Cavani (Uruguay)

Fotocredit: Getty Images

Vier Gewinner des Achtelfinals

Kylian Mbappé
Im Achtelfinale gegen Argentinien der beste Mann auf dem Feld. Seine Schnelligkeit, seine Dribbelstärke, sein Abschluss - Kylian Mbappé war für die Argentinier zu keiner Zeit des Spiels zu kontrollieren. In der 13. Minute holte er mit einem 70-Meter-Sprint, der erst von Marcos Rojo im eigenen Strafraum beendet wurde, den Elfmeter heraus, den Antoine Griezmann zum 1:0 verwertete.
In der zweiten Halbzeit ließ er einen Doppelpack zum 3:2 und 4:2 innerhalb von vier Minuten folgen - seine Länderspieltore sechs und sieben. Dass er nun neben Pelé der einzige Teenager ist, der bei einem WM-Turnier schon drei Mal getroffen hat, zeigt, an welch seltenem Talent die Équipe Tricolore dieser Zeit erfreuen darf.
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Mbappe bei der WM

Fotocredit: Getty Images

Edinson Cavani
Im ewigen Rennen um die Vorherrschaft im uruguayischen Sturm zwischen Edinson Cavani und Luis Suárez gelang dem PSG-Stürmer im Achtelfinale gegen Portugal ein Etappensieg. Mit seinen zwei Treffern ebnete er seiner Mannschaft den Weg ins Viertelfinale.
Dabei harmonierte der 31-Jährige in der Sturmspitze prächtig mit Partner Suárez. Das 1:0 leitete er mit einem punktgenauen 60-Meter-Seitenwechsel auf Suárez selber ein, ehe er die Flanke des Barcelona-Stürmers wuchtig zur 1:0-Führung in den Winkel köpfte.
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Edinson Cavani bei Uruguay - Portugal

Fotocredit: Getty Images

Auch das 2:1-Siegtor erzielte El Matador, der allerdings eine Viertelstunde vor Spielende verletzt ausgewechselt werden musste. Nach dem Spiel verriet Cavani, dass er "einen Schlag auf das Schienbein abbekommen" habe. Er sei zuversichtlich, dass er im Viertelfinale wieder spielen kann. Wie weit es für die Celeste gehen kann?
Cavani ist selbstbewusst:
Wir glauben, dass wir bis zum Ende durchhalten können.
Benjamin Pavard
Nach dem Spiel ging sein Dank erst einmal an seinen ehemaligen Trainer beim VfB Stuttgart und heutigen "ARD"-Experten Hannes Wolf: "Ich habe mich sehr weiterentwickelt und das verdanke ich ihm. Er hat mir deutsche Disziplin beigebracht. Ich verdanke ihm, dass ich heute hier bin."
Dass die ganze Welt nach dem Viertelfinaleinzug der Franzosen auch mit dem 22-jährigen Rechtsverteidiger Benjamin Pavard sprechen wollte, lag an seinem zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich der Marke Tor des Monats. Von der rechten Strafraumkante knallte der Defensivspezialist den Ball volley und mit viel Unterschnitt in den langen Winkel:
Das war wirklich ein sehr, sehr schönes Tor, das ich mir heute Nacht noch sehr oft ansehen werde. Ich kann eh nicht schlafen.
Verständlich, denn auch neben seinem Traumtor machte Pavard ein herausragendes Spiel. Knapp 60 Prozent seiner Zweikämpfe gewann er, brachte zudem 90 Prozent seiner Zuspiele in der gegnerischen Hälfte zum eigenen Mitspieler - ein Topwert.
Óscar Tabárez
Für den uruguayischen Nationaltrainer ist das Erreichen des Viertelfinales aus mehrfacher Hinsicht ein großer Erfolg. Zum einen, weil dies der Celeste, der ewig unangenehm zu bespielenden Defensivtruppe, nur die wenigsten zugetraut hätten, zum anderen, weil Tabárez an einer unheilbaren Nervenkrankheit leidet und ihm von einheimischen Journalisten deshalb schon der Ruhestand nahegelegt wurde.
"Nichts ändert sich für meinen oder im Umgang mit den Spielern", entgegnete der 71-Jährige auf seine Krankheit angesprochen auf einer Pressekonferenz und fügt an: "Ich werde weitermachen, solange die Ergebnisse stimmen." Dass sie stimmen, hat jede Menge mit dem Vertrauen zu tun, dass seine Spieler zu ihm aufgebaut haben.
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Oscar Tabarez

Fotocredit: Getty Images

Cavani sagt:
Er ist der Vater des Erfolgs und für die gesamte Entwicklung der Nationalmannschaft verantwortlich. Meine Wertschätzung ist unermesslich.
Tabárez ist der älteste Trainer im Turnier. Nach dem Einzug in die Runde der letzten Acht steht fest, dass er als WM-Teilnehmer mindestens noch sechs Tage älter wird.

Vier Verlierer des Achtelfinals

Lionel Messi
Lionel Messi fährt wieder einmal mit leeren Händen von einem WM-Turnier nach Hause. Dreimal war gegen Deutschland Endstation, dieses Mal ist schon im Achtelfinale Schluss. Eine herbe Enttäuschung. Ob er in Katar 2022 noch einmal die Chance bekommen wird, Weltmeister zu werden, ist höchst fraglich.
Messi ist am Dienstag 31 Jahre alt geworden, auch an einem Weltstar seines Formats nagt der Zahn der Zeit. Sein 128. Spiel für Argentinien könnte sein letztes gewesen sein. Nach dem Spiel verließ er wortlos das Stadion, einige Kollegen (Javier Mascherano, Lucas Biglia) sind bereits zurückgetreten.
Entscheidet sich auch Messi gegen eine Zukunft in der Albiceleste?
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Lionel Messi

Fotocredit: Getty Images

Cristiano Ronaldo
Am gleichen Tag wie Messi scheidet auch sein ewiger Konkurrent um den imaginären Titel "bester Fußballer der Welt", Cristiano Ronaldo, aus dem WM-Turnier aus. Als Europameister waren die Portugiesen mit großen Erwartungen ins Turnier gestartet - und Ronaldo lud selbige von Beginn an auf seine Schultern. Im Auftaktspiel gegen Spanien traf er drei Mal, gegen Marokko ließ er das vierte Tor folgen. Mehr Treffer als Messi (1), immerhin, das Endresultat bliebt aber ebenso ernüchternd: Aus im Achtelfinale.
Ronaldo ist 33 Jahre alt. Die Chancen, dass er das nächste WM-Turnier als Spieler der Selecao erlebt, sind verschwindend gering. Allerdings: Wenn es einem Spieler zuzutrauen ist, mit 37 Jahren topfit in Katar aufzulaufen, dann wohl Cristiano Ronaldo.
Ousmane Dembélé
Frankreich macht sein bisher bestes WM-Spiel und Ousmane Dembélé, eines der größten Nachwuchstalente im Weltfußball, sitzt nur auf der Bank. Im ersten Gruppenspiel gegen Australien (2:1) stand Dembélé noch zusammen mit Griezmann und Mbappé in der Startelf, empfahl sich aber nicht für weitere Spiele von Beginn an. Nun muss er mit ansehen, wie Deschamps wohl das System für den Rest des Turniers gefunden hat - mit Olivier Giroud in der Sturmspitze und einer Dreierreihe bestehend aus Blaise Matuidi, Griezmann und Mbappé dahinter.
Eines steht fest: Sollte sich im Laufe des Turniers noch einmal eine Chance für den Ex-Dortmunder ergeben, muss er deutlich mehr Dampf machen als gegen Australien.
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Spielt bisher keine glückliche WM: Ousmane Dembélé

Fotocredit: Getty Images

Gonçalo Guedes
Vor Turnierbeginn galt Goncalo Guedes als Kandidat für den Titel des besten Jungprofis der WM. Vier Spiele später ist klar: er wird es nicht.
Die PSG-Leihgabe, aktuell ausgeliehen an den FC Valencia, hat sein Potential nicht abgerufen. Als Doppelspitze neben Cristiano Ronaldo stand er nicht nur in dessen Schatten, man merkte ihm seine Unerfahrenheit in seinen Aktionen zu häufig an.
Gegen Uruguay kam er nur auf 36 Ballaktionen (die wenigsten in seiner Mannschaft, Torwart Rui Patricio ausgenommen), brachte nur einen Torschuss aufs gegnerische Tor. Zu wenig gegen die defensivstarken Südamerikaner.
Dennoch: Der Youngster wird sein erstes großes Turnier mit der Seleçao als wichtige Erfahrung abhaken und kann positiv nach vorne blicken. Nicht nur wegen Ronaldos fortschreitendem Alter gehört Guedes die Zukunft in Portugals Nationalmannschaft.
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