Ex-Referee Urs Meier kritisiert VAR nach Handspiel in EM-Finale - Vergleich mit Maradonas "Hand Gottes"
Update 02/08/2022 um 15:32 GMT+2 Uhr
Das EM-Finale zwischen Deutschland und England (1:2 n.V.) sorgt weiter für Gesprächsstoff - vor allem das nicht geahndete Handspiel der englischen Kapitänin Leah Williamson. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Urs Meier kritisierte in diesem Fall besonders das Verhalten des VAR und meinte gegenüber "Blick": "Das ist doch ein klares Handspiel!" Der Arm habe dort nichts zu suchen, so der Schweizer.
"Damit geht man ein großes Risiko ein. Die Bewegung ist nicht natürlich. Da sind schon ganz andere Penaltys gepfiffen worden als dieser", meinte Meier weiter.
Dass in der Szene Mitte der ersten Halbzeit auch das Videoschiedsrichtergespann Paolo Valeri und Pol van Boekel nicht einschritt, ärgert den Ex-Referee besonders.
"Genau dafür ist der VAR doch da. Dass es keine Fälle wie Maradonas Hand Gottes oder Thierry Henrys Hand gegen Irland mehr gibt. Das ist auch so ein Fall", stellte Meier klar. Damit spielte der Schweizer auf zwei legendäre Handspiele der Fußballgeschichte an. Die argentinische Legende Diego Maradona hatte bei der WM 1986 im Spiel gegen England mit seiner Hand ein irreguläres Tor erzielt, das jedoch gewertet wurde.
Auch Henry war 2009 an einer ähnlichen Szene beteiligt. Der Franzose legte im WM-Playoff-Spiel gegen Irland seinem Teamkollegen William Gallas in der 104. Minute ein Tor per Hand auf. Der Schiedsrichter schritt nicht ein. Das 1:1-Endergebnis führte schließlich dazu, dass Frankreich nach einem 1:0-Hinspielerfolg zur WM in Südafrika fuhr und Irland zuhause bleiben musste.
Williamson spielt Ball klar mit der Hand
Aber auch die ukrainische Schiedsrichterin Kateryna Monzul, die den Vorfall im Strafraum der Engländerinnen offenbar nicht erkannt hatte, erhielt Kritik. Der 63-Jährige meinte: "Auf diesem Niveau muss man das ganz einfach sehen!"
Der VAR forderte die Ukrainerin jedoch auch nicht auf, sich die Szene selbst auf dem Monitor anzuschauen.
Deshalb wurde das Handspiel von Williamson, die den Arm so ausgestreckt hatte, dass die Hand auf Kopfhöhe war, nicht mit einem Elfmeter bestraft. Die Engländerinnen gingen schließlich in der zweiten Halbzeit durch den Treffer von Ella Toone (62. Minute) in Führung. Lina Magull glich zunächst für Deutschland aus (79.), ehe Chloe Kelly in der Verlängerung den Siegtreffer für die Lionesses erzielte (110.).
Das könnte Dich auch interessieren: Nach Finaldrama: DFB-Frauen von Tausenden Fans begeistert empfangen
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Download
Scannen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung