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DFB-Frauen: Almuth Schult feiert ihr Comeback als Nationaltorhüterin - Erstes Spiel als Mama im DFB-Tor

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 07/09/2022 um 14:20 GMT+2 Uhr

Als Almuth Schult endlich ihren Meilenstein erreicht hatte, brachen bei der Nationaltorhüterin alle Dämme. Unter Tränen ließ sie ihren Gefühlen nach dem langersehnten Länderspiel-Comeback als Mutter freien Lauf. "Ich bin emotional aufgewühlt, weil es eine sehr lange Zeit war und ein sehr langer Kampf", eröffnete die immer wieder schniefende 31-Jährige nach dem 8:0 in Bulgarien in der WM-Quali.

Almuth Schult

Fotocredit: Getty Images

Dieses 65. Länderspiel schier endlose 1165 Tage nach ihrem zuvor letzten DFB-Einsatz beim WM-Viertelfinal-Aus 2019 erfüllte Schult mit Stolz.
"Ich bin die erste Zwillingsmutter im Tor der deutschen Nationalmannschaft und es gibt auch nicht so viele Mütter, die aktiv mit der Nationalmannschaft auf dem Platz gestanden haben", erklärte die Wegbereiterin nach dem Dank an ihre Familie im ARD-Gespräch: "Ich hoffe, dass es noch viele weitere in den nächsten Jahrzehnten gibt."
Nach Schulter-OP und Babypause hatte die Olympiasiegerin von 2016 ihren Stammplatz zwischen den Pfosten an Merle Frohms verloren, Blessuren und Corona verzögerten die DFB-Rückkehr zusätzlich. Beim mitreißenden EM-Triumphzug im Sommer bis ins Finale in Wembley blieb ihr trotz starker Abschiedssaison beim Double-Sieger VfL Wolfsburg so nur die Rolle als Reservistin.
Wie hart dieser Weg zurück sei, körperlich wie organisatorisch, könne "niemand nachvollziehen, der sich nicht in den Leistungssport zurückgekämpft hat und viele Türen aufstoßen musste". Als Torhüterin sei es "nochmal beschissener. Man kommt halt nicht rein für zehn Minuten. Wenn man seinen Platz verloren hat, bekommt man ihn nicht so leicht zurück."

Sportliche Zukunft in Amerika

Dass sie beim Torfestival in Plowdiw kaum zu tun bekam, war daher "vollkommen nebensächlich". Viel wichtiger: Tochter und Sohn (2) schauten der Mama daheim im Wendland am TV zu, nun fliegt die Familie gemeinsam nach Los Angeles, wo Schult seit der EM beim Angel City FC unter Vertrag steht.
Auch beim von Hollywood-Star Natalie Portman mitbegründeten Profiklub ist Schult derzeit nur zweite Wahl. Daher wollte die Bundestrainerin ihr nun endlich diesen "besonderen Moment" ermöglichen - weitere Bewährungschancen sollen in der Vorbereitung zur WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August 2023) folgen.
"Es war ein klares Statement von unserer Seite an Almuth. Wir wollen bis zur WM noch einige Spiele bestreiten und unsere Torhüterinnen gegen bessere Gegner sehen", versicherte Martina Voss-Tecklenburg, die selbst einst als Nationalspielerin den schwierigen Spagat mit Kind und Karriere bewältigte.

Schult will Zeit in USA genießen

Die Bundestrainerin sehnt wie ihre Spielerinnen wieder echte sportliche Gradmesser herbei. Vor der WM-Auslosung (22. Oktober) steht das erste Heimspiel nach dem EM-Höhenflug an. Für die Neuauflage des EM-Halbfinales gegen Frankreich am 7. Oktober (20:30 Uhr) in Dresden sind bereits 20.000 Tickets abgesetzt.
Ein geplantes Gastspiel bei den Weltmeisterinnen in den USA ist im November der nächste Höhepunkt auf dem Weg zur kommenden Titeljagd, auf die Schult vorsichtig vorausblickt. "Man muss gesund bleiben, seine Leistung im Verein bringen", sagte die charismatische TV-Expertin und Vorkämpferin für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Fußball, die ihre Erfahrungen in der "ganz anderen Fußballkultur" in der National Women's Soccer League genießen will: "Was dann kommt, weiß ich nicht."
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(SID)
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