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Italien - Deutschland unwichtig? Nicht für Müller, Götze, Gerhardt, Henrichs, Goretzka und Meyer

Daniel Rathjen

Update 15/11/2016 um 15:05 GMT+1 Uhr

Italien gegen Deutschland - ein Klassiker. Aber sportlich ist das Aufeinandertreffen dieser zwei Teams an diesem Dienstag (20:45 Uhr im Liveticker) relativ unbedeutend. Allerdings: Für sechs Nationalspieler ist es trotzdem sehr wichtig. Sie können sich präsentieren, Selbstbewusstsein tanken oder einfach mal wieder glänzen.

Thomas Müller (l.) und Mario Götze

Fotocredit: Imago

Erst im Spaziergang zum 8:0 gegen San Marino in der WM-Quali, dann Schlendern in Rom und schließlich der Gang zum Papst.
Bislang war die Reise der deutschen Nationalmannschaft eher ein vergnügliches Unterfangen - vom Dauerregen und den schlechten Platzverhältnissen am vergangenen Freitag mal abgesehen.
An diesem Abend wird es in Mailand ein Stück ernster, auch wenn das Spiel gegen Italien nur ein Testländerspiel ist. "In jedem Fall wird die Mannschaft verändert werden. In allererster Linie geht es mir darum, noch einmal den einen oder anderen Spieler zu sehen, in einem Spiel, in dem man richtig gefordert wird. Diese Erkenntnisse sind mir wichtig", betonte Bundestrainer Joachim Löw im Vorfeld.
Der gegen San Marino so blendend aufgegangene "Serge-Gnabry-Effekt" mit den drei Toren des jungen Bremers soll im San Siro fortgeführt werden. Der Wolfsburger Yannick Gerhardt könnte dann zum Neuling Nummer 86 in der Ära Löw werden, Hoffnungsträger wie Leverkusens Benjamin Henrichs oder die Schalker Leon Goretzka und Max Meyer könnten gegen einen ernsthaften Gegner Wettkampfhärte beweisen.
Für diese Akteure ist das Spiel gegen Italien wichtig:

Thomas Müller

Am Wochenende musste sich der Bayern-Star sogar von Fußballzwerg San Marino verspotten lassen. "Nicht mal gegen uns triffst du!", wetterte der Pressesprecher des Nationalen Olympischen Komitees in einem offenen Brief gegen den Stürmer. Tatsächlich ist es jedoch so, dass Müller in dieser Saison Ladehemmung hat. Am Samstag reist er mit seinen Bayern zum Spitzenspiel zu Borussia Dortmund - ein Treffer gegen Italien bringt ihm womöglich die abhanden gekommene Leichtigkeit zurück und beendet die Flaute ein für allemal.

Mario Götze

Der WM-Held von Brasilien fühlt sich beim BVB und in der Nationalmannschaft gut aufgehoben. "So gut, dass ich meine Leistung mehr und mehr abrufen kann", sagte er vor kurzem in der "Bild". Gegen San Marino bestach er durch einige feine Zuspiele, glänzt er gegen Italien, hätte das noch mal eine andere Wertigkeit und würde belegen, dass er sich nach der sportlich unzufriedenstellenden Zeit beim FC Bayern auf dem richtigen Weg zu neuer Stärke befindet.

Yannik Gerhardt

Linksverteidiger sind seit jeher rar gesät. Nach der WM in Brasilien hat sich Jonas Hector dort in der Nationalmannschaft bezahlt gemacht und ist erste Wahl. Doch dahinter sieht es personell mau aus. Für den ehemaligen Kölner Gerhardt, der im Sommer nach Wolfsburg gewechselt ist, ist das Spiel gegen Italien DIE Chance, auf sich aufmerksam zu machen.
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Yannick Gerhardt (VfL Wolfsburg)

Fotocredit: Imago

Benjamin Henrichs

Sein Entwicklungssprung ist durchaus beachtlich. Mit seinen 19 Jahren geht er in manche Spielsituationen noch etwas naiv hinein, seine Qualität im Mittelfeld - sei es in der Übersicht oder Durchschlagskraft - ist allerdings unverkennbar. "Er ist sehr athletisch und technisch stark. Er hat gute Voraussetzungen, um hier erfolgreich zu sein", lobte Löw den Leverkusener bereits. Italien wird für Henrichs zum Härtetest.
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Benjamin Henrichs bei der U19-EM

Fotocredit: Imago

Leon Goretzka

Löw bastelt am Team der Zukunft - und sichtet deshalb verstärkt die Jahrgänge 1994/95/96. Goretzka ist 21 Jahre alt und genießt hohes Ansehen. Der Bundestrainer traut ihm eine Führungsrolle zu. Schon 2014 gehörte Goretzka dem DFB-Team an, kam sogar zum Einsatz, verletzte sich in der Folge aber immer wieder. Löw urteilt: "Er hat damals schon einen sehr, sehr guten Eindruck gemacht. Er war immer wieder mal verletzt, die Pausen haben ihn zurückgeworfen. Er hat eine sehr gute Technik, viel Tempo mit und ohne Ball - und er hat auch schon Persönlichkeit. Er macht auf mich für sein Alter einen sehr reifen Eindruck. Er hat sich in Schalke in dieser Saison gut in Szene gesetzt. Jetzt ist es wichtig, dass er gesundheitlich nicht wieder zurückgeworfen wird." Ein gelungener Auftritt gegen Italien wäre ein Statement von Goretzka als kommender Leitwolf.

Max Meyer

Als begnadeter Techniker eilt ihm ein Ruf voraus - noch wartet er jedoch auf den internationalen Durchbruch. Mit seinen 21 Jahren steht er an der Schwelle zu einer großen Karriere. Der FC Liverpool, Tabellenführer in England, soll unter anderem an ihm interessiert sein. Trumpft er gegen Italien auf, wäre es ein toller nächster Schritt in seiner Entwicklung.
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