FC Barcelona im Kader-Check: Lionel Messis Sehnsucht nach dem Champions-League-Titel

Malcom (Girondins Bordeaux, 41 Millionen Euro), Clément Lenglet (FC Sevilla, 35,9 Millionen Euro), Arthur (Gremio, 31,0 Millionen Euro), Arturo Vidal (FC Bayern, 18 Millionen Euro), Moussa Wagué (KAS Eupen, 5,0 Millionen Euro), Rafinha (Inter Mailand, Leih-Ende), Marlon (OGC Nizza, Leih-Ende), Munir El Haddadi (Deportivo Alavés, Leih-Ende)

Aus dem B-Team kamen außerdem: Marc Cucurella, Adrián Ortolá, José Manuel Arnáiz, Carles Aleñá

Yerry Mina (FC Everton, 30,25 Millionen Euro), Lucas Digne (FC Everton, 20,2 Millionen Euro), Gerard Deulofeu (FC Watford, 13,0 Millionen Euro), Aleix Vidal (FC Sevilla, 8,5 Millionen Euro), André Gomes (FC Everton, 2,25 Millionen Euro Leihgebühr), Andrés Iniesta (Vissel Kobe, ablösefrei), Douglas (Sivasspor, Leihe), Paulinho (Guangzhou Evergrande, Leihe), Adrián Ortolá (Deportivo La Coruña, Leihe)

Mit Transferausgaben von 125,9 Millionen Euro hat das Team von Ernesto Valverde europaweit bislang die vierthöchsten Transferausgaben der Saison, was zeigt, dass die Katalanen kräftig in die Breite des Kaders investiert haben. Auch der Verlust von Vereinslegende Andrés Iniesta konnte durch die Verpflichtung des Brasilianers Arthur positionsgetreu ausgeglichen werden. Arturo Vidal ersetzt den abgewanderten Paulinho und bringt reichlich Erfahrung, Mentalität und Kampfgeist mit. Fähigkeiten, die die Katalanen in dieser Ausprägung bisher nicht im Kader hatten und die sich im Laufe der Saison als fehlendes Puzzlestück heraustsellen könnten.

Aktuell ist Barça in der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld noch etwas überbesetzt. Der ein oder andere Abgang wäre für die Homogenität im Kader förderlich. Marlon (US Sassuolo), Sergi Samper und Rafinha stehen ganz oben auf der Abschussliste.

Nach dem Abgang von Lucas Digne steht mit Jordi Alba nur noch ein etatmäßiger Linksverteidiger im Kader. Innenverteidiger Lenglet kann auf der Position zwar aushelfen, der Transfer eines waschechten Außenverteidiger-Backups wäre aber sinnvoll.

Trotz der Überbesetzung im Mittelfeld kursieren weiterhin Gerüchte um Weltmeister Paul Pogba (Manchester United) und um Adrien Rabiot (Paris Saint-Germain), dessen Vertrag bei PSG Ende Juni 2019 ausläuft. Nach Transferschluss in England ist der Pogba-Wechsel aber vorerst vom Tisch. Im Rennen um Rabiot rechnen sich die "Blaugrana" gute Chancen aus.

Nach der Verpflichtung von Arturo Vidal sind zudem Gerüchte um eine Rückkehr des 2014 zum FC Bayern München abgewanderten Thiago weitestgehend erloschen, da man beim deutschen Rekordmeister wohl kaum gewillt ist, zwei Stammspieler aus dem Mittelfeld an denselben Klub abzugeben.

Der FC Barcelona hat einmal mehr viel Geld für Transfers in die Hand genommen. Abgesehen von Vidal hat man lediglich in junge Spieler unter 23 Jahren investiert und leitet in kleinen Schritten den Kader-Umbruch ein. Im Rennen um den hochtalentierten Brasilianer Malcom setzte man sich gegen Roma sprichwörtlich in letzter Sekunde durch.

Mit einem sehr breiten Kader von 29 Spielern ist es Coach Valverde zudem möglich, gerade in der entscheidenden Phase der Saison viel zu rotieren und Stammspieler für wichtige Spiele zu schonen. Daher sind die Blaugrana auch dieses Jahr der Favorit in der spanischen Liga - Erzrivale Real Madrid wird sich in der Zeit nach Cristiano Ronaldo und Zinedine Zidane erstmal zurecht finden müssen.

Nachdem sie im internationalen Geschäft drei Jahre in Folge im Schatten von Real standen und zuletzt in der Saison 2014/15 den Henkelpott in die Lüfte stemmen durften, sind die Katalanen diese Spielzeit besonders heiß darauf, wieder auf Europas Thron zurückzukehren. Mit einem Kader-Marktwert von über 1,2 Milliarden Euro, dem aktuell wertvollsten Kader Europas, zählt Barça diese Saison in allen Wettbewerben zu den Topfavoriten.