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Primera Division: Cristiano-Ronaldo-Effekt? Real Madrids Saisonstart vor leeren Rängen

Marc Hlusiak

Update 20/08/2018 um 16:36 GMT+2 Uhr

Am Sonntag startete Real Madrid in die neue Saison der Primera Division - die erste ohne Cristiano Ronaldo seit neun Jahren. Gegen den FC Getafe gab es ein standesgemäßes 2:0 im Santiago Bernabéu, erschreckend war dabei jedoch die Zuschauerzahl. Viele der 81.044 blauen Sitzschalen blieben frei. Der Ronaldo-Effekt?

Toni Kroos von Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

48.446 Zuschauer folgten dem Anreiz des ersten Heimspiels der Saison, dem "kleinen Derby" gegen den FC Getafe (2:0). Eine für Real-Verhältnisse mickrige Anzahl - zuletzt hatten die Königlichen im Mai 2009 weniger Zuschauer bei einem Heimspiel. Damals verfolgten 44.270 Gäste das Spiel gegen RCD Mallorca, welches mit 1:3 verloren ging.
In der vergangenen Saison wiesen die Hauptstädter einen Zuschauerschnitt von 66.500 auf.
Was also ist der Grund für das halbleere Stadion?

Ronaldo der Grund?

Warum genau derart wenige Fans ins Stadion kamen, ist reine Mutmaßung und kann mit Fakten nicht belegt werden. Die Annahme, die spärliche Kulisse hätte etwas damit zu tun, dass Publikumsmagnet Cristiano Ronaldo nicht mehr Teil von Real Madrid ist und die Madrilenen auch keine spektakulären Sommer-Transfers (bis auf Thibaut Courtois, der nicht spielte) tätigten, liegt aber nahe.
Seit Juli 2009 elektrisierte der fünfmalige Weltfußballer in Madrid die Massen, sorgte unzählige Male für Jubel und Erfolg. Allein in der Liga erzielte er in 438 Spielen unglaubliche 450 Tore.
Verständlich, dass die Enttäuschung über den Wechsel des Portugiesen zu Juventus Turin in die italienische Liga nicht innerhalb weniger Wochen verflogen ist.

Ist die Anstoßzeit schuld?

Auch die Anstoßzeit könnte ein Grund für das Fernbleiben so vieler Real-Anhänger gewesen sein. Das Spiel gegen Getafe wurde am Sonntag-Abend erst um 22:15 angepfiffen. Spielende war dementsprechend gegen 0:00 Uhr - und das vor einem normalen Werktag.
In der vergangenen Spielzeit wurde das erste Heimspiel der Saison jedoch ebenfalls an einem Sonntag um 22:15 gespielt. Gegen den FC Valencia pilgerten damals trotzdem 61.739 Zuschauer ins Estadio Santiago Bernabéu.
Wirklich glücklich war über die späte Anstoßzeit aber niemand. Auch die Spieler ließen das durchblicken. Toni Kroos sagte nach dem Auftaktsieg gegen Getafe:
Ich bin glücklicher, als es aussieht, aber normalerweise schlafe ich um diese Uhrzeit.
Die späte Anstoßzeit ist jedoch im spanischen Regelwerk verankert - und das aus gutem Grund. Laut "AS" darf zwischen dem 20. Mai und dem 10. September nicht vor 19.30 Uhr gespielt werden, wenn die Temperatur über 28 Grad und die Luftfeuchtigkeit höher als 70 Prozent ist.

FC Getafe nicht attraktiv genug?

Bleibt also noch der Gegner als mögliche Ursache. Schon in der vergangenen Spielzeit stellte Real Madrid seinen Zuschauer-Minusrekord gegen den kleinen Nachbarn (Getafe ist ein Vorort von Madrid) auf.
Am 27. Spieltag spielten beide Teams vor 55.106 Besuchern. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt der Saison die Luft im Titelkampf längst raus, Barcelona so gut wie spanischer Meister.
An einem ersten Spieltag sollte die Euphorie rund um einen der besten Vereine der Welt doch ein wenig größer sein.
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