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FC Barcelona will zu alter Stärke: Warum ein Wechsel von Robert Lewandowski so wichtig wäre

Katharina Wiedenmann

Update 15/07/2022 um 12:29 GMT+2 Uhr

Beim FC Barcelona geht der von Trainer Xavi angestoßene Kaderumbau voran. Nach den ablösefreien Transfers von Andreas Christensen und Franck Kessié teilten die Katalanen am Mittwoch mit, dass es eine generelle Einigung mit Raphinha (Leeds United) gebe. Doch der Königstransfer ist weiter in der Schwebe: Bayern-Star Robert Lewandowski. Eurosport.de beleuchtet, wie wichtig dieses Puzzleteil ist.

Barça-Trainer Xavi (Mitte) gibt Anweisungen

Fotocredit: Getty Images

Robert Lewandowski kehrte am Mittwoch nach seinem Urlaub in den Trainingsbetrieb des FC Bayern zurück. Das große Ziel des Polen bleibt aber ein Transfer zum FC Barcelona.
Der bald 34-Jährige soll für die Katalanen zum großen Sommer-Transfer werden. Mindestens 50 Millionen Euro plus Boni fordert der deutsche Rekordmeister offenbar, die Verhandlungen sollen stocken.
Doch wie wichtig ist eine Lewandowski-Verpflichtung wirklich für die Pläne von Barça-Coach Xavi, der seinen Kader umkrempelt? Drei Transfers (Kessié, Christensen und Raphinha) sind bereits fix.
Neben Lewandowski stehen mit Chelsea-Star César Azpilicueta, Jules Koundé (FC Sevilla) und Bernardo Silva (Manchester City) aber weitere Profis auf dem Wunschzettel des FC Barcelona. Eurosport.de wirft einen Blick auf die Situation.

Robert Lewandowski soll für mehr Tore sorgen

Barça-Trainer Xavi scheint in jedem Fall einen klaren Plan zu verfolgen, wie er seinen Herzensklub wieder in die absolute europäische Spitze führen kann. Schon im vergangenen Winter hatte der ehemalige Profi des FC Barcelona mit Ferran Torres (55 Mio. Euro/Manchester City) und Pierre-Emerick Aubameyang (ablösefrei/FC Arsenal) zwei Verstärkungen verpflichtet.
Es folgten Andreas Christensen und Franck Kessié, die jeweils ablösefrei vom FC Chelsea bzw. der AC Mailand kamen. Und am Mittwoch hieß es vonseiten Barças, dass man mit Leeds United eine generelle Einigung über einen Wechsel von Rechtsaußen Raphinha erzielt habe. Angeblich zahlen die Spanier eine Ablöse über 58 Millionen Euro. Diese soll durch Bonuszahlungen auf knapp 70 Millionen Euro anwachsen können.
Die große Baustelle bleibt dennoch die Offensive. In der vergangenen Liga-Saison erzielte Barcelona nur 68 Tore. Zuletzt waren die Katalanen in der Spielzeit 2003/2004 schlechter (63). In der Saison 2020/21 waren es noch 85 Treffer, ein Jahr zuvor 86. In der letzten Meistersaison 2018/19 kam der Barça-Angriff zudem auf 90 Tore. Der Rekord der vergangenen zehn Jahre stammt allerdings schon aus der Spielzeit 2016/17 mit unglaublichen 116 Treffern.
Von diesen Bestwerten ist Barça mittlerweile weit entfernt - und damit auch von den Titeln. In der Champions League gab es 2015 den letzten Triumph. Aubameyang und Memphis Depay waren mit nur 13 Treffern die Topscorer in der abgelaufenen Saison. Ein Wechsel von Lewandowski, der in der letzten Saison wettbewerbsübergreifend 50 Tore erzielte, könnte das ändern. Auch die Verlängerung von Ousmane Dembélé, der bis 2024 unterschrieb und auf reichlich Gehalt verzichten soll, gibt Xavi offensiv mehr Optionen.

Bayern-Star könnte "der Schlüssel" sein

In Spanien bewertet man jedoch eine Verpflichtung von Lewandowski als DAS fehlende Puzzlestück. Fußball-Experte Enrique Sánchez von Eurosport in Spanien erklärt: "Er könnte der Schlüssel für die Spielweise der Mannschaft sein. Xavi hat in Barcelona mit Luis Suárez als Neun gespielt und würde wahrscheinlich das gleiche System mit einem ähnlichen Spieler wie Robert spielen wollen."
Sollte ein Transfer nicht realisiert werden, könne Xavi zwar Depay, Aubameyang, Ansu Fati oder Torres einsetzen. "Aber keiner von ihnen ist der gleiche Stürmertyp", merkte Sánchez an.
Nur selten gibt es die Möglichkeit, einen Stürmer mit der Erfahrung und Trefferquote von Lewandowski zu verpflichten. Daher wird Barça alles daran setzen, eine Einigung mit Bayern zu finden. Für alle Beteiligten wäre ein schneller Deal zudem wünschenswert. Bestenfalls noch vor dem Wochenende, wenn die Spielerpräsentation bei den Bayern und der Beginn der Amerika-Tour von Barcelona auf dem Programm stehen.
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Robert Lewandowski im Training beim FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

Barça hochverschuldet: Wie groß ist der finanzielle Spielraum?

Ein Fragezeichen steht aber hinter der finanziellen Lage des FC Barcelona. Denn eigentlich ist der Klub hochverschuldet (über 1 Milliarde Euro). Dennoch geben die Katalanen Millionensummen aus, wie bei Torres im Winter oder nun bei Raphinha. Auch Transfer-Experte Fabrizio Romano stellte in seinem Podcast vor Kurzem die Frage: "Wie Barça Raphinha bezahlen will? Ich sage es ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung ..."
Es sind allerdings auch Einnahmen nötig, um neue Spieler überhaupt für den Spielbetrieb der spanischen Liga registrieren zu können. Dort herrscht nämlich ein so genannter Salary Cap. Schon im Frühjahr überschritten die Katalanen das Gehaltslimit um 144 Millionen Euro. Abgänge sind somit unumgänglich.
Für Frenkie de Jong, der bei Manchester United im Gespräch ist, sind rund 70 Millionen Euro realistisch. Auch Depay könnte eine Verkaufsoption sein. Für Philipp Coutinho erhielt Barça immerhin schon 20 Millionen Euro. Auch ein weiterer Verkauf von TV-Rechten steht offenbar an. Laut "Bild" könnte dieser rund 400 Millionen Euro einbringen. Bereits Ende Juni wurden zehn Prozent der TV-Rechte für 207,5 Millionen Euro verkauft. Diese erste Summe sollte Schulden tilgen, die neuen Einnahmen sind angeblich auch für den Kader eingeplant.
Somit scheint zumindest finanziell etwas Spielraum zu herrschen, um noch den ein oder anderen Wechsel zu realisieren. Priorität hat dabei Lewandowski, um endlich das Tore-Tief hinter sich zu lassen.
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Unfassbar! Eigener Mann klärt sicheres Tor auf der Linie, weil er jubeln will

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