FC Barcelona untermauert Vormachtstellung in La Liga - Bei Barça braut sich wieder etwas zusammen

Beim FC Barcelona herrscht nach dem dritten Clásico-Sieg in Serie Festtagsstimmung. Nach dem 2:1-Erfolg gegen Real Madrid sind die Katalanen der Meisterschaft ein großes Stück näher gekommen. Sportlich ist Barça spätestens seit dem Jahreswechsel wieder voll in der Spur. Nur zwei Niederlagen stehen bisher zu Buche. Trotzdem ist eine gewisse Unruhe allgegenwärtig - vor allem Abseits des Sports.

Franck Kessié feiert mit Teamkollege Ferran Torres den Siegtreffer

Fotocredit: Getty Images

Zwölf Punkte bei noch zwölf ausstehenden Ligaspielen hat der FC Barcelona Vorsprung auf Erzrivale Real Madrid. Die 27. Meisterschaft ist in greifbarer Nähe.
Barça-Trainer Xavi warnte seine Mannschaft nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg im Clásico am Wochenende gegen die Königlichen aber direkt: "In der Liga können wir uns nur selbst schlagen. Wir dürfen uns nicht ausruhen, es gibt noch viel zu tun." Der Sieg gebe aber "Selbstvertrauen".
Mit dem Meistertitel könnte Barcelona eine zu Beginn komplizierte Saison zu einer fast hervorragenden machen - auch wenn das Aus in der Gruppenphase der Champions League noch nagt.
Mit dem Jahreswechsel läutete Barça jedoch eine erfolgreiche Phase ein. Besonders die Defensive steht mittlerweile stabil. Die Katalonen sind auf dem Weg zu alter Stärke.

FC Barcelona in Europa absolute Spitze

Der Sieg gegen Real Madrid – der dritte in diesem Kalenderjahr – war eine weitere Bestätigung, dass in Barcelona sportlich wieder einiges richtig läuft. In der Hinrunde hatte Barça den Clásico noch verloren (1:3). Damals fehlte vor allem Kreativität und Durchschlagskraft. Auch in der Defensive gab es Baustellen.
Nach dem Gewinn der spanischen Supercopa gegen Real (3:1) Mitte Januar, dem ersten Titel seit zwei Jahren, surfen die Katalanen aber auf einer Erfolgswelle. Nur zwei Niederlagen kassierte das Team von Xavi in diesem Jahr. Auch der Kollaps in der Königsklasse und das frühe Aus in der Europa League gegen Manchester United rücken angesichts der jüngsten Erfolge in den Hintergrund.
Defensiv ist der FC Barcelona an Europas Spitze angekommen. Nur neun Gegentore in dieser Saison verdeutlichen, welch stabiles Gebilde man an der Costa Brava inzwischen installiert hat. Weder die SSC Neapel (16 Gegentore), PSG (28), der FC Arsenal (26) noch Borussia Dortmund (31) als weitere Tabellenführer in Europas Topligen können da mithalten. Auch im spanischen Pokal hat Barça nach dem 1:0-Hinspielerfolg gegen Real gute Chancen auf den nächsten Titel. Im Herbst hieß es noch, innerhalb der Mannschaft rege sich Widerstand gegen Trainer Xavi. Mittlerweile sind diese Stimmen verstummt.
"Es scheint, dass Xavi es endlich geschafft hat, seine Spielidee in Barcelona durchzusetzen, und das Kollektiv sie perfekt akzeptiert und verstanden hat", erläuterte der spanische Eurosport-Redakteur Félix Martin: "Barça ist eine sehr solide Mannschaft mit klarem Spielkonzept und genügend Offensivkapazität, um Spiele fast automatisch zu gewinnen."

Korruptionsvorwürfe überschatten Erfolg

Der 43-Jährige, seit 2021 Trainer des FC Barcelona, lobte am Wochenende die Entwicklung seines Teams: "Ich bin stolz auf die Art und Weise, wie die Mannschaft arbeitet. Wir verlassen uns nicht nur auf Lewandowski, Pedri und Dembélé. Wir waren reif und verantwortungsbewusst. Die Mannschaft ist aus einem Spiel zurückgekommen, in dem sie vielleicht zu anderen Zeiten auseinander gefallen wäre. Ich bin stolz." Frenck Kessié hatte erst in der Nachspielzeit (90.+2) den Siegtreffer gegen Real erzielt.
Doch es bilden sich auch Sorgenfalten auf der imaginären Stirn des Klubs. In Barcelona werfen Korruptionsvorwürfe Schatten auf den sportlichen Erfolg. Die spanische Justiz klagte Barça, ehemalige Vereinsfunktionäre und Ex-Schiedsrichter Jose Maria Enriquez Negreira wegen "Korruption", "Untreue" und "gefälschter Unterlagen" an. Es soll um Millionen-Zahlungen bis ins Jahr 2018 an ein Unternehmen von Negreira gehen. Dieser war damals Vizepräsident des Schiedsrichter-Ausschusses.
Ein weiterer Nebenschauplatz sind die anhaltenden Gerüchte um eine mögliche Rückkehr von Lionel Messi. Der Argentinier verließ die Katalanen 2021, da diese aufgrund der finanziellen Situation das Gehalt nicht mehr zahlen konnten. Diese Finanzen bestimmen auch weiterhin die Zukunftsplanung des FC Barcelona.
Denn zuletzt stellte LaLiga-Chef Javier Tebas auf dem "Business of Football"-Gipfel der "Financial Times" klar: "Stand heute hat Barcelona keinen Raum im Budget, um im kommenden Transferfenster Geld auszugeben." Barça habe "ein Budget von minus 200 Millionen Euro".

Lewandowski brachte Siegermentalität

Allerdings planen die Katalanen dennoch mit Neuzugängen. Nach Informationen der spanischen "AS" sollen Villarreal-Verteidiger Juan Foyth und Brasilien-Talent Vitor Roque für insgesamt rund 100 Millionen Euro verpflichtet werden. Um dies zu finanzieren, seien Spielerverkäufe und Ratenzahlungen geplant.
Derweil hat ein Transfer aus dem letzten Sommer offenbar großen Anteil am wiedergekehrten Erfolg des FC Barcelona. "Lewandowski ist es von Bayern gewohnt, Titel zu gewinnen. Er hat uns die Siegermentalität gebracht, die einen Champion auszeichnet. In seinem Kopf ist eine Niederlage keine Option", erklärte Xavi vor Kurzem. Der ehemalige Münchener steuerte in dieser Saison schon 25 Tore bei, ist damit Barças Topscorer.
Nach der Länderspielpause geht es in der Liga weiter - gegen den Tabellenletzten FC Elche (1. April). Nur wenige Tage später könnte die Saison noch erfolgreicher werden. Dann steht das Rückspiel im Pokalfinale gegen Real auf dem Programm. Titel Nummer zwei wartet.
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Quelle: Perform

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