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FC Barcelona: Robert Lewandowski in der Kritik, Ousmane Dembélé reißt Lücke und Ilkay Gündogan macht Hoffnung

Katharina Wiedenmann

Update 20/08/2023 um 11:01 GMT+2 Uhr

Der Saisonstart ist dem FC Barcelona missglückt. Gegen den FC Getafe, in der letzten Spielzeit nur auf Rang 15, kamen die Katalanen zuletzt nicht über ein 0:0 hinaus. Auf Trainer Xavi warten nach dem Meistertitel in der Vorsaison noch einige Baustellen. Torjäger Robert Lewandowski schwächelte zu Beginn, für Ousmane Dembélé gibt es noch keinen Ersatz. Neuzugang Ilkay Gündogan macht aber Hoffnung.

Robert Lewandowski

Fotocredit: Getty Images

Für den La-Liga-Meister gab es schnell Kritik. Nach dem Remis gegen Getafe stand dabei vor allem Robert Lewandowski im Zentrum. Die Real Madrid nahe Zeitung "Marca" titelte gar: "Lewandowski könnte für Barça zum Problem werden."
Mit Ousmane Dembélé verließ zudem ein wichtiger Akteur in der Offensive das Team. Über allem stehen jedoch die finanziellen Probleme.
Die klammen Katalanen können nur auf Sparflamme auf dem Transfermarkt kochen. Angesichts des Meistertitels werden die Fans aber weitere Erfolge erwarten. Auch in der Champions League, wo man sich im vergangenen Jahr blamabel in der Gruppenphase verabschiedete.
Einen Lichtblick gibt es: Neuzugang Ilkay Gündogan bringt nicht nur viel Erfahrung in das junge Mittelfeld, sondern auch das Selbstbewusstsein eines Triplesiegers.

Das Fragezeichen: Torloser Lewandowski

Robert Lewandowski hatte sich den Auftakt in die neue Spielzeit anders vorgestellt. Dass nach dem Unentschieden zum Start ausgerechnet der Pole ins Zentrum der Kritik rückte, kommt aber wenig überraschend.
Auch in der Vorsaison ging die spanische Medienlandschaft bei torlosen Spielen selten wohlwollend mit Lewandowski um. Die Madrider "AS" bewertete im April die Leistung des Stürmers als "nichts anderes als Verzweiflung". Auch die in Barcelona ansässige Zeitung "Sport" resümierte damals, Lewandowski nehme "nicht am Spiel teil" und habe "viel weniger Einfluss als im ersten Drittel der Saison".
Der 34-Jährige hatte in der vergangenen Spielzeit mit seinen Toren in der Liga (23 in 34 Spielen) allerdings großen Anteil an der ersten Meisterschaft seit 2019. Doch auch Fußball-Experte Gary Lineker prognostizierte zuletzt in der "Sport Bild" düster: "Wenn wir von Neunern reden, erreicht Lewandowski so langsam das Ende seiner Ära. Er war einige Jahre lang die beste Neun." Zu den aktuell besten Stürmern zählte Lineker hingegen Bayern-Neuzugang Harry Kane, Erling Haaland und Kylian Mbappé.
Der Vertrag des Polen in Barcelona läuft bis 2026. Zuletzt machte ein angebliches Interesse aus Saudi-Arabien die Runde. Diese Gerüchte schmetterte der Routinier direkt ab. Fest steht: Möchte Barcelona in dieser Saison abräumen, brauchen sie Lewandowski in Topform.

Hier ist noch Bedarf: Dembélé reißt Lücke

Der Abschied von Ousmane Dembélé in Richtung Paris Saint-Germain war am Ende keine Überraschung mehr. Im Team von Trainer Xavi hinterlässt der Franzose (acht Tore, neun Assists) eine Lücke in der Offensive, die bisher nicht geschlossen werden konnte. Angesichts der finanziellen Engpässe haben die Barça-Bosse auch nicht allzu viele Möglichkeiten.
Zumindest das Konto der Katalanen dürfte sich freuen: 50 Millionen Euro überwies PSG nach Barcelona. Zudem entfällt Dembélés stattliches Gehalt von angeblich 16 Millionen Euro im Jahr. Sportlich sucht man aber weiter Ersatz.
Ein Transfer von Bayern-Star Leroy Sané, der offenbar auf dem Zettel des FC Barcelona stand, ist in diesem Sommer keine Option. Deutlich wahrscheinlicher ist die Verpflichtung von João Félix auf Leihbasis vom FC Chelsea. Wenn auch nicht positionsgetreu als Ersatz für Rechtsaußen Dembélé, könnte der Portugiese Torgefahr ins Team von Xavi bringen. Auch Offensivakteur Jérémy Doku von Stade Rennes ist angeblich im Gespräch.

Die neue Hoffnung: Gündogan bringt Erfahrung

Freuen können sich die Fans schon einmal auf einen waschechten Triplesieger: Ilkay Gündogan kam ablösefrei von Manchester City. Der 32-Jährige kann durchaus als bisheriger Königstransfer in diesem Sommer bezeichnet werden.
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Ilkay Gündogan

Fotocredit: Getty Images

Das nach dem Abschied von Kapitän Sergio Busquets sehr junge und äußerst talentierte Barça-Zentrum um Gavi (19) und Pedri (20) kann von der Erfahrung und Führungsqualität Gündogans profitieren.
Gegen Getafe feierte der deutsche Nationalspieler bereits sein Debüt im Barça-Trikot, wenn auch auf der eher ungewohnten linken Seite im Mittelfeld. Im Laufe der Saison wird Gündogan aber voraussichtlich wieder vermehrt zentral auflaufen. Dort sind seine großen Stärken.

Das kommt auf Xavi zu: Wenig Geld, viel Erwartung

Im Fokus stehen beim FC Barcelona weiter die Finanzen. Viel Spielraum haben die verschuldeten Katalanen auf dem Transfermarkt nicht. Die sportliche Erwartungshaltung bleibt beim Spitzenklub dennoch hoch.
Vor allem nach dem Meistertitel in der Vorsaison werden sich die Fans und auch die Klubbosse einiges von Trainer Xavi und seinem Team erhoffen. Die Blamage aus der Vorsaison in der Königsklasse sollte zudem schnellstmöglich vergessen gemacht werden.
Den Abschied eines langjährigen Leistungsträgers gilt es zudem zu kompensieren: Sergio Busquets verließ nach 15 Jahren den Verein und folgte Lionel Messi zu Inter Miami. Für den ehemaligen Kapitän der Katalanen wurde Oriel Romeu verpflichtet. Über den 31-Jährigen schwärmte Xavi in der Vorbereitung: "Ich bin überzeugt, dass er ein guter Ersatz für Busquets sein wird. Er hat Führungsqualitäten und kann gut kommunizieren. Für mich ist er eine großartige Neuverpflichtung."

Das ist neu: Nur wenig Veränderung

Mit Ex-Profi Deco (von 2004 bis 2008 bei Barça) übernimmt ab September ein neuer Sportdirektor. Der 45-Jährige folgt auf Mateu Alemany, der den Verein zum Ende der Transferperiode auf eigenen Wunsch verlässt. Xavi ist von dieser Veränderung begeistert: "Ich habe eine großartige Beziehung zu Deco, seit wir Teamkollegen waren. Er ist ein Fußballer, er kennt den Markt und er ist eine Führungspersönlichkeit."
Auf dem Spielfeld gibt es beim FC Barcelona insgesamt wenige, aber dafür durchaus wichtige Veränderungen. Mit Gündogan rückt ein führungsstarker Spieler ins Team. Lewandowski im Angriff und Marc-André ter Stegen im Tor bilden mit dem Neuzugang somit eine erfahrene Achse bei den Katalanen.
Der ebenfalls routinierte Romeu soll Kapitän und Mittelfeldfels Busquets ersetzen und hat das uneingeschränkte Vertrauen von Xavi. Die jungen Talente um Gavi, Pedri, Ansu Fati oder das erst 16-jährige Juwel Lamine Yamal machen zudem Hoffnung für die Zukunft.
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