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Manchester City gegen FC Liverpool im League Cup - Pep Guardiola bastelt an seinem Vermächtnis und lässt aufhorchen

Thomas Gaber

Update 22/12/2022 um 18:36 GMT+1 Uhr

Nur vier Tage nach dem Finale der WM 2022 in Katar steht der erste Kracher im europäischen Vereinsfußball an: Manchester City trifft im englischen League Cup auf den FC Liverpool. Beide Mannschaften hadern mit dem Termin so kurz nach der WM. Während Jürgen Klopp die abschließende Pressekonferenz schwänzte und seinen Co-Trainer vorschickte, sprach Pep Guardiola über sein Vermächtnis bei City.

Pep Guardiola und Erling Haaland

Fotocredit: Getty Images

Jürgen Klopp hatte keine Lust zu sprechen. Wieder die gleiche Leier zu erzählen über die Termin-Hatz im englischen Vereinsfußball ist kurz vor Weihnachten nicht Klopps Ding.
Was der Trainer des FC Liverpool von einem Pflichtspiel vier Tage nach dem WM-Finale hält, ist bekannt: gar nichts. Schon vor dem Turnier in Katar hatte Klopp den Termin scharf kritisiert.
"Diese WM findet zu einem falschen Zeitpunkt statt, aus falschen Gründen. Jeder weiß, dass es nicht richtig ist. Aber niemand spricht oft genug darüber, dass es sich ändern wird. Es muss sich etwas ändern", forderte Klopp.
Das wird es vorerst nicht. Der englische Ligafußball hat noch nie Rücksicht genommen auf die Belastung der Spieler. Und deshalb müssen Liverpool und Manchester City zwei Tage vor Heiligabend antreten zum Achtelfinal-Duell im League Cup (Donnerstag, 21:00 Uhr im Liveticker).

Manchester City hat 4628 WM-Minuten im Kreuz

Klopp wurde auf der obligatorischen Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel von seinem Co-Trainer Pep Lijnders vertreten. Der machte gute Miene zum bösen Spiel. Fragen zur Ansetzung bügelte er ab. "Wir spielen League Cup, dieser Wettbewerb findet immer in einem eng getakteten Spielplan statt. Der Unterschied diesmal ist, dass wir aus einer langen Pause kommen", sagte Lijnders.
Sieben Liverpooler Spieler waren in Katar, außer Finalist Ibrahima Konaté schieden alle anderen spätestens im Viertelfinale und haben mittlerweile das Training der Reds wieder aufgenommen. Mit dem Uruguayer David Nunez dürfte gegen City ein WM-Fahrer in der Startelf stehen.
Diesbezüglich hat Pep Guardiola größere Probleme. 4628 WM-Minuten haben die 16 Spieler von ManCity auf dem Buckel, fast dreimal so viel wie die der "Reds". Mit Julian Alvaréz steht ein Weltmeister im Kader der "Skyblues", für den Rest war allerdings ebenfalls spätestens im Viertelfinale Schluss. Manuel Akanji, Kevin De Bruyne, Ilkay Gündogan und Rodri werden gegen Liverpool in der Startelf erwartet.
Guardiola erwartet von seinen WM-Fahrern anständige Leistungen. "Die Spieler bei der Weltmeisterschaft sind in besserer Verfassung als die, die hier waren. Sie waren jeden Tag im Einsatz und wir hatten Urlaub. Erling Haaland oder Riyad Mahrez fehlt dagegen ein bisschen was", sagte der City-Coach.
Guardiola wird den League Cup nutzen, um wieder einigen jungen Spielern eine Chance zu geben. Cole Palmer (20, offensives Mittelfeld), Rico Lewis (18, rechter Verteidiger) und Shea Charles (19, Innenverteidiger oder defensives Mittelfeld) dürfen sich Hoffnungen auf einen Platz in der ersten Elf machen.
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Seit einer Woche wieder gemeinsam im Training: Kevin De Bruyne und Erling Haaland

Fotocredit: Getty Images

Pep Guardiola hat nur ein Ziel: den Gewinn der Champions League

Natürlich peilt Guardiola einen Sieg gegen Liverpool an, "weil ich einfach ungern verliere". Der Stellenwert des League Cups ist allerdings im Vergleich zu anderen Wettbewerben überschaubar. Was in Manchester zählt, ist die Champions League. "Es ist nicht die einzige, aber ich gebe zu, das ist die Trophäe, die wir wollen", sagte Guardiola.
Seit Jahren hechelt City dem Henkelpott vergeblich hinterher und auch Guardiola hat den Pokal mit den großen Ohren seit 2011 nicht mehr in den Händen gehalten. Mit dem FC Bayern München scheiterte er dreimal im Halbfinale, mit City erreichte er "nur" einmal das Finale.
Als Guardiola München 2016 verließ, wurde seine Zeit bei Bayern in vielen Medien als "unvollendet" bezeichnet, weil er die Champions League nicht gewann. Mit Manchester hat er mittlerweile sechs erfolglose Versuche hinter sich.
Das soll (endlich) sich ändern und ist auch persönlich für Guardiola von großer Bedeutung. "Natürlich wäre meine Amtszeit hier nicht komplett, wenn wir nicht die Champions League gewinnen würden", sagte er am Dienstag.

Pep Guardiola: Manchester City wird die Champions League holen - irgendwann

Ein bemerkenswerter Satz. Guardiola hat sich als Trainer bislang nie über große Titel definiert und sein Vermächtnis nach der Anzahl der Champions-League-Trophäen bewertet. Als er nach seiner Ankunft in Manchester 2016 von einem Reporter gefragt wurde, ob er in München ohne CL-Titel gescheitert sei, schüttelte der nur breit grinsend den Kopf.
In Manchester knüpft Guardiola sein Schicksal in seinem siebten Jahr bei City an den Gewinn der Königsklasse. "Die Champions League ist nicht der einzige Grund, warum ich meinen Vertrag verlängert habe. Aber ich könnte nicht damit leben, dass man die letzten elf Monate nicht Champions League spielt. Natürlich werde ich alles tun in dieser Zeit, in der wir zusammen sind, die Trophäe, die wir nicht haben, zu gewinnen", sagte er.
Und wenn es nicht mit Guardiola klappen sollte, dann eben mit einem anderen Trainer. "Ich habe das Gefühl, dass dieser Klub mit den Leuten, die ihn führen, den Champions-League-Pokal früher oder später bekommen wird", fügte er an.
Im Gegensatz zu Jürgen Klopp kam Guardiola am Tag vor dem League-Cup-Clash so richtig in Plauderlaune.
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