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Manchester City schlägt FC Liverpool im Ligapokal - Peps Puzzle passt schon wieder

Florian Bogner

Update 23/12/2022 um 13:55 GMT+1 Uhr

Manchester City setzt mit dem 3:2 im Achtelfinale des EFL Cups gegen den FC Liverpool die erste Duftmarke der Post-WM-Periode. Erling Haaland trifft, als hätte es die Weltmeisterschaftspause nie gegeben, Kevin De Bruyne zaubert, als wäre das Belgien-Desaster nie passiert. Trainer Pep Guardiola zaubert zudem einen weiteren Youngster aus dem Hut, den er nach dem Spiel überschwänglich lobt.

Guardiola erklärt seinen Star: De Bruyne "muss manchmal zornig sein"

Erling Haaland wusste sofort, bei wem er sich zu bedanken hatte.
Mit ausgestreckten Zeigefingern lief der Angreifer von Manchester City auf Vorlagengeber Kevin De Bruyne zu - und fiel ihm kurz darauf um den Hals.
Keine zehn Minuten hatte es am Donnerstagabend gedauert, da war er wieder zur Stelle. Als hätte es die WM-Pause nie gegeben, traf der Norweger gleich wieder wie gewohnt: Körpertäuschung, schneller Antritt, ein Kontakt - drin das Ding. Gegenspieler Joe Gomez verdrehte die Augen.
Für den Ex-Dortmunder war es im 19. Pflichtspiel für die Citizens der 24. Treffer. Business as usual. Haalands Tor war der Wegbereiter für das 3:2 im Achtelfinale des Ligapokals gegen keinen geringeren Gegner als den FC Liverpool, das hochklassiger war, als nach der kurzen WM-Pause zu erwarten gewesen wäre.

Wütender De Bruyne findet sein Feuer wieder

Und kurzweiliger: Haalands Eröffnung glich Fábio Carvalho nicht minder schön herausgespielt aus (20.). Auch die abermalige Heim-Führung durch Riyad Mahrez (47.) konterte Liverpool in Person von Mohamed Salah umgehend (48.). Nur auf Nathan Akés 3:2 (58.) fand die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp keine passende Antwort mehr. "Wir waren heute sehr gut und haben uns den Sieg redlich verdient", freute sich Mahrez.
Beim Siegtor erneut in entscheidender Rolle: Kevin De Bruyne, der ein zweites Mal assistierte, bereits seine 14. Torvorlage dieser Spielzeit. Und ein Indiz dafür, dass die WM-Blamage mit Belgien, das Vorrunden-Aus, hinter ihm liegt. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, versteht sich.
"Er muss nur manchmal das richtige Feuer in sich drin finden", berichtete Trainer Pep Guardiola nach dem Match über De Bruynes intrinsische Motivation: "Er muss manchmal ein bisschen mürrisch oder sogar sauer sein, um sein Bestes geben zu können. Das gibt ihm die beste Energie. Wenn das passiert: Was für ein Spieler! Er rennt, er kämpft, er legt vor, er schießt Tore - er ist ein moderner Spieler. Wenn das alles zusammenkommt, dann ist er Mr. Kevin De Bruyne."
Ein formidables Lob vom Ausnahmetrainer, der De Bruyne sogar jetzt schon in den "Legenden"-Status erhob. "Er ist acht Jahre hier, hat alles für den Klub gemacht. Er ist eine absolute Legende. Er wird als einer der großartigsten Spieler dieses Klubs in die Geschichte eingehen", schwärmte der Katalane.

Peps Puzzle passt schon wieder

Mit De Bruyne, Mahrez und Haaland in glänzender Form störte es ManCity gegen Liverpool auch nicht weiter, dass einige WM-Fahrer noch gar nicht zur Startelf zählten.
Phil Foden, Jack Grealish, Bernardo Silva und John Stones wurden nur eingewechselt; Ederson, João Cancelo und Kyle Walker spielten gar nicht. Rúben Dias und Kalvin Phillips kehrten dagegen verletzt aus Katar zurück und werden Guardiola erstmal fehlen.
Davon abgesehen passte Peps Puzzle schon wieder sehr gut zusammen. Neben De Bruyne regelten Rodri und Ilkay Gündogan den Verkehr im Mittelfeld. In der Innenverteidigung standen Manuel Akanji und Aymeric Laporte, eigentlich nur die 1b-Variante, sicher. Dahinter machte der deutsche Ersatzkeeper Stefan Ortega keinen Fehler, Nathan Aké machte sich als Linksverteidiger mit dem Siegtor wichtig.

Guardiola lobt Lewis überschwänglich

Und dann waren da noch zwei Youngster, die für Furore sorgten: Linksaußen Cole Palmer (20) und Rechtsverteidiger Rico Lewis (18), eine November-Entdeckung Guardiolas. Wie in der Champions League gegen Sevilla (3:1) und in der vorherigen Runde des Ligapokals gegen Chelsea (2:0) ließ der Coach beide von Beginn an spielen und lag damit keinesfalls falsch.
Vor allem Lewis zeigte sich erstaunlich reif für das vorherrschende Niveau und wurde danach überschwänglich von Guardiola gelobt. Er und Cole Palmer hätten "unglaublich" gespielt.
"Ich glaube, ohne ihn wäre es anders gelaufen", sagte der 51-Jährige über Lewis: "Ich bin absolut beeindruckt, wenn man sieht, wie jung er noch ist, und gegen welch erfahrenen Gegner wir heute gespielt haben." Herausragend sei nicht nur die Spielintelligenz des 18-Jährigen mit Ball, sondern vor allem die ohne. "Er war der Man of the Match", meinte Guardiola - eine erstaunliche These angesichts der Performances von De Bruyne, Haaland und Mahrez.
Damit aber noch nicht genug der lobenden Worte: "Wir haben heute das Privileg, fast schon verkünden zu können, dass er ein großes Jahrzehnt bei uns vor sich hat und er die nächsten Jahre ein absolut unglaublicher Spieler für Manchester City sein wird, weil er so intelligent, so demütig ist", überschlug sich Guardiola beinahe vor weihnachtlichen Lobeshymnen: "Er versteht alles innerhalb einer Sekunde und setzt es sofort richtig um - er ist so, so clever."

Tür zum Rekordtitel ist auf

Mit derartiger Youngster-Power stand am Ende also der erste Sieg gegen Liverpool nach zuvor fünf nicht gewonnenen Duellen mit den Reds. Die Tür für den Ligapokal-Titel ging damit für die Skyblues weit auf. Im Viertelfinale geht es nun am 10. Januar auswärts gegen den FC Southampton.
Die Londoner Konkurrenz - Arsenal, Chelsea, Tottenham - weilt indes nicht mehr im Wettbewerb, was Manchester United, Newcastle United und Leicester City zu den potentesten Mitbewerbern um den Titel macht.
Es sollte jedoch niemanden wundern, wenn die Skyblues mit einem Finalsieg am 26. Februar 2023 zu Rekordtitelträger Liverpool (neun) aufschließen. ManCity hätte den Titel dann in zehn Jahren zum siebten Mal gewonnen.
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