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Zinédine Zidane nordet Toni Kroos bei Real Madrid wieder ein

Daniel Rathjen

Publiziert 14/01/2016 um 13:39 GMT+1 Uhr

Schon bei der Premiere mit dem neuen Trainer blüht der Spielgestalter bei Real Madrid auf. Dahinter steckt jedoch mehr als nur der erste Zinédine-Zidane-Effekt.

Toni Kroos (Real Madrid)

Fotocredit: Imago

Für eine fundierte Analyse ist es natürlich noch zu früh.
Es war nur ein Spiel. Und Trainer Zinedine Zidane, als Trainer im Elite-Bereich ein Frischling, muss sich bei Real Madrid erst noch beweisen.
Allerdings: Die Eindrücke des 5:0 der "Königlichen" gegen Deportivo La Coruna erzeugten Begeisterung und Lust. Lust auf mehr Zidane im weißen Ballett. Auch durch Toni Kroos dürfte ein positiver Ruck gegangen sein.
Unter Carlo Ancelotti, der ihn vom FC Bayern nach Madrid geholt hatte, galt der deutsche Nationalspieler als Stratege vor der Viererkette als "Kompass". Er gab die Richtung vor. Mit Luka Modric im Wechselspiel - das funktionierte.
Dann kam Rafael Benitez, und das Team um Cristiano Ronaldo verlor mit einer gravierenden Systemänderung die Ausgewogenheit und phasenweise die Orientierung. Kroos pendelte mal hierhin, mal dorthin, fand ebenfalls nie seine Form.

90 Bank-Minuten als Tiefpunkt

Der Tiefpunkt war das 0:1 gegen Villarreal Mitte Dezember - Kroos schmorte 90 Minuten lang auf der Bank. Bernd Schuster, ehemaliger Trainer und Spiel bei Real, wetterte daraufhin: "Benitez hat Kroos abgesägt!"
In dieser Woche klingt das, was über den 26-Jährigen gesagt oder geschrieben wird, weitaus angenehmer. Die Medien geizen jedenfalls nicht mit Lob. "Kroos fühlte sich auf der Position wohl, auf der er schon unter Ancelotti geglänzt hatte. Er ist wieder der Kompass der Mannschaft", feiert ihn die "AS".
Die Marca nennt Kroos eine "Lebensversicherung, die unerwartet in der Offensive erschien, wenn sich vorteilhafte Spielsituationen ergaben. Seine Ecken sind Geschenke."
Kroos hatte das 4:0 von Gareth Bale vorbereitet und einen weiteren Treffer eingeleitet. Die Mitspieler suchten ihn wieder, er selbst war anspielbereit und glänzte mit Übersicht. Zidane tut ihm offenbar gut.

Heynckes vergötterte Kroos

Wie wichtig der Rückhalt eines Trainers gerade für Kroos ist, ist bekannt. Top-Leistungen brachte er beim FC Bayern unter Jupp Heynckes, der ihn vergötterte. Benitez hat sich nie negativ über ihn geäußert, doch harmonisch wirkte das Verhältnis trotzdem nicht. Anders als aktuell mit Zidane.
Der Franzose ist bekennender Fan des Deutschen. Im November des vergangenen Jahres schwärmte er geradezu in der "Sport Bild" von Kroos:
"Seit er bei Real ist, hat sich das Spiel verändert. Wir wussten, dass er den deutschen Fußball gewohnt ist und der spanische ein ganz anderer ist, bei dem es auch auf die Schönheit ankommt - gerade bei Real. Kroos hat den Stil von Real sofort adaptiert. Ich bin sicher, dass Kroos eine Ära bei Real prägen könnte. Dafür haben wir ihn ja geholt. Wir lieben ihn. Er war lange bei Bayern - und wir hoffen, dass er noch länger bei Real bleibt."
Toni ist genau der Spieler, der uns noch gefehlt hat. Er ist perfekt für Real
Zidane wird sich genau überlegen, wo er Kroos künftig einsetzt. Reals Gegner stehen zumeist sehr tief. Kroos wird mit seiner Präzision dafür sorgen müssen, dass die geballte Offensivpower mit Ronaldo, Karim Benzema und Bale zur Geltung kommt und phasenweise selbst Nadelstiche setzen.
Wie sein Plan mit dem Filigrantechniker konkret aussieht, wird sich in Kürze zeigen. Allein die Tatsache, dass der Coach wieder einen für ihn hat, dürfte Kroos weiter beflügeln.
Neu "eingenordet" kann der Kompass wieder die Richtung angeben. Und wohin die Tendenz beim ambitionierten Weltklub zeigen soll, ist ohnehin klar.
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