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Kylian Mbappé bestätigt Abschied von Paris Saint-Germain: Real Madrid wirft den Hut in den Ring

Thomas Gaber

Update 14/06/2023 um 08:12 GMT+2 Uhr

Kylian Mbappé hat bestätigt, das Kapitel Paris Saint-Germain 2024 schließen zu wollen. Sein Arbeitgeber schäumt vor Wut und denkt offenbar ernsthaft an einen Verkauf seines Superstars in diesem Sommer nach, um wenigstens noch abzukassieren. Das wiederum will Mbappé nicht und spricht von "Lügen". Es riecht nach einer heißen Transfersaga, an deren Ende sich ein Mann ins Fäustchen lachen könnte.

Camavinga zu Mbappé ausgefragt: "Er hat seine Wahl getroffen"

Florentino Perez ist ein volksnaher Mensch. Der Präsident von Real Madrid mag das Bad in der Fan-Menge auch im privaten Umfeld. Wer ihn fernab des Estadio Santiago Bernabéu in Restaurants oder einfach nur auf der Straße erkennt, bekommt sein Selfie.
Besonders gewiefte Anhänger der Königlichen verwickeln Perez auch mal in ein Gespräch über mögliche Transfer-Blockbuster und halten das mit der Handykamera fest. So wie vergangenen Samstag, als ein Sechs-Sekunden-Video viral ging.
"Werden Sie Mbappé verpflichten, Florentino?" "Ja, aber nicht in diesem Jahr." Eine Frage und eine Antwort mit großer Wirkung. Dass Perez Kylian Mbappé nach Madrid holen will, ist nichts Neues, er hat es auch schon zweimal probiert. 2021 wäre Mbappé gerne gekommen, durfte aber nicht. 2022 war man sich einig, doch dann schwenkte Mbappé plötzlich um und brüskierte Perez mit seiner Liebeserklärung an PSG. Sind 2023 aller guten Dinge drei? Oder, wie von Perez angekündigt, doch erst 2024?
Am Montag ließ die "L'Equipe" die Bombe platzen. Die französische Sportzeitung berichtete von einem ominösen Brief Mbappés, in dem der Stürmer seinem Arbeitgeber mitgeteilt haben soll, seine einseitige Option auf eine Vertragsverlängerung bis 2025 nicht zu ziehen und den Verein infolgedessen 2024 ablösefrei verlassen werde.

Mbappé will PSG verlassen: "Eine Art Kriegserklärung"

Einen Tag später sah sich Mbappé genötigt, auf den Leak zu reagieren. In einer Pressemitteilung bestätigte der 25-Jährige Existenz und Inhalt des Briefes. Die Vereinsführung sei über seinen Entschluss bereits im Juli 2022 in Kenntnis gesetzt worden.
Auch wenn der Verein offenbar schon lange Bescheid wusste, sollen die PSG-Bosse alles andere als begeistert gewesen sein, dass die Öffentlichkeit davon Wind bekam. "PSG schäumt vor Wut", schrieb "Le Parisien". Im renommierten Podcast "After Foot" von "RMC" hieß es, der Verein würde Mbappés Brief gar als "eine Art Kriegserklärung" ansehen.
Obwohl Mbappé am Dienstag erneut klarmachte, dass er in der kommenden Saison in Paris spielen werde, werten französische Medien die Option, den Superstar 2024 ohne Ablöse ziehen zu lassen, als ausgeschlossen.
Cyril Morin von Eurosport Frankreich sieht das anders. "Es ist ein Pokerspiel. Mbappé will weg, weil das Projekt von PSG nicht so schnell voranschreitet, wie er es sich wünscht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass PSG Mbappé jetzt verkaufen wird. Das wäre das Ende des Projekts - ein 'ground zero'. Das wird die Investorengruppe QSI wohl nicht zulassen."
Ein Verkauf an Real Madrid komme laut Morin erst recht nicht in Frage: "PSG hat noch nie einen Spieler an mögliche Konkurrenten um den Titel in der Champions League abgegeben."

Premier League keine Option für Mbappé

Doch der Verein gerät in die Bredouille. Will man einen Spieler noch ein Jahr behalten, der mit dem Verein quasi bereits abgeschlossen hat? Oder aber zwischen 150 und 190 Millionen Euro einnehmen und nach Lionel Messi den nächsten Superstar binnen weniger Wochen verlieren? Stichwort 'ground zero'.
Der Transferexperte Fabrizio Romano berichtete am Dienstag, dass Mbappé PSG liebend gerne in diesem Sommer verlassen möchte. Mbappés Reaktion ließ abermals nicht lange auf sich warten. "LÜGEN...", twitterte er in Versalien und bekannte sich erneut zu PSG. "Ich werde hier nächste Saison weitermachen, wo ich sehr glücklich bin."
Der sagt dies, der behauptet jenes - es herrscht pures Chaos in der Causa Mbappé. Wer kann am Ende davon profitieren? Und überhaupt: Welcher Klub kann und will Minimum 150 Millionen Euro aufbringen für einen Spieler, der zwölf Monate später gratis zu haben ist? Auch für einen Superstar wie Mbappé betriebswirtschaftlich nicht gerade sinnvoll.
Die finanzkräftige Premier League ist in diesem Fall - ausnahmsweise - raus. "Es ist nahezu ausgeschlossen, dass Mbappé in die Premier League kommt", sagt Ben Snowball von Eurosport UK. "Liverpool konnte sich schon Jude Bellingham nicht leisten, außerdem wäre es schwierig, Mbappé für die Europa League zu begeistern. Bei Manchester United wird in Kürze viel Geld sprudeln, so dass man sich Mbappé leisten könnte. Aber das wird nicht passieren."
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PSG gehen die Stars aus: Lionel Messi und Sergio Ramos sind schon weg, folgt jetzt Kylian Mbappé?

Fotocredit: Imago

Real Madrid kann sich die 150 bis 200 Millionen leisten

Womit wir wieder bei Real Madrid und Florentino Perez wären. Für Mbappé ist der königliche Klub eine logische Destination. Er strebt nach Titeln und will Geschichte schreiben als bester Stürmer der Welt. "Kylian ist jetzt 25, hat aber immer noch nicht die Champions League gewonnen. Auch deshalb will er PSG verlassen", sagt Cyril Morin.
Adrian Garcia von Eurosport Spanien stellt klar, dass "Real Mbappé unbedingt haben will. Sie wissen, dass sie nach dem Abgang von Karim Benzema im Sturm investieren müssen. Real kann sich die 150 bis 200 Millionen Euro leisten, vor zwei Jahren lagen 180 Millionen für Mbappé auf dem Tisch."
Präsident Perez ist seit jeher besessen davon, die besten Spieler der Welt bei Real Madrid zu versammeln. "Es stinkt Florentino gewaltig, dass Haaland bei Manchester City und Mbappé bei PSG spielt. Das will er nicht auf sich sitzen lassen", schrieb die Zeitung "AS".

Perez könnte der große Gewinner werden

Seine Ansage, Mbappé erst 2024 nach Madrid zu holen, tätigte Perez vor der Veröffentlichung des Briefes von Mbappé. In mehreren spanischen Medien wurde am Dienstag berichtet, dass Perez nun keine Zeit mehr verlieren wolle im Kampf um den Stürmer. Laut der "Marca" hat der Verein Abstand genommen von einer möglichen Verpflichtung von Tottenhams Harry Kane.
Zweimal ging Mbappé Perez bereits durch die Lappen, die Absage im letzten Jahr hat den Real-Boss schwer gekränkt. Doch allein die Aussicht, Reals neuem Erzfeind PSG den Superstar doch noch abzuluchsen, gefällt Perez außerordentlich. "Er hat zweimal verloren. Doch am Ende könnte Florentino doch der große Gewinner werden", schrieb die "Marca".
Kylian Mbappé/Paris Saint-Germain/Real Madrid - es riecht nach einer ganz heißen Transfernummer in diesem Sommer.
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