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Philipp Lahm über seine Zukunft: "Möchte dem FC Bayern erhalten bleiben"

Sebastian Dirschl

Publiziert 17/09/2016 um 11:57 GMT+2 Uhr

Im Sommer 2018 hängt Philipp Lahm die Fußballschuhe an den Nagel und wird beim FC Bayern München seine aktive Karriere beenden. Das ist bereits beschlossene Sache. Der 32 Jahre alte Kapitän treibt jedoch bereits jetzt die Planungen für die Zeit nach seiner Spieler-Laufbahn voran - gut möglich, dass er dann eine Führungsposition beim deutschen Rekordmeister übernimmt.

Philipp Lahm (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

Wenn Philipp Lahm etwas macht, dann mit Konsequenz. Nach dem Triumph bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gab er mit erst 31 Jahren seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt. Ein Comeback, das aufgrund des personellen Engpasses auf der von ihm geprägten Rechtsverteidigerposition durchaus medial thematisiert, zum Teil auch gefordert wurde? Ausgeschlossen!
Der nächste Rücktritt steht nun in gut zwei Jahren an. Dann wird Lahm nämlich seine Karriere als aktiver Fußballer beenden. Und auch daran wird es nichts zu rütteln geben - obwohl mit seinen dann 34 Jahren sicherlich noch das eine oder andere Jährchen möglich wäre.

Lahm: "Möchte dem FC Bayern erhalten bleiben"

Philipp Lahm ist jedoch nicht nur konsequent, sondern zeichnet sich auch durch die Eigenschaft aus, immer einen Plan zu haben und neue Herausforderungen zu suchen. Davon, wohin ihn sein Weg in naher Zukunft führen soll, hat er eine genaue Vorstellung.
Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" erklärte Lahm, der sein bevorstehendes Karriereende als "den größten Einschnitt, den es jemals in meinem Leben gab", bezeichnet, nun:
Ich habe immer gesagt, dass ich dem FC Bayern gerne erhalten bleiben möchte. Mein Fachgebiet ist definitiv der Fußball.

Erste Gespräche mit Rummenigge

In welcher Rolle das sein wird, darüber wird bereits seit geraumer Zeit spekuliert. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Lahm nach seiner Karriere beim FC Bayern eine Führungsposition übernehmen soll. Möglicherweise wurde auch genau deshalb die Position des Sportvorstandes, die bis vor kurzem Matthias Sammer inne hatte, nicht nachbesetzt. Gegenüber der "SZ" bestätigte Lahm nun, sich bereits mit Karl-Heinz Rummenigge zu diesem Thema ausgetauscht zu haben. Gleichzeitig stellte er klar, warum er sich eine derartige Aufgabe zutraut:
Man braucht beim FC Bayern einen guten Einblick. Ich bin seit 1995 dabei und weiß genau, was der FC Bayern für Ziele hat, wofür er steht, und kann das in die Mannschaft transportieren.
Der gute Einblick ist für Lahm ausschlaggebend für den Erfolg des Vereins, den er – nimmt man seine zweijährige Leihe zum VfB Stuttgart aus – nie verlassen hat. "Beim FC Bayern waren in Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge immer zwei an der Spitze, die selber Spieler waren. Das ist immer noch das Wichtigste", erklärt Lahm und ergänzt:
Ein Fußballverein ist immer so gut wie seine Mannschaft, deshalb braucht es Persönlichkeiten, die jahrzehntelange Erfahrung auf höchstem Niveau vorweisen können. Die Verantwortung und der große Erfolg hängen an diesen Personen.

Roger Federer als Vorbild

Lahm sieht sich in seiner Rolle als Kapitän jedoch auch schon jetzt in der Verantwortung. Dabei geht es ihm vor allem darum, das bajuwarische Selbstverständnis auf seine Mitspieler zu übertragen. "Führung heißt für mich, dass man das immer vorlebt. Die Spieler schauen bei einem Kapitän genau hin, was der macht und ob er im Sinne der Mannschaft, des Vereins, des Trainers handelt."
Bezüglich seines Führungsstils ist Lahm, der neben dem Platz bereits an fünf Unternehmen beteiligt ist, seinem neuen Trainer Carlo Ancelotti nicht unähnlich. Er will ein ruhiger Moderator mit natürlicher Autorität sein, der nicht immer mit dem Kopf durch die Wand und alles erzwingen will. Dafür gibt es für Lahm ein berühmtes Vorbild:
Das habe ich mir von Roger Federer abgeschaut. Der hat früher, in jungen Jahren, seine Schläger auf dem Platz kaputt geschlagen. Er hat das irgendwann sein gelassen und ist heute der ruhigste Spieler auf der Tour. Ich will keine Energie verschwenden für irgendwas, das ich nicht beeinflussen kann.
Aktuell gilt seine Energie jedoch noch ganz seiner Spielertätigkeit beim FC Bayern. Schließlich hat Lahm noch zwei Jahre, die er möglichst erfolgreich gestalten will. Im Idealfall gelingt noch einmal der große Coup in der Königsklasse. "Da hätte ich nichts dagegen", meint Lahm.
Dass sein bevorstehendes Karriereende ihn in seiner Leistung und seinem Fokus auf die sportlichen Ziele einschränkt, ist ausgeschlossen. Denn wenn Philipp Lahm etwas auszeichnet, dann ist es vor allem eines: Konsequenz.
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