Leroy Sané bei Manchester City: Pep Guardiola lobt Ex-Schalker für seine Entwicklung

Leroy Sané erwischte einen schleppenden Start, nachdem er im Sommer 2016 vom FC Schalke 04 zu Manchester City wechselte - wegen Trainer Pep Guardiola, der den deutschen Nationalspieler persönlich kontaktierte. Form und Fitness hemmten Sanés Eingewöhnung in England, der Januar verlief nun ermutigend. Wo liegen die Gründe? Unser englischer Eurosport-Kollege hat gute Nachrichten für Sané-Fans.

Leroy Sané von Manchester City

Fotocredit: Imago

Nicht sehr beeindruckend, diese Bilanz. 15 Pflichtspiele, drei Tore, zwei Vorlagen, für einen Angreifer gibt's bessere Bewerbungsschreiben. Wie immer darf gerne zwischen den Zeilen gelesen werden. Und alternativ in Zeitabständen.
Auf zwei Scorerpunkte kam Leroy Sané bei Manchester City zwischen August und Mitte Dezember, drei waren es im Folgemonat. Mit dem ersten City-Tor gegen den FC Arsenal hat sich der berühmte Knoten gelöst oder zumindest gelockert, Treffer gegen die Tottenham Hotspur und im FA Cup gegen Crystal Palace hoben Sané zurück ins Blickfeld, in Manchester und überhaupt.
Erst gar nichts, dann viel auf einmal: Der Mann bedient das Ketchup-Flaschen-Prinzip. Auch Mittwochabend gegen West Ham United (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de)?

Pep: "Sowas habe ich selten gesehen"

Die Stürmer Gabriel Jesus (19), Raheem Sterling (22) und den gerade 21 gewordenen Sané bezeichnet Coach Pep Guardiola als "Zukunft von Manchester City". Über den Deutschen sagt er:
Warum läuft's plötzlich, nach schwierigen Monaten? Für unseren englischen Eurosport-Kollegen Alex Chick ist Sanés Aufschwung insofern logisch, "als dass er jetzt vermehrt in der Startelf steht und mit mehr Vertrauen auftritt".

Leroy Sané, teuerster deutscher Fußballer ever

Der Profi selbst führt seine abgeschlossene Eingewöhnung an:
Tatsächlich lieferte der Januar - endlich - die Kontur jenes Akteurs, von dem sie auf der Insel durchaus angetan sind. "Die Leute mögen das Tempo und seine fußballerischen Fertigkeiten", sagt Chick.
Im Sommer 2016 wechselte Sané vom FC Schalke 04 nach Manchester, kürzlich sprach er auf der Klub-Homepage über sein Leben: dass er es bei ManCity genieße, dass ihm David Silva imponiere, dass "lange Bälle" ein Unterschied zwischen Schalke und Manchester seien. Was man halt so sagt, wenn man neu ist und sich zu profilieren hat.
Sané musste ja lediglich 20 Jahre und 47 Bundesligaspiele (elf Tore, sieben Assists) auf dem Buckel haben, um mit rund 50 Millionen Euro Ablöse zum teuersten deutschen Fußballer der Historie aufzusteigen. Bei City unterschrieb er bis 2021 und wegen Guardiola, der ihn persönlich kontaktierte. Das, verrät der geschmeichelte Sané, habe sich "sehr, sehr gut" angefühlt.

Guardiola mit Nachsicht, Bierhoff mit Kritik

Ende November 2016 war die Empfindung unangenehmer. Zweimal saß er fit auf der Tribüne, davor ging nicht viel zusammen, und Guardiola bat um Geduld: "Manchmal braucht man mehr Zeit, um die Spielweise zu verstehen und sagen zu können: 'Ok, ich bin gut genug.' Aber er ist ja nicht für drei Monate gekommen, sondern für fünf oder sechs Jahre." Bayerns Ex-Trainer bekräftige, dass er Sané (der auch in München ein Thema war) helfen wolle, "damit er uns seine Qualität zeigen kann".
Die Vorzüge speisen sich aus Physis, Antritt, Technik, Dribbelstärke, Tordrang - ein prickelnder Mix, wenn Form und Fitness stimmen. Was bei Sané kaum der Fall war. Zehn Partien versäumte er mit Muskelblessuren, und wenn er spielte, dann oft unauffällig. In "Bild" kritisierte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff:
Sanés Vita enthält vier A-Länderspiele, aber keines seit der EM; zuletzt wurde er viermal für die U21 nominiert.

Sané noch kein Unterschied-Macher, aber...

Die jüngste Vergangenheit war nun ermutigend, für alle. "Nach Arsenal und seiner zweiten Verletzung merkte er, dass er einen Schritt machen muss - und das schaffte er. Nicht nur, was Tore anbelangt, es geht auch um Einfluss aufs Spiel", sagt Guardiola.
Gewissermaßen habe Sané von Citys schlechter Form profitiert, erzählt Journalist Chick und meint das Team im Allgemeinen und die Stürmer Nolito/Jesús Navas im Speziellen. Allerdings sei Sané "noch keiner, von dem man grundsätzlich erwarten würde, dass er bei einem Premier-League-Champion in der Anfangsformation auftaucht".
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Leroy Sané (r.) bei Manchester City

Fotocredit: Imago

Schmunzelnd berichtete Sané zuletzt von seinen Schwächen - rechter Fuß, Konzentration, Fehleranfälligkeit -, der Boss wird da schon konkreter. "Er ist immer noch nicht clever mit dem Ball", tadelt Guardiola.
Chick resümiert: "Leroy Sané ist ein außergewöhnliches Talent, der bisher kein Unterschied-Macher ist, aber einer der besten Spieler der Premier League werden kann."
Na, wenn das nichts ist.
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