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Timo Werner, Kai Havertz und Co.: Großangriff des FC Chelsea auf die Bundesliga

Tom Müller

Update 19/06/2020 um 09:51 GMT+2 Uhr

Nachdem der FC Chelsea zwei Wechselperioden die Füße still halten musste, greifen die Blues im Sommer auf dem Transfermarkt wieder voll an. Die Verpflichtungen von Timo Werner und Hakim Ziyech sind bereits fix, weitere sollen folgen. Dabei scheinen die Westlondoner neuerdings besonderen Gefallen an der Bundesliga gefunden zu haben. Neben Werner steht ein weiterer deutscher Spieler im Fokus.

Fikayo Tomori of Chelsea FC, Tammy Abraham of Chelsea FC, Reece James of Chelsea FC, Willian of Chelsea FC during the UEFA Champions League group H match between Chelsea FC and Ajax Amsterdam at Stamford Bridge on November 05, 2019 in London, United Kingd

Fotocredit: Getty Images

Wer am vergangenen Sonntag auf den Social-Media-Accounts der Profis des FC Chelsea unterwegs war, der konnte die vielen Jubelbilder und blauen Herzen gar nicht übersehen.
98 Tage nach dem letzten Spiel an der Stamford Bridge waren die Blues wieder an die Spielstätte in Westlondon zurückkehrt. Der 7:1-Testspielsieg gegen die Queens Park Rangers euphorisierte nicht nur die Spieler, sondern auch die Fans, die fleißig ihre Begeisterung unter den Posts der Spieler ausdrückten.
Am kommenden Sonntag nimmt das Team im Auswärtsspiel bei Aston Villa auch offiziell wieder den Spielbetrieb in der Premier League auf. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum die Stimmung an der Stamford Bridge derzeit kaum besser sein könnte.

Chelsea bestätigt Werner-Transfer

Nachdem man in den vergangenen beiden Transferperioden aufgrund einer von der FIFA verhängten Sperre keine namhaften Neuzugänge präsentieren konnte, macht Chelsea-Klubbesitzer und Milliardär Roman Abramowitsch in diesem Sommer wieder ernst.
Der Wechsel von Hakim Ziyech (kommt für 40 Millionen Euro aus Amsterdam) ist bereits seit Februar fix. Am Donnerstag bestätigten die Blues zudem die Verpflichtung von Leipzigs Timo Werner. Die Dienste des 24-Jährigen lässt sich Chelsea dem Vernehmen nach um die 53 Millionen Euro kosten.
Ein großer Coup für die Verantwortlichen um Sportdirektor Petr Čech, die damit dem Wunsch von Coach Frank Lampard aus dem Januar nach mehr Torgefahr im Kader entsprachen.
"Auf dem Papier ist Werner die ideale Ergänzung für das Spielsystem von Lampard“, meint auch England-Experte James Kilpatrick.

Neue deutsche Achse bei Chelsea?

Doch damit nicht genug. Neben Werner ist Chelsea offenbar auch in den Poker um Kai Havertz eingestiegen. "Sie wollen ihn definitiv verpflichten", weiß Pete Sharlandvon Eurosport in London.
Laut eines Berichts des "Guardian" haben die Blues bereits Kontakt zu Bayer Leverkusen aufgenommen, allerdings sollen beide Vereine was die Ablösesumme betrifft noch weit auseinander liegen. Trotz der Auswirkungen durch die Corona-Pandemie hält der Bundesligist wohl an der magischen 100-Millionen-Euro-Marke fest. Den FC Bayern hat die Werkself mit dieser Forderung angeblich schon vergrault.
In London könnte Havertz gemeinsam mit Werner und Nationalspieler Antonio Rüdiger eine neue deutsche Achse bilden. Letztgenannter soll bereits bei Kumpel Werner Überzeugungsarbeit geleistet haben, mit dem er seit der gemeinsamen Zeit beim VfB Stuttgart befreundet ist.

Chelsea schaut auf die Bundesliga

Generell scheint sich Chelsea bei der Rekrutierung neuer Spieler neuerdings auf die Bundesliga eingeschossen zu haben. Neben Werner und Havertz hielten sich auch um Dortmunds Jadon Sancho und Philippe Coutinho lange hartnäckige Gerüchte. Christian Pulisic hatte man bereits im Januar 2019 vom BVB losgeeist.
Ein Muster? "Lampard ist auf jeden Fall ein großer Fan von Jürgen Klopps Spielstil mit hohem Pressing, den er während seiner Zeit in Dortmund implementiert hat und der mittlerweile in vielen Vereinen in der Bundesliga gespielt wird“, erklärt Sharland: "Vielleicht sieht Lampard in Bundesliga-Spielern die optimalen Bausteine für sein System."
Einen Bericht, wonach Chelsea mit Julian Nagelsmann zudem einen deutschen Coach an die Stamford Bridge lotsen wolle, verweist der England-Experte jedoch ins Reich der Fabeln: "Der Klub steht voll hinter Frank Lampard, das wurde auch Werner und Ziyech bei den Transfergesprächen so kommuniziert."
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Der Ex-Dortmunder Christian Pulisic im Trikot des FC Chelsea

Fotocredit: Getty Images

Lampard und das vielleicht spannendste Projekt Englands

Es wäre auch verwunderlich, hätte sich die Vereinsführung um Abramowitsch schon nach einer Saison wieder von Wunschtrainer Lampard abgewandt.
Der 41-Jährige, der von 2001 bis 2014 selbst 13 Jahre für die Blues aufgelaufen war, hatte den Klub im vergangenen Sommer übernommen und aus der Not eine Tugend gemacht. Mit Mason Mount (21), Stürmer Tammy Abraham (22), Reece James (20) und Fikayo Tomori (20) setzte er vermehrt auf Spieler aus der eigenen Jugend und sorgte so für einen Umschwung in der Mannschaft, in der jahrelang europäische Top-Stars und Trainer in einer gewohnten Regelmäßigkeit ausgetauscht wurden.
Zudem überzeugte er Top-Talent Callum Hudson-Odoi, an dem unter anderem der FC Bayern interessiert war, von einem Verbleib.
Lampard machte die graue Maus der Liga innerhalb weniger Monate zum vielleicht spannendsten Projekt Englands, in das neben Werner auch Havertz auf den ersten Blick passen würde wie die Faust aufs Auge.

Chelsea auf Erreichen der Champions League angewiesen

Allerdings hängt die Umsetzung der hochgesteckten Transferziele am seidenen Faden. "Ein wichtiger Faktor wird sein, ob sie die Champions League erreichen oder nicht“, so Sharland.
Finanziell ist Chelsea trotz der Verluste durch die Corona-Pandemie zwar gut aufgestellt. Neben den Abramowitsch-Millionen spülen der bereits fixe Verkauf des ausgeliehenen Álvaro Morata an Atlético Madrid (56 Millionen Euro) und die noch ausstehenden Zahlungen von Real Madrid im Zusammenhang mit dem Eden-Hazard-Deal im Sommer Geld in die Kassen.
Sportlich wäre Chelsea als Destination für Havertz bei Verpassen der Königsklasse jedoch bei Weitem nicht so attraktiv. Dasselbe gilt für Leicester-Verteidiger Ben Chilwell, der im Westen Londons ebenfalls hoch im Kurs stehen soll.
Aktuell rangieren die Blues auf Rang vier der Tabelle. Falls die Europapokal-Sperre gegen Manchester City bestehen bleibt, würde auch Rang fünf für die Champions League reichen. Mit Manchester United, Sheffield, Wolverhampton, Arsenal und Tottenham sitzen den Blues aber gleich fünf Konkurrenten im Nacken, die sich ebenfalls noch berechtigte Chancen ausrechnen.
Am Sonntag kann Chelsea den ersten Grundstein für das Erreichen des großen Saisonziels legen, um mit den prominenten Neuzugängen in Zukunft auch wieder Manchester City und dem FC Liverpool an der Spitze gefährlich zu werden.
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