So will Pep Guardiola Manchester Citys Abwehrprobleme lösen

Fünf Gegentore als Trainer erlebte Pep Guardiola bis Sonntag noch nie. Gegen Leicester City brach die Serie jedoch nach 686 Pflichtspielen: Manchester City verlor zuhause 2:5. Dabei wurde erneut deutlich, wie anfällig die Defensive der Skyblues trotz zahlreicher Millionen-Transfers in den letzten Jahren ist. Der 49-Jährige gerät weiter unter Druck. Kann Guardiola die Probleme lösen?

Pep Guardiola (Manchester City)

Fotocredit: Getty Images

Die neue Saison startete für Manchester City und Pep Guardiola ähnlich unangenehm, wie die alte endete. Nach dem missglückten Viertelfinale in der Champions League gegen Olympique Lyon (1:3) gewannen die Skyblues zwar ihr Auftaktmatch in der Premier League gegen Wolverhampton (3:1).
Doch gegen Leicester City setzte es dann eine der bittersten Pleiten der letzten Jahre. 2:5 verlor der Spitzenklub gegen die Foxes und markierte damit Guardiolas bisher höchste Niederlage als Trainer.
Noch nie kassierte der 49-Jährige fünf Gegentreffer. Dabei wurde wieder einmal die größte Schwachstelle der Engländer offensichtlich: die Abwehr. Denn gegen den Meister von 2016 hatte die City-Defensive teils arge Probleme.
Obwohl die Guardiola-Elf in der 4. Minute durch ein Tor von Riyad Mahrez in Führung ging, gab sie den Sieg noch aus der Hand. Zwischen der 54. und 88. Minute kassierte Manchester vier der fünf Gegentore.

ManCity schlägt erneut auf Transfermarkt zu

Die drei Elfmeter gegen City wurden zudem von den Verteidigern Eric Garcia, Kyle Walker und Benjamin Mendy ausgelöst. Die beiden letzteren wurden 2017 für zusammen 110 Millionen Euro verpflichtet. Guardiola sah das Hauptproblem jedoch vor allem woanders. "Wir müssen geduldiger sein, nicht dem zweiten oder dritten Tor hinterherjagen. Es ist schwierig, es ist nicht leicht zu akzeptieren, aber das müssen wir", meinte der Katalane.
Doch auch in der Defensive erkannten die Verantwortlichen offenbar schon vor dem Debakel gegen Leicester ein ernsthaftes Problem. Denn am Samstag wurde bereits die zweite Verpflichtung eines Innenverteidigers in diesem Sommer bekannt.
Ruben Dias wechselt von Benfica zu den Skyblues. Bis zu 71 Millionen Euro lässt sich City diesen Transfer angeblich kosten. Lediglich der Medizincheck und die Vertragsunterschrift stehen wohl noch aus. Schon Anfang August hatte sich Guardiola für 40 Millionen Euro Nathan Aké vom AFC Bournemouth geschnappt.
picture

Ruben Dias spielt bald in Manchester

Fotocredit: Getty Images

Mit diesen beiden Verstärkungen sollen die Probleme in der Abwehr gelöst werden. Beide Spieler konnten bisher aber auf europäischer Ebene wenig bis kaum Erfahrung sammeln. Während Dias immerhin 22 Mal in der Europa bzw. Champions League für die Portugiesen auflief, hatte Aké bisher nur einen Einsatz in der Königsklasse. Echte K.o-Spiel-Erfahrung auf höchstem Niveau fehlt beiden.
Für das große Ziel, endlich den Henkelpott nach Manchester zu holen, sind die Transfers also zumindest fragwürdige Investitionen. Ein Verteidiger eines Kalibers von Bayern-Star David Alaba, der zuletzt auch mit City in Verbindung gebracht wurde, oder der lange gehandelte Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel hätte dem Team sicherlich schneller weitergeholfen.

Pep Guardiola ohne Titel weiter unter Druck

Pete Sharland von Eurosport UK erkannte gegen Leicester neben der Defensive einen weiteren Schwachpunkt des Guardiola-Teams: "Sie funktionieren auch im Angriff nicht wirklich miteinander. Die Verletzungen von Sergio Agüero und Gabriel Jesus hatten dabei selbstverständlich einen großen Einfluss, City wirkt ohne sie verloren."
Weitere Verpflichtungen bis zum Ende des Transferfensters am 5. Oktober erwartet Sharland jedoch nicht. Guardiola selbst gerät auf der Insel immer mehr ins Kreuzfeuer. "Wenn man so viel ausgibt wie er, mit so vielen großen Transfers, die nicht funktionieren, dann gibt es immer Fragezeichen. Er braucht eine großartige Saison", meinte Sharland.
Die Abwehr, die gegen Leicester auflief, kostete immerhin über 150 Millionen Euro. Spätestens der Abgang von Vincent Kompany hinterließ ein Loch im Abwehrgefüge, auch wenn dieser vor seinem Abschied 2019 nicht mehr an die Leistungen der Vorjahre anknüpfen konnte.
Nun steht Guardiola wohl vor seiner bisher größten Aufgabe als Trainer und muss besonders die Abwehr wieder auf Kurs bringen. Denn eine weitere Saison ohne große Titel - im vergangenen Jahr reichte es "nur" zum Erfolg im englischen Ligapokal und Supercup - dürfte die Klubbosse langsam unruhig werden lassen.
Der 3:1-Erfolg von Dauerrivale FC Liverpool am Montagabend gegen Arsenal macht die Sache zumindest nicht leichter.
Das könnte Dich auch interessieren: Drei Dinge, die auffielen: Klopp verhindert Déjà-vu
picture

Mbappé glänzt und patzt bei PSG-Sieg gegen Reims

Quelle: Perform

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung