FC Liverpool watscht Manchester United im Kracher ab - Klopp-Team legt im Titelkampf mit ManCity vor

Der um seinen neugeborenen Sohn trauernde Cristiano Ronaldo verzichtete auf die Spielteilnahme gegen den FC Liverpool. Unter Abwesenheit seines größten Stars, musste Ralf Rangnick seine Startformation umbauen. Zusätzlich setzte der Trainer Alex Telles, Jadon Sancho und Jesse Lingard auf die Ersatzbank. Dafür durften Phil Jones, Aaron Wan-Bissaka, Nemanja Matic sowie Marcus Rashford starten.

Von Beginn an waren die Red Devils allerdings offensichtlich überfordert. Bereits in der fünften Minute klingelte es im Kasten von David de Gea: Sadio Mané schickte Mohamed Salah, der eine flache Hereingabe ins Zentrum spielte. Dort lauerte Luis Díaz und der Kolumbianer jagte den Ball aus wenigen Metern in die Maschen. Hinzu kam für Manchester United, dass Paul Pogba das Feld verletzungsbedingt verlassen musste und von Lingard ersetzt wurde (10.).

In der siebten Spielminute geriet das Sportliche auf dem Rasen für kurze Zeit in den Hintergrund. Während auf dem Rasen noch der Ball rollte, erhoben sich die Zuschauer und applaudierten für Ronaldo und seine Familie. Die emotionale Geste wurde bereits vor der Partie von den Anhängern beider Vereine angekündigt.

Noch vor der Pause hätte der LFC das Spiel für sich entscheiden können, doch das Team von Jürgen Klopp legte nur noch einen, aber dafür einen sehr sehenswerten, Treffer nach. Traumhaft aus der Drehung bediente Mané seinen Sturmkollegen Salah. Diesmal vollendete der Ägypter selbst und traf aus halbrechter Position und einer Entfernung von etwa zehn Metern flach ins lange Eck (22.).

Ralf Rangnick reagierte auf die schwache Leistung seiner Mannschaft und wechselte zur Pause Sancho ein, was sich als hervorragende Entscheidung herausstellen sollte. Der Engländer belebte seine Mannschaft, die sich allerdings nicht mit dem Anschlusstreffer belohnen konnte. Stattdessen zerstörte Mané die Comeback-Träume der gegnerischen Fans. Die Hereingabe kam vom überzeugenden Díaz, sodass der Senegalese vom Elfmeterpunkt trocken vollenden konnte (68.). Den Schlusspunkt setzte erneut Salah, dessen Lupfer Wan-Bissaka nicht mehr verhindern konnte (85.).

Bruno Fernandes (Manchester United): „Wir müssen uns selbst betrachten, von oben bis unten. Wir konkurrieren bis zum Ende. Niemand kann den Kopf hängen lassen und nur seinen Urlaub wollen. Wir müssen kämpfen.“

Mohamed Salah (FC Liverpool): „Sie machen uns das Leben im Mittelfeld und in der Abwehr leicht. Sie geben den Ball im Mittelfeld und machen es uns im 1v1 leicht, ein Tor zu erzielen.“

Jürgen Klopp (Trainer FC Liverpool): „United ist offensichtlich in einer schwierigen Situation. Schauen Sie sich ihre Aufstellung heute Abend an... 9:0 [in der Gesamtwertung]? Das interessiert mich nicht wirklich. Das ist etwas für die Fans.“

Ralf Rangnick (Trainer Manchester United): „Es ist peinlich, es ist total enttäuschend und auch beschämend, aber wir müssen akzeptieren, dass sie uns sechs Jahre voraus sind.“

Die Geste für Cristiano Ronaldo war beeindruckend. Dieser Fan hat absolut recht.

Bis zum Halbzeitpfiff war von den Red Devils offensiv nichts zu sehen. Erst nach dem Seitenwechsel änderte sich dies, was nicht nur an einer Phase der Unkonzentriertheit Liverpools lag. Der eingewechselte Jadon Sancho wirbelte fast wie zu Dortmunder Zeiten auf dem linken Flügel und schloss nicht nur selbst ab, sondern legte auch für Mitspieler Rashford auf. Das wurde jedoch nicht von Erfolg gekrönt.

In fast allen statistisch erfassten Bereichen hatte Manchester heute das Nachsehen, doch besonders deutlich wurde das beim Ballbesitz. Über unglaubliche 72% war Liverpool am Ball, entsprechend nur 28% wurden den Gästen gutgeschrieben.