FC Chelsea schlägt AFC Bournemouth - Kai Havertz und Mason Mount treffen an der Stamford Bridge

Der FC Chelsea verabschiedete sich mit drei Niederlagen in Folge in die WM-Pause und rutschten dadurch ins Tabellenmittelfeld. So standen die Blues im letzten Heimspiel 2022 gehörig unter Druck, Trainer Graham Potter brachte gleich sieben WM-Fahrer – unter anderem Kai Havertz – von Beginn an.

Und die Blues kamen gegen den Aufsteiger aus Bournemouth gut ins Spiel, eroberten früh die Bälle und suchten schnell den Weg in die Tiefe. Kai Havertz brachte die Londoner nach einem feinen Angriff in Führung (16.). Für Chelsea war es der erste Ligatreffer nach zuletzt drei Spielen in Serie ohne eigenen Treffer. Die Blues wollten nachlegen, legten im Gegenpressing eine hohe Schlagzahl vor – und zeigten sich extrem effektiv. Nach einem weiteren schönen Spielzug war es Mason Mount, der platziert auf 2:0 erhöhte (24.).

Von den Gästen von der Südküste Englands war offensiv nichts zu sehen. Die Cherries versuchten es immer wieder mit langen Bällen auf ihre beiden hochgewachsenen Stürmer, die jedoch bei Koulibaly und Thiago Silva bestens aufgehoben waren.

Die Londoner zeigten auch im weiteren Verlauf einen erfrischenden Auftritt und zeigten sich stark verbessert. Gegen Ende des ersten Durchgangs hätten Reece James und Raheem Sterling die Führung ausbauen können, doch beide scheiterten an AFC-Keeper Mark Travers.

Auch der zweite Durchgang gehörte klar dem Klub aus der englischen Hauptstadt. Immer wieder zeigten Havertz und Co. schöne Ballpassagen und spielten sich gekonnt in die Box. Einzig und allein an der Qualität der Chancen war Luft nach oben. Mount hatte dabei noch die beste Gelegenheit, scheiterte mit seinem Flachschuss erneut an Travers (64.).

Mit zunehmender Spieldauer ließ sich Chelsea zunehmend fallen und überließ Bournemouth die Kugel. Doch die Cherries konnten wenig mit dem Ball anfangen, vielmehr blieben die Blues durch schnelle Gegenstöße die weitaus gefährlichere Mannschaft. Kalidou Koulibaly verpasste mit einem starken Kopfball haarscharf das 3:0 (73.).

So kamen die Blues nach drei Niederlagen in Folge endlich wieder zu einem wichtigen Dreier. Einziger Wermutstropfen ist die verletzungsbedingte Auswechslung von Reece James.

Für die Blues geht es an Neujahr (17:30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Nottingham Forest weiter. Bournemouth ist bereits am Samstag zu Hause gegen Crystal Palace (16:00 Uhr) gefordert.

Kai Havertz (FC Chelsea): "Ich weiß, was für einen Blick Raheem hat, und es war ein perfekt getimter Ball. Der Sieg und die Tore geben uns hoffentlich etwas Selbstvertrauen. Es ist ein wichtiger Sieg, aber wir müssen weiter gewinnen. Diese Phase ist entscheidend für uns und wir brauchen die Punkte. Er (Trainer Graham Potter, Anm. d. Red.) gibt mir die Freiheit, frei zu spielen und mich auf dem Platz wohl zu fühlen."

Graham Potter (Trainer FC Chelsea): "Ich denke, wir haben phasenweise guten Offensivfußball gespielt, gegen eine Mannschaft, die gut gespielt hat und Punkte geholt hat. In der zweiten Halbzeit sind sie zurückgekommen, aber ich denke, wir haben den Sieg verdient. Kai gibt uns auf dieser Position etwas Abwechslung, er kann sich fallen lassen und die Abwehrreihe bedrohen. Ich weiß noch nicht viel, das müssen wir in den nächsten 24 bis 48 Stunden abwarten. Es ist enttäuschend, dass wir ihn (Reece James, Anm. d. Red.) so kurz nach seiner Rückkehr verlieren."

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Kai Havertz schreit nach seinem Führungstreffer den Frust der letzten Wochen aus der Seele. Sowohl mit der Nationalmannschaft als auch mit Chelsea lief es zuletzt alles andere als gut. Der deutsche Stürmer zeigte sich wie seine Kollegen stark verbessert und war an beiden Treffern maßgeblich beteiligt. Mit vier Saisontreffern ist der Ex-Leverkusener nun auch alleiniger Top-Torjäger der Blues.

Als Graham Potter im September den FC Chelsea übernahm, wurde früh der neue Spielstil der Blues erkennbar. Doch in den Wochen vor der Weltmeisterschaft fiel der Londonder Klub in eine Formkrise. Das 2:0 gegen Bournemouth könnte nun wieder der richtige Schritt aus dem Winterschlaf sein. Chelsea zeigte sich in allen Mannschaftsteilen stark verbessert und spielte nach vorne schnell, direkt und immer mit dem Weg in die Tiefe. Auch wenn es die Blues im zweiten Durchgang langsamer angingen, so war es unterm Strich eine äußerst seriöse und souveräne Vorstellung.

Als Thiago Silva am 28. August 2020 zum FC Chelsea wechselte, sahen den Brasilianer bereits viele auf dem absteigenden Ast. Doch der mittlerweile 38-Jährige zeigt seit nun über zwei Jahren bärenstarke Leistungen, ist bei den Blues und in der Nationalmannschaft Abwehrchef – und feierte mit den Londonern den Triumph in der Champions League 2021. Silva hat bewiesen, dass er immer noch mithalten kann und feierte gegen Bournemouth seinen 100. Einsatz in der Premier League.