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Manchester United - Cristiano Ronaldo als letzte Scherbe der Ferguson-Ära: Darauf kommt es für Erik ten Hag an

Christoph Niederkofler

Update 04/08/2022 um 08:23 GMT+2 Uhr

Trotz einer enttäuschenden Saison blieb es auf dem Transfermarkt ruhig um Manchester United. Der angekündigte Umbruch unter Neu-Trainer Erik ten Hag konnte nicht nach den Vorstellungen der Klubverantwortlichen umgesetzt werden. Damit steuern die Red Devils erneut auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen zu, die wie gewohnt unter dem Namen einer Vereinsikone stattfindet: Cristiano Ronaldo.

Manchester United befindet sich in Aufbruchsstimmung

Fotocredit: Getty Images

Zum fünften Mal innerhalb von neun Jahren verpasste Manchester United die Top Vier der Premier League. Seit dem Rücktritt von Sir Alex Ferguson lechzen die Red Devils nach einem Triumph in der heimischen Liga. Doch der englische Rekordmeister blamiert sich in regelmäßigen Abständen bis auf die Knochen.
0:5 gegen Liverpool, 1:4 gegen Watford, 0:4 gegen Brighton Hove Albion - unter Ole Gunnar Solskjaer und Interimstrainer Ralf Rangnick erreichte das einst so stolze ManUnited einen neuerlichen Tiefpunkt. Nach Rang sechs in der Liga läuteten die Klubverantwortlichen mit der Verpflichtung von Erik ten Hag eine neue Ära ein - vermeintlich.
Denn sollte dem ehemaligen Ajax-Coach nicht gelingen, die letzten Scherben aus der Ferguson-Ära zu beseitigen, verbrennt man den vielversprechenden Übungsleiter, bevor man sein Potenzial ausschöpfen konnte.
Wie so häufig in den vergangenen Jahren hängt alles von Cristiano Ronaldo ab - und dem Durchhaltevermögen ten Hags.

Manchester United: Das ist neu

Bislang hielt sich ManUniteds Rundumschlag am Transfermarkt in Grenzen, lediglich drei Spieler ergänzen in der neuen Saison den Kader der Red Devils.
Mit Neuzugang Lisandro Martínez (57,37 Millionen Euro) könnte ten Hag aber jenes Puzzleteil gefunden haben, welches die letzthin so wackelige United-Abwehr stabilisieren könnte. Der argentinische Innenverteidiger ist ten Hag bereits aus seiner Zeit bei Ajax bekannt, weiß demnach um die Forderungen seines Coaches.
Neben Raphael Varane und Harry Maguire soll Martínez mit seinem beeindruckenden Aufbauspiel glänzen. Immerhin zählte der 24-Jährige in der Eredivisie zu den besten Verteidigern am Ball.
Dieser Umstand gewährt einen ersten Blick auf die Spielidee, welche ten Hag bei ManUnited fortan prägen will: Dominantes Auftreten, Ballbesitz, proaktives Handeln. Manchester United sucht den Weg nach vorne - mit einem neuen Selbstbewusstsein.

Manchester United: Die neue Hoffnung

Wie bereits angedeutet, offenbart sich Martínez als die neue Hoffnung in der Hintermannschaft der Red Devils. Der Argentinier soll neben seinen Kollegen Sicherheit ausstrahlen und im Hintergrund die Fäden ziehen.
Doch ten Hag verfolgt neben der erfolgreichen Adaption seiner Spielidee auch noch ein völlig anderes Ziel. Während sich in den vergangenen Jahren stets nur alles um Starspieler wie Paul Pogba oder Cristiano Ronaldo drehte, soll ab sofort die Mannschaft in den Fokus gerückt werden.
Während sich Pogba bereits verabschiedet hat und zu Juventus zurückgekehrt ist, steht beim wechselwilligen Ronaldo noch eine Entscheidung aus.
Sollte der fünfmalige Weltfußballer Old Trafford ebenso den Rücken kehren, wäre in Manchester die Grundlage dafür geschafften, eine Mannschaft auf das Feld zu schicken. Ohne Ego, ohne Starallüren.

Manchester United: Das Fragezeichen

Apropos Starallüren: Nachdem die Auswirkungen der Transferanfrage Ronaldos einem Erdbeben glichen, könnte sich der Abschied des Superstars letztlich als der rettende Strohhalm entpuppen, nach dem sich ManUnited zurzeit streckt. Chelsea, Bayern, Atlético Madrid und sogar der FC Barcelona wurden mit dem 37-Jährigen in Verbindung gebracht. Bislang steht CR7 aber immer noch bei den Red Devils unter Vertrag.
Ein möglicher Verbleib würde im roten Teil von Manchester vermutlich alles auf den Kopf stellen. Der Fokus liegt nach wie vor auf Ronaldo, der sich nur allzu gerne an der Spitze der Mannschaftshierarchie wiederfindet. Einer neuen Ära wird damit der Weg unnötigerweise verbaut.
Ronaldos Wechselposse macht die Kaderplanung für die kommende Saison unmöglich und verbaut seinem Klub damit die Chance auf den Sprung in eine erfolgreiche Zukunft.
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Cristiano Ronaldo

Fotocredit: Getty Images

Manchester United: Hier ist noch Bedarf

Der ablösefreie Abgang von Paul Pogba schlug eine klaffende Wunde in die ohnehin angeschlagene Zentrale des englischen Rekordmeisters. Fred und Scott McTominay machten ihre Arbeit in den vergangenen Spielzeiten zwar stets ordentlich, doch ließen sie phasenweise Souveränität und Ruhe am Ball vermissen.
Daher liegt es nahe, dass sich United und ten Hag besonders im Mittelfeld um Nachschub umsehen. Mit Frenkie de Jong wurde in den letzten Wochen immer wieder ein Weltklassespieler mit einem Wechsel nach Manchester in Verbindung gebracht.
Ein derartiger Wechsel würde ähnlich wie jener von Martínez Sinn machen, zumal de Jong unter ten Hag seine Hochzeit erlebte und beim Umbruch im Old Trafford von großer Bedeutung sein könnte.
Dem Vernehmen nach sträubt sich der 25-Jährige aber gegen einen Abgang vom FC Barcelona und stellt ManUnited damit vor vollendete Tatsachen. Die Suche geht weiter - und sollte angesichts des anstehenden Liga-Starts nicht mehr zu viel Zeit beanspruchen.

Manchester United: Das kommt auf Erik ten Hag zu

Wie bereits erwähnt, hängt der erfolgreiche Auftakt ten Hags bei Manchester United von der Personalie Ronaldo ab. Damit der niederländische Übungsleiter seine Qualitäten ausspielen kann, muss ihm auch das nötige Spielermaterial zur Verfügung gestellt werden - welches der 52-Jährige im Mittelfeld zurzeit noch vermisst.
Doch auch ohne de Jong könnte sich der eine oder andere bereits vorhandene Spieler als Glücksgriff entpuppen. Jadon Sancho, Anthony Martial und Marcus Rashford - die Sorgenkinder der vergangenen Saison - könnten im Windschatten von ten Hags Ankunft zu alten Stärken finden.
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Erik ten Hag (Manchester United)

Fotocredit: Twitter

Die drei Youngsters hatten vor allem unter dem Comeback von Ronaldo zu kämpfen, verkümmerten im Schatten des Superstars.
Auf ten Hag kommt nun also die Aufgabe zu, seinen Spielern neues Selbstbewusstsein einzuschenken, ihnen zu vertrauen und ihre Qualitäten richtig auszuspielen. Zu häufig hing in der vergangenen Saison alles von Ronaldo ab, der - wie das zurzeit anhaltende Wechseltheater offenbart - sich selbst den Vorzug gibt.
Wie "The Sun" berichtet, hat ten Hag aber bereits den ersten Hebel in Bewegung gesetzt, um seine Anliegen möglichst erfolgreich durchzusetzen. Dem Vernehmen nach droht Ronaldo aufgrund seines Verhaltens zum Saisonstart die Bank. Der Beginn eines teaminternen Zwists?
Ten Hag scheint sich jedenfalls seiner wichtigsten Aufgabe bewusst zu sein - und setzt den ersten Schritt Richtung Champions League.
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