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Jérémy Doku überzeugt bei Manchester City: Juwel stellt Vinicius jr. und Kylian Mbappe in den Schatten

Thomas Gaber

Update 18/11/2023 um 12:49 GMT+1 Uhr

60 Millionen Euro überwies Manchester City im Sommer für Jérémy Doku an Ligue-1-Klub Stade Rennes. Der anfangs "schüchterne" Flügelspieler aus Belgien hat beim Triplesieger nicht lange gebraucht, um die hohe Ablösesumme zu rechtfertigen - zum Leidenwesen von Jack Grealish. Doku hat auch seinen Trainer verzaubert, dabei passt der 21-Jährige nicht unbedingt ins Beuteschema von Pep Guardiola.

Jérémy Doku von Manchester City

Fotocredit: Getty Images

Chris Mepham wusste nicht, wo vorne und wo hinten ist. Geschweige denn rechts und links. Das eigene Tor? Wird schon irgendwo da hinten sein. Es ist dem Verteidiger des FC Bournemouth auch nicht zu verübeln, die Orientierung zu verlieren, wenn man es mit Jérémy Doku zu tun bekommt.
Nach einem Zuspiel von Kyle Walker bat Doku Mepham in der 33. Minute rechts im Strafraum zum Tanz, änderte mehrfach die Richtung und bediente Bernardo Silva mit einem chirurgisch genauen Pass, sodass der Portugiese nur noch zum 2:0 einschieben musste.
Am Ende von Citys 6:1-Sieg stand in den Büchern zu Jérémy Doku: ein Tor und vier Vorlagen. Fünf Torbeteiligungen in einem Premier-League-Spiel haben neben dem Belgier nur sieben weitere Spieler geschafft, darunter Superstars wie Dennis Bergkamp, Paul Pogba oder Harry Kane.
Alles, was Doku gegen Bournemouth anpackte, veredelte er zu Gold. "Er war fantastisch", lobte Trainer Pep Guardiola und schob nach: "Das war aber nicht das erste Mal. Seitdem er bei uns ist, ist er immer fantastisch."

Pep Guardiola schwer beeindruckt von Jérémy Doku

Doku gab die Lorbeeren an seine Mitspieler weiter. "Alle Spieler sind top. In diesem Team ist es so einfach, den richtigen Pass oder das richtige Timing zu finden, um etwas zu machen", sagte er.
Doku ist die neue Attraktion von Manchester City. Der Belgier wurde im Sommer für 60 Millionen Euro Ablöse aus der französischen Ligue 1 von Stade Rennes verpflichtet als Ersatz für den nach Saudi-Arabien abgewanderten Riyad Mahrez. Guardiola erinnert sich an Dokus Ankunft: "Er war schüchtern, fast ehrfürchtig. Das ist aber ganz normal, wenn du als junger Spieler zu einer Mannschaft kommst, die gerade das Triple gewonnen hat."
Er habe Doku geraten, einfach er selbst zu sein. "Ich habe ihm gesagt: 'Spiel' einfach drauf los, du kannst das.' Er hat uns dann alle überrascht. Er liest jede Aktion genau so, wie er es sollte. Da ist seine Qualität in der Nähe des Strafraums. Es ist unglaublich, wie schnell er auf den ersten fünf Metern ist und wie schnell er seinen Rhythmus wechseln kann. Ich bin schwer beeindruckt."

Guardiola ruft Konkurrenzkampf zwischen Doku und Grealish aus

Dabei passt Doku, der beim RSC Anderlecht ausgebildet wurde, auf den ersten Blick nicht unbedingt ins jüngere Pep-Konzept. Insbesondere in der Triplesaison rückte Guardiola vom Spielertyp des schnellen, dribbelstarken Flügelspielers ab, um noch mehr Kontrolle im Zentrum zu bekommen und so Torjäger Erling Haaland in Szene zu setzen.
Doch Doku hat voll überzeugt. In seinen neun Premier-League-Spielen stand er sieben Mal in der Startelf und wurde überwiegend auf dem linken Flügel eingesetzt. Zum Leidwesen von Jack Grealish. Der Engländer, in der letzten Saison noch Stammspieler, verletzte sich im dritten Ligaspiel am Oberschenkel und kam nach zwei Partien Zwangspause nur noch sporadisch zum Zug. Zweimal saß Grealish die vollen 90 Minuten auf der Bank, einige Male reichte es nur zu Kurzeinsätzen von maximal 13 Minuten.
Guardiola rief offen den Konkurrenzkampf aus. "Ich will, dass Jack wütend ist. Und ich will, dass Jérémy wütend ist, wenn er zwei Spiele nicht gespielt hat. Das ist der einzige Weg, um die Konstanz auf diesem Niveau aufrechtzuerhalten", sagte er.
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Duellieren sich auf dem linken Flügel bei Manchester City: Jérémy Doku und Jack Grealish

Fotocredit: Getty Images

Doku besser als Neymar und Kylian Mbappé

Ein Niveau, mit dem sich Doku in den vergangenen Jahren bei Rennes für die Skyblues empfahl. Im Frühjahr 2021 sagte er als 18-Jähriger der belgischen Zeitung "Het Laatste Nieuws": "Ich habe zuletzt die Statistik gesehen, dass ich der beste Dribbler der Ligue 1 bin. Nicht schlecht in einer Liga mit Neymar und Mbappé, oder?"
In der Saison 2022/23 führte er die Ligue 1 mit 3,3 Dribblings pro Spiel an - mit einer Erfolgsquote von 67 Prozent. Das ist Spitze in den Top-5-Ligen Europas, noch vor Vinicius jr. von Real Madrid.
Von misslungenen Dribblings lässt sich Doku nicht beeinflussen. "Mir wurde in jungen Jahren gesagt, dass ich zu viel dribble. Ich habe jedoch nicht darauf gehört. Der eine Ratschlag, den ich jungen Dribblern geben kann: 'Macht weiter, auch wenn ihr es nicht auf Anhieb hinbekommt. Versteckt euch nicht.' Viel hängt vom Selbstvertrauen ab. Wenn ich dribble, weiß ich, dass ich bei der Hälfte meiner Versuche an meinem Gegenspieler vorbeikomme", sagte er.
Doku hinterlässt nicht nur bei ManCity, sondern auch in der Nationalmannschaft bleibende Eindrücke. Nach der 2:3-Niederlage gegen Belgien im Oktober bezeichnete Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick Doku als "zündende Rakete mit zwei Beinen".
Xaver Schlager konnte die Geschwindigkeit von Doku nur damit erklären, dass "der ein Moped unter den Füßen hat. Gefühlt ist er drei km/h schneller als jeder von uns. Wenn wir ein Tempolimit von 130 haben, hat er 140. Er zieht einfach außen vorbei, weil er so brutal schnell ist. Das kannst du nicht verteidigen."
Davon kann auch Chris Mepham ein Lied singen.
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