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Premier League: Newcastle United befindet sich nach dem Höhenflug in der vergangenen Saison derzeit im freien Fall

Celine Jäntsch

Update 16/01/2024 um 17:32 GMT+1 Uhr

Die Magpies waren die Überflieger der vergangenen Saison in der Premier League. Sensationell erreichte Newcastle United in der letzten Spielzeit den vierten Platz und qualifizierte sich für die Champions League. Von Herrlichkeit ist aber inzwischen nicht mehr viel zu spüren. In der Tabelle ist Newcastle ins Niemandsland abgerutscht, auch aus der Königsklasse hat man sich bereits verabschiedet.

Newcastle-Spieler nach dem Spiel gegen Manchester City.

Fotocredit: Getty Images

Es sollte der Beginn einer neuen Ära werden: Im Herbst 2021 verkündete der Traditionsklub aus dem Norden Englands die Übernahme durch ein saudisches Konsortium und wurde so zum reichsten Verein der Welt.
Trotz der Milliarden auf dem Konto spielte die Mannschaft lange Zeit gegen den Abstieg, am Ende reichte es noch zu Rang elf.
Umso größer war die Freude bei den Verantwortlichen der Magpies, als sich der Klub in der vergangenen Saison zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder für die Champions League qualifizierte.
Nun aber droht Newcastle der erneute Absturz ins Mittelmaß. Also genau dorthin, wo CEO Darren Eales nie wieder wollte.

Newcastles Defensive bereitet Probleme

In der Liga hat der NUFC zum letzten Mal vor einem Monat gewonnen, damals besiegte man Fulham mit 3:0. Anschließend verlor das Team vier Spiele am Stück.
Zuletzt gab man im heimischen St. James' Park eine 2:1-Führung gegen Manchester City aus der Hand und verlor noch 2:3.
Beim Neujahrsspiel gegen Jürgen Klopps FC Liverpool wurden die derzeitigen Probleme der Mannschaft von Eddie Howe mehr als deutlich: 34 Schüsse ließen die Magpies gegen die Reds zu, 15 davon aufs Tor. Am Ende konnte man von Glück sprechen, dass man nur 2:4 verlor.
Seit dem 1. November hat Newcastle mit 23,7 den schlechtesten Wert für erwartete Gegentore (xGA) aller Premier-League-Teams. Die Viererkette aus Kieran Trippier, Fabian Schär, Sven Botman und Dan Burn ist nicht sattelfest.
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Newcastle-Trainer Eddie Howe im Spiel gegen Manchester City.

Fotocredit: Eurosport

Joelinton neuestes Mitglied im Lazarett

Inzwischen sind die Schwarz-Weißen in der Premier League auf Rang zehn abgestürzt, in der Champions League war nach der Gruppenphase Schluss. In einer zugegeben starken Gruppe mit Borussia Dortmund, Paris Saint-Germain und AC Mailand reichte es für die Engländer nur für Rang vier. Damit verpasste man auch die Qualifikation für die Europa League.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Eddie Howe und sein Team seit Beginn der Saison mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen hatten. Zuletzt erwischte es in Joelinton den Mittelfeldmotor. Der frühere Hoffenheimer fällt mit Oberschenkelproblemen laut Howe "mindestens sechs Wochen" aus.
Damit reiht sich der 27-Jährige nahtlos in die Reihe prominenter Ausfälle ein: Nick Pope, Joe Willock, Harvey Barnes, Matt Targett, Jacob Murphy und Callum Wilson sind sechs der elf Langzeitverletzten. Inzwischen stellt sich die Mannschaft beinahe von alleine auf.
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Joelinton ist der neueste Zugang im Lazarett.

Fotocredit: Getty Images

Newcastle und das Problem mit dem Financial Fairplay

Dennoch wird der Verein während der Winter-Transferperiode kaum personell nachlegen können. Das liegt vor allem an den Financial-Fairplay-Regularien der Premier League. Im vergangenen Geschäftsjahr musste der Toon 85 Millionen Euro (73 Millionen Pfund) Verlust hinnehmen.
Insgesamt sind es sogar gut 180 Millionen über die vergangenen drei Jahre, erlaubt sind nach den "profit and sustainability regulations" nur 122 Millionen Euro.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Manchester City äußerte sich auch der Chefcoach zu der Problematik: "Es ist für jeden, der mit uns in Verbindung steht, frustrierend, denn die Eigentümer sind ehrgeizig und würden uns gerne helfen, diese Phase zu überstehen und die Mannschaft zu verbessern."
Später fügte er hinzu: "Aber es gibt Regeln und die sind für alle gleich. Es ist, wie es ist, und wir handeln so, wie es uns möglich ist.“
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Die Stimmung bei den Newcastle-Spielern ist schlecht.

Fotocredit: Eurosport

Eigentümer fordern Titel in den nächsten Jahren

Langfristig will der Verein in die Top Sechs der Premier League stoßen. Mitinhaberin Amanda Staveley erklärte gegenüber "Sky Sport News", dass der Klub in den nächsten "fünf bis zehn Jahren" den Titel holen möchte.
Um mit den ganz Großen der Liga mithalten zu können, fehlt der Mannschaft aktuell aber nicht nur sportliches Durchsetzungsvermögen. Der Umsatz des NUFC betrug lediglich 290 Millionen Euro. Zum Vergleich: Meister Manchester City liegt in dieser Statistik gar bei knapp 830 Millionen.
Um dort mithalten zu können, müsste der Verein auch Abgänge von wichtigen Spielern in Kauf nehmen, sagte CEO Darren Eales nach der Bekanntgabe des Finanzberichts: "Jede Entscheidung, die wir treffen, wird immer vor dem Hintergrund des mittel- bis langfristigen Nutzens für den Verein getroffen. Es ist schwierig, sich zu bestimmten Spielern zu äußern, aber ich kann sagen, dass es manchmal notwendig ist, Spieler zu tauschen, wenn wir unser Ziel erreichen wollen."
Ambitionierte Ziele für einen Verein, der im sportlichen Niemandsland abgetaucht ist und sich voraussichtlich nicht für das internationale Geschäft qualifizieren wird.
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