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FC Bayern München: Warum eine Verpflichtung von Paulo Dybala schwierig wird

Tom Müller

Update 01/05/2020 um 13:05 GMT+2 Uhr

Wird Paulo Dybala der nächste "internationale Star" des FC Bayern? Es ist nicht das erste Mal, dass der Stürmer mit dem deutschen Rekordmeister in Verbindung gebracht wird. Natürlich bietet die angekündigte Transferoffensive im Sommer viel Raum für Spekulationen. Allerdings dürften die Zeiten, in denen sich Juventus Turin Angebote für den Argentinier angehört hat, mittlerweile vorbei sein.

Paulo Dybala

Fotocredit: Getty Images

40 Tage.
So lange befindet sich Paulo Dybala schon mit seiner Freundin Oriana Sabatini in Quarantäne. Zuletzt hatte der Argentinier zwar angegeben, körperlich auf dem Weg der Besserung zu sein, am vergangenen Mittwoch war er laut übereinstimmender Medienberichte aber bereits zum vierten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Während Dybala also weiter in Isolation ausharren muss, wird in den Medien über seine Zukunft fleißig diskutiert. Vor allem in Deutschland. Wie "Tuttosport" jüngst berichtete, beschäftigt sich nämlich kein geringerer Klub als der FC Bayern München mit dem Stürmer von Juventus Turin.
Eine überraschende Meldung? Nicht wirklich. Immerhin gilt FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge schon lange als Bewunderer des 26-Jährigen und Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte zuletzt großspurig einen Angriff auf dem Transfermarkt angekündigt, im Zuge dessen der Rekordmeister im Sommer "einen internationalen Star nach München" holen wolle.
Dybala würde zweifelsohne in diese Kategorie passen. Allerdings dürfte das Interesse der Münchener zu spät kommen. Genau um ein Jahr.
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Paulo Dybala - Juventus Turin

Fotocredit: Getty Images

Dybala erlebt Renaissance unter Sarri

Denn was Dybala in der laufenden Saison vor Ausbruch der SARS-CoV-2-Pandemie bei der Alten Dame erlebte, darf getrost als kleine Renaissance bezeichnet werden.
Seit der Amtsübernahme von Coach Maurizio Sarri im Sommer blüht der Argentinier im Trikot von Juve wieder auf. Während es Vorgänger Massimiliano Allegri vergangene Saison nicht gelungen war, Dybala gewinnbringend neben Cristiano Ronaldo (kam 2018 aus Madrid) einzusetzen, liegt Sarris offensiverer und mehr auf Ballbesitz ausgerichteter Spielstil dem 26-Jährigen deutlich besser.
"Sarri hat eine komplett andere Art, das Spiel zu verstehen. Mir, und vielleicht auch den anderen Stürmern, macht das deutlich mehr Spaß", erklärte Dybala bereits vergangenen Dezember gegenüber der spanischen Zeitung "El Pais": "Wir halten den Ball länger in unseren Reihen und kreieren mehr Chancen. In manchen Spielen sind es über 20. Sie können sich vorstellen, was das für einen Stürmer bedeutet."
Und Dybala weiß besagte Chancen zu nutzen. Nachdem er 2018/19 nicht über 12 Scorer-Punkte in 42 Auftritten hinausgekommen war, sind es in dieser Saison bereits 25 (13 Tore, 12 Assists) in 34 Spielen.
Darunter wichtige Treffer in den Derbys gegen Inter und den AC Mailand und ein entscheidendes Freistoß-Tor gegen Atlético Madrid aus schier unmöglichem Winkel, mit dem "La Joya" (das Juwel), wie Dybala in seiner Heimat Argentinien noch immer genannt wird, auch die italienische Presse wieder auf seine Seite brachte.

Dybala: Vom Star zum Fragezeichen und zurück

Dabei hatte im vergangenen Sommer vieles auf einen Abschied hingedeutet. "Ich stand kurz davor, zu gehen und ich wusste, dass sich auch der Klub Gedanken gemacht hat", verriet Dybala Anfang des Jahres dem "Guardian".
Nachdem der 26-Jährige in seinen ersten drei Jahren bei Juve stets der Fixpunkt der Offensive gewesen war und als der Star der Zukunft galt, musste er seine Privilegien als offensiver Freigeist und hängende Spitze im Sommer 2018 an Ronaldo abtreten.
Eine ungewohnte Situation für den Stürmer. Nicht wenige sprachen dem Duo folglich eine Koexistenz bei den Bianconeri ab. Ähnlich wie mit Lionel Messi, neben dem Dybala bislang nicht in der argentinischen Nationalmannschaft überzeugen konnte.
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Cristiano Ronaldo (links) und Paulo Dybala (rechts)

Fotocredit: Getty Images

Manchester United und Tottenham galten als mögliche Ziele. Auch Bayern wurde genannt. Doch während der deutsche Rekordmeister Philippe Coutinho und Ivan Perisic als Verstärkungen für die Offensive verpflichtete, hielt Juve an Dybala fest. Heute können wir sagen: Zurecht!
Sein ehemaliger Teamkollege Claudio Marchisio bezeichnete ihn zuletzt als einen der "fünf besten Zehner, die Juventus je hatte". Er sei froh, dass Dybala "seine Revanche bekommt. Er beweist, so wie er es schon in der Vergangenheit getan hat, dass er ein Weltklassespieler ist."

Dybala ist Juves Zukunft

Tatsächlich spricht mittlerweile vieles für eine Verlängerung des 2022 auslaufenden Vertrages. In trockenen Tüchern ist zwar noch nichts, doch Sportdirektor Fabio Paratici kündigte schon im Februar an, "in den kommenden Monaten" mit Dybala über eine Ausweitung des Kontrakts verhandeln zu wollen: "Wir sind sehr glücklich mit ihm, er ist unsere Nummer zehn. Wir haben viel in ihn investiert und hoffen, dass er Juves Messi werden kann."
Inwiefern Juve durch die während der Coronakrise entstandenen finanziellen Schäden gezwungen sein wird, Spieler abzugeben, ist schwer vorherzusagen.
Doch eine Verlängerung mit Dybala wäre ein wichtiges Zeichen für die Zukunft. Ronaldo (35; Vertrag bis 2022) und Gonzalo Higuaín (32; Vertrag bis 2021) befinden sich schließlich im Herbst ihrer Karriere und werden nicht mehr ewig für die Alte Dame auf Torejagd gehen. Das wissen auch die Verantwortlichen und werden ihre Schlüsse daraus ziehen.
Noch ist nichts entschieden, aber das Fenster, in dem Dybala für andere Klubs zu haben war, scheint sich langsam aber sicher zu schließen.
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