Como 1907 auf Erfolgswelle in der Serie A: Wie Trainer Cesc Fàbregas mit dem Aufsteiger in der Tabelle oben mitmischt
Publiziert 07/11/2025 um 19:53 GMT+1 Uhr
Nach zehn Spieltagen ist Como 1907 Siebter in der Serie A und überrascht damit den italienischen Fußball. Trainer Cesc Fàbregas ist mit einer offensiven Herangehensweise und der Einbindung von Talenten erfolgreich. Die Aufsteiger von 2024 mit ihren indonesischen Investoren heben sich deutlich ab vom Rest der Liga, sportlich wie auch strategisch. Wie Comos Strategie (mit viel Geld) aufgeht.
Como-Trainer Cesc Fàbregas (l.) mit Starspieler Nico Paz
Fotocredit: Getty Images
Das staunten alle Beteiligten nicht schlecht, als Como als gefühlter Gewinner aus der vergangenen Serie-A-Partie gegen den SSC Neapel ging.
0:0 gegen den Tabellenführer, beachtlich für den kleinen Klub vom Comer See. Doch die Norditaliener sind Wiederholungstäter: Auch Juventus Turin musste daran glauben, unterlag 0:2.
Como hingegen verlor überhaupt erst ein Spiel in dieser Saison, belegt Rang sieben und kratzt damit am internationalen Geschäft.
Seit 2024 steht der frühere Starspieler Cesc Fàbregas am Spielfeldrand und wühlt mit seiner Taktik und der unkonventionellen Mischung an Spielern die Serie A auf.
"Er brachte seine eigene Fußballphilosophie mit, aber vor allem stieß er beim Verein auf große Offenheit gegenüber seinen Ideen", erklärt Fußball-Experte Simone Eterno von Eurosport Italien. Wie macht Como das?
Die Mischung macht's: Fàbregas' ungewöhnlicher Kader
In der 83.000-Einwohner-Stadt am Comer See treffen ebenso überraschende wie illustre Spielernamen aufeinander.
Da wäre etwa Legionär Marc-Oliver Kempf, der nach seiner Station bei Hertha BSC an den Urlaubsort wechselte - oder Nicolas Kühn, der von Celtic Glasgow kam. Dazu stieß Álvaro Morata zum Team, der Starstürmer wurde von Galatasaray nach Como transferiert.
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Cesc Fabregas und Nico Paz
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Hinzu kommt eine ganze Reihe an jungen Leihspielern, die Fàbregas einbindet und denen er Verantwortung überträgt, darunter Martin Baturina und Jesús Rodríguez.
Ein gutes Beispiel ist auch Nico Paz, der Star des Teams. Für Eterno ein "technisch hervorragender Spieler". Über den von Real Madrid ausgeliehenen 21-jährigen Argentinier sagt der Experte: "Er hat eine gute Ballbehandlung, eine hervorragende Ballkontrolle, Schussstärke und ein gutes Timing, wenn er sich in den Angriff einschaltet."
Relativ und aggressiv: Offensivstarkes Guardiola-Spiel
Fàbregas kam 2022 noch als Spieler nach Como und beendete dort nach einem Jahr seine Spielerkarriere. Nachdem er zunächst die Jugend und dann interimsweise das Profiteam trainierte, stieg er im Sommer 2024 zum Cheftrainer auf.
Gemäß seiner Herkunft lässt er in Como einen Fußball spielen, der zumindest an jenen von Trainer-Ikone Pep Guardiola erinnert. In seinem typischen 4-2-3-1 setzt der Katalane auf schnelles Passspiel.
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Cesc Fàbregas und Como feilen an einer besonderen Erfolgsgeschichte
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Eterno fasst das System so zusammen: "Es ist ein zeitgemäßer, brillanter und dynamischer Fußballstil, der sich deutlich von den traditionellen Stereotypen des italienischen Fußballs unterscheidet."
Offensivpower statt Catenaccio. Die zentrale Rolle spielt dabei Nico Paz, der kreative Kopf des Teams. Auffällig: Comos Spieler gehen aggressiv in die Zweikämpfe, sahen schon 24 Gelbe und zwei Rote Karten.
Das liebe Geld: Wie Como sich den Erfolg kauft
Während Spieler und Trainer in ihrem idyllisch gelegenen Stadion mit Blick auf den Comer See also ihre Tore bejubeln, kommt es häufiger mal vor, dass Hollywood-Stars wie Keira Knightley oder Adrien Brody auf den Rängen applaudieren.
Sie reisen auf Einladung der Klub-Eigentümer, der aus Indonesien stammenden Hartono-Brüder, an. Sie sind der Grund für Comos Erfolg, fluteten den Klub nach ihrer Übernahme im Jahr 2019 mit Geld.
Allein in diesem Transferfenster gab der Tabellensiebte über 100 Millionen Euro für neue Spieler aus - außergewöhnlich für einen im Vorjahr aufgestiegenen Klub. Hinzu kommt: "Fàbregas genießt völlige Freiheit: Er kann in einer Stadt, die keinen Druck auf ihren Fußballverein ausübt, in Ruhe arbeiten", sagt Eterno.
Gute Voraussetzungen, die Fàbregas bei kaum einem anderen Verein in der italienischen ersten Liga so vorfinden würde. Wer weiß, für welche Überraschungen das Team noch gut ist. Bis dahin werden viele wohl fragen: Como?! (Wie bitte?!)
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