Kloses Abenteuer beginnt

Wenn für Miroslav Klose am Donnerstag der offizielle Startschuss für das Abenteuer Italien fällt, ist der Torjäger bestens vorbereitet - von einer Kleinigkeit mal abgesehen. "Ich habe in Italien viel gelernt, nur nicht die Sprache", scherzt der deutsche Nationalstürmer vor seiner Premiere.

Klose Lazio Rom

Fotocredit: Eurosport

Dabei ist das Spiel gegen den mazedonischen Klub Rabotnicki Skopje (21:00 Uhr im Live-Scoring bei eurosport.yahoo.de) fast schon eine willkommene Abwechslung, schließlich liegt die härteste Vorbereitung seiner Karriere hinter Klose. "Wir waren drei Wochen im Trainingslager in Südtirol, dann noch einmal für eine Woche. Das ist in Italien so üblich. Das war für mich ungewohnt, jeden Tag zweimal Training", berichtet der 33-Jährige von den Strapazen, die sich aber offensichtlich ausgezahlt haben: "Das war eine gute Vorbereitung, ich fühle mich fit."
Gomez als entscheidender Wechselfaktor
Tore wie am Fließband hatte Klose in den Testspielen erzielt, einen Eindruck von seiner wiedergewonnenen Stärke bekamen auch die deutschen Fans beim Länderspiel in der Vorwoche gegen Brasilien (3:2). Zur zweiten Halbzeit eingewechselt, lieferte der 110-malige Nationalspieler eine starke Vorstellung ab und konnte im Duell mit dem blassen Rivalen Mario Gomez Pluspunkte sammeln.
Gomez war wohl auch der entscheidende Faktor, dass Klose im hohen Fußballer-Alter von 33 Jahren den Schritt ins Ausland doch noch gewagt hat. Bei den Bayern war er an seinem sieben Jahre jüngeren Stürmerkollegen nicht mehr vorbeigekommen und hatte fast nur noch auf der Bank gesessen. "Ich denke, dass der Wechsel mit Blick auf die EM eher ein Vorteil ist, weil ich jetzt auch immer spiele. Es ist schwer, sich immer fit zu halten, wenn man immer nur fünf oder zehn Minuten zum Einsatz kommt, dazwischen in der Woche aber Gas geben muss", sagt Klose.
Einsatzgarantie für Klose
Dieses Problem hat der WM-Torschützenkönig von 2006 nun nicht mehr. In seinem Dreijahresvertrag, der ihm schätzungsweise jährlich zwei Millionen Euro netto garantiert, soll eine Einsatzgarantie festgeschrieben sein. Doch nach den Eindrücken in der Vorbereitung hätte er dies wohl gar nicht nötig gehabt. Der Torjäger harmoniert mit Stürmerkollege Djibril Cisse, der von Panathinaikos Athen in die "ewige Stadt" gewechselt war, bereits prächtig.
Klose ist der vierte Deutsche nach Karl-Heinz Riedle, Thomas Doll und Thomas Hitzlsperger im hellblauen Lazio-Dress, und die Erwartungshaltung ist groß. Die Qualifikation zur Champions League ist das Ziel, man will wieder zur Elite des europäischen Fußballs gehören. So lauten die ambitionierten Pläne des allmächtigen Klubpräsidenten Claudio Lotito, eines millionenschweren Großunternehmers.
"Können gut dagegenhalten"
"Es gibt viele Top-Klubs mit hervorragenden Fußballern. Mal schauen, wo wir uns da einordnen. Wir haben aber auch interessante Fußballer in unseren Reihen. Wenn es uns gelingt, uns als Mannschaft zu finden, dann glaube ich, dass wir gut dagegen halten können", sagt Klose. Im vergangenen Jahr hatte Lazio den fünften Platz belegt und die Qualifikation für die "Königsklasse" nur um einen Punkt verpasst.
Klose betritt mit seinem Wechsel aber nicht nur kulturell, sondern auch mit der italienischen Spielweise Neuland. Es werde sich zeigen, ob er mit dem defensiveren Fußball zurechtkomme. Italien sei schon etwas anderes, sagt der Torjäger. Den ersten Eindruck wird er am 28. August erhalten, wenn Lazio zum Liga-Auftakt auf Chievo Verona trifft. Am zweiten Spieltag geht es dann schon zum Meister AC Mailand.
In der Serie A gilt es für Klose, sich mit Toren für einen Stammplatz bei Löw zu empfehlen. Mit 33 Jahren ist er inzwischen der Senior im deutschen Team. "Mal schauen, wie lange mich die Füße noch tragen", sagt Klose und sieht gewaltige Unterschiede zu früheren Jahren: "Im Vergleich zu 2002 ist der Fußball einen Tick schneller geworden." Aber immerhin - das Toreschießen ist gleich geblieben, und da scheint Klose nichts verlernt zu haben.
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