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UEFA Supercup: Eintracht Frankfurt leckt nach Niederlage gegen Real Madrid die Wunden und blickt nach Berlin
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Publiziert 11/08/2022 um 11:18 GMT+2 Uhr
Die europäische Traumreise von Eintracht Frankfurt fand am Mittwochabend in Helsinki ein jähes Ende, Real Madrid setzte sich im UEFA Supercup verdient 2:0 durch. In der Bundesliga muss sich die Eintracht vom Fehlstart gegen den FC Bayern (1:6) erholen und gleichzeitig den abtrünnigen Filip Kostic kompensieren. Die Probleme des Alltags holen die SGE langsam aber sicher wieder ein.
Eintracht Frankfurt verpasste gegen Real Madrid die Sensation
Fotocredit: Imago
Die geschlagenen Helden von Eintracht Frankfurt schleppten sich mit ihren Silbermedaillen noch einmal vor die Kurve, die Fans besangen mal wieder die aus ihrer Sicht beste Mannschaft Europas - da stimmte Oliver Glasner den gesamten Verein bereits auf den beschwerlichen Alltag ein.
Denn nach dem Ende der Traumreise, dem Bundesliga-Fehlstart und dem Wechselwirbel um Filip Kostic, der auf der Außenbahn ein Vakuum hinterlassen könnte, steht der Europa-League-Sieger vor schwierigen Wochen.
"Diese Spiele, auch wenn es schmerzvolle Niederlagen sind, helfen uns, auf diesem Level wettbewerbsfähig zu werden", betonte der Eintracht-Trainer.
"Enorm wertvoll" sei die Erfahrung beim 0:2 (0:1) im UEFA-Supercup gegen die übermächtigen Königlichen von Real Madrid gewesen - mit Blick auf die Teilnahme an der Königsklasse, aber auch für die wichtige Standortbestimmung am Wochenende in der Liga.
Nach Liga-Fehlstart: Frankfurt will zurückschlagen
Für Sportvorstand Markus Krösche war es "nicht schlimm", dass das Starensemble um Ex-Weltmeister Toni Kroos und die beiden Torschützen David Alaba (37.) und Karim Benzema (65.) "eine Nummer zu groß war".
Der Supercup-Rekordsieger sei schließlich "nicht unser Maßstab", sagte der 41-Jährige. Nach der deftigen Pleite gegen Bayern München (1:6) sei der Maßstab am Samstag (ab 15:30 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de) "Hertha BSC und die Bundesliga".
Die Sensation in Barcelona, die magische Nacht von Sevilla - all das bleibt in Erinnerung. "Ich blicke sehr positiv nach vorne", sagte Glasner, der den Fokus gleich auf die Berliner richtete, "die nach der Derby-Niederlage sicher die ganze Woche die Messer gewetzt" hätten. Denn noch ist offen, auf welchem Level sich die Eintracht nach der Sensationssaison in Europa aktuell befindet.
Gespannt blicken sie in der Mainmetropole auf die nächsten Aufgaben - und auf den Transfermarkt. Durch Kostics bevorstehenden Wechsel zu Juventus arbeiten Krösche und Co. bereits unter Hochdruck an einer Ersatzlösung für die linke Seite. "Ich gehe davon aus, dass wir noch einen externen Zugang bekommen. Es wird hier zeitnah etwas passieren", kündigte Glasner an.
Kostic-Wechsel stellt Eintracht vor Probleme
Es muss sich zeigen, wie die Hessen ihre Offensivpower auch ohne Kostics Wucht auf den Platz bringen können. Der Abgang wiege "sehr schwer", betonte selbst Kroos bei "RTL": "Das war für mich ihr bester Spieler." Auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bezeichnete den Abgang des Serben als "enormen Verlust".
Zweimal bekamen die Frankfurter in wenigen Tagen die Grenzen gegen absolute Spitzenteams aufgezeigt. Die Vorfreude auf die Königsklasse sei dennoch "schon groß", sagte Glasner.
Es komme zwar auf die Auslosung der Gruppenphase am 25. August an, meinte Kroos, zugleich sprach er den Hessen aber Mut zu. Prinzipiell könne die Eintracht "für jede Mannschaft unangenehm sein".
Genau das deuteten auch die Neuzugänge an. Glasner vertraute in Helsinki als Belohnung zwar zunächst seinen Europa-League-Helden, die eingewechselten Mario Götze, Randal Kolo Muani und Lucas Alario machten aber Lust auf mehr - und Hoffnung für die Aufgabe in Berlin. Denn dort wartet nach magischen Nächten der Alltag. "Wir tun gut daran", forderte Glasner, "uns darauf zu konzentrieren."
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(SID)
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Kostic-Ersatz: Glasner erwartet "externen Zugang"
Quelle: Perform
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