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Virgil van Dijk für Weltrekordsumme zum FC Liverpool: Das kann Jürgen Klopps neuer Abwehrchef

Johannes Mittermeier

Update 29/12/2017 um 08:38 GMT+1 Uhr

Virgil van Dijk wechselt vom FC Southampton zum FC Liverpool, die Ablöse von rund 84 Millionen Euro ist Weltrekord für einen Verteidiger. Was kann dieser Niederländer eigentlich? Unser englischer Eurosport-Kollege Alex Chick erklärt, warum Jürgen Klopp derart viel Geld für jemanden berappt, der "schon" 26 ist und "erst" 16 Länderspiele bestritten hat. Unter einer Bedingung wird van Dijk nützlich.

Virgil van Dijk (M.) im Spiel gegen den FC Liverpool

Fotocredit: Getty Images

Zufall kann diese sonderbare Serie ja kaum sein. Sadio Mané, Adam Lallana, Dejan Lovren, Nathaniel Clyne und - unvergessen - Rickie Lambert waren allesamt vom FC Southampton zum FC Liverpool gewechselt, mal mit erheblichem (Mané), mäßigem (Lovren) oder überschaubarem Erfolg (Lambert).
Wo wird sich Virgil van Dijk einreihen, als sechster Profi, den die "Reds" seit 2014 von den "Saints" abwerben?
Schon im Sommer war Trainer Jürgen Klopp ganz heiß auf den Innenverteidiger, Liverpool kontaktierte ihn unerlaubt und musste sich entschuldigen. Erst nach Stunk und einem halben Jahr Verzögerung ließ sich Southampton erweichen, im Januar wird van Dijk zu einem Liverpool-Spieler mit Weltrekordgeschmack.
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Virgil van Dijk

Fotocredit: Getty Images

Laut übereinstimmenden Berichten beläuft sich die Ablöse (van Dijks Vertrag lief bis 2022) auf rund 84 Millionen Euro. Das gab's noch nie im Segment für Abwehrkanten, bisher war Benjamin Mendy (57,5 Millionen von Manchester City an die AS Monaco) teuerster Defensiver der Fußballgeschichte, allerdings nur sechs Monate lang.

Wie van Dijk dem FC Liverpool helfen wird

Auch an van Dijk soll Pep Guardiolas City wie Chelsea interessiert gewesen sein, Klopp bekam den Zuschlag für einen Preis, der mal wieder Grenzen und Vorstellungen sprengt. "Es ist eine verrückte Summe, aber man kann absolut sehen, warum Liverpool sie bezahlt", sagt unser englischer Eurosport-Kollege Alex Chick.
Die Liste an etablierten und exzellenten Premier-League-Verteidigern, die nicht für einen Top-Sechs-Klub spielen, ist nicht besonders lang. Tatsächlich besteht sie aus einem Spieler - van Dijk.
Wer Chicks Ausführungen lauscht, versteht eher, warum Liverpool derart viel Geld für jemanden berappt, der "schon" 26 ist und "erst" 16 Länderspiele bestritten hat. Über van Dijks Vorzüge sagt der Journalist:
Er hat eine immense Physis, ist mit 1,93 Metern imposant und bewegt sich für seine Statur extrem geschmeidig. Mitunter verfügt van Dijk über eine LeBron-James-Qualität, wenn es so wirkt, als spiele ein Erwachsener gegen ein Kind. Er ist herausragend am Ball und in der Antizipation. Ganz wichtig für Liverpool, das dazu neigt, defensiv Panik zu schieben: Van Dijk agiert ruhig und unaufgeregt, seine Umsicht strahlt aufs Team aus.
67 Premier-League-Partien (vier Tore) hat der Mann aus Breda bestritten, für Southampton spielte er seit 2015 insgesamt 80 Mal (sieben Tore). Vorher war van Dijk drei Jahre bei Celtic Glasgow beschäftigt (115 Einsätze, 15 Treffer), begonnen hatte die Karriere in der Heimat bei Willem II Tilburg und dem FC Groningen.

"Van Dijk ist der Beste, den Klopp kriegen konnte"

"Das Positionsspiel wird manchmal zum Thema, weil er es mag, den Ball nach vorne zu tragen", sagt Chick zu van Dijks Schwächen. Eine Verletzung während der vergangenen Rückrunde verhinderte, dass sich dieser eine Saison auf konstant hohem Niveau bewegen konnte, danach war er aufgrund des Transfer-Disputs "kein wirklicher Faktor mehr bei Southampton", sagt Chick.
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Jürgen Klopp (FC Liverpool)

Fotocredit: Getty Images

Nun also Liverpool, das vernünftige Verteidiger gebrauchen kann; mit 23 Gegentoren (wie Arsenal) stellt Klopps Truppe die luftigste Abwehr im obersten Tabellendrittel. "Bedenkt man ihre Not einer Sofortlösung, ist es nicht übertrieben zu sagen, dass van Dijk der beste Spieler ist, den Klopp im Januar hätte verpflichten können", meint Eurosport-Experte Chick und resümiert:
Ob das Ganze aufgeht, hängt davon ab, was stärker ausgeprägt ist - van Dijks beachtliches Reservoir an Fähigkeiten, oder doch Liverpools Talent, noch jeden Verteidiger ruiniert zu haben…
Rickie Lambert war übrigens Stürmer. 36 Spiele, drei Tore. Im Oktober hörte er mit dem Fußball auf.
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