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WM-Qualifikation: Argentiniens Sieg gegen Brasilien von Krawallen und Rücktrittsgedanken bei Scaloni überschattet

Eurosport
VonEurosport

Update 22/11/2023 um 17:53 GMT+1 Uhr

Argentinien hat den Superclásico de las Américas gegen Brasilien mit 1:0 gewonnen, doch das sportliche Geschehen rückte in den Hintergrund. Schon vor der Partie kam es zu blutigen Ausschreitungen auf den Tribünen, in deren Zuge die brasilianische Polizei massiv gegen argentinische Fans vorging. Zu allem Überfluss machte Weltmeister-Trainer Lionel Scaloni Rücktrittsgedanken öffentlich.

Blutige Krawalle überschatten Argentinien-Sieg im Maracana

Die Gewaltexzesse auf den Tribünen ließen Lionel Messi nach dem historischen Sieg beim Erzrivalen fassungslos zurück. "Das kann nicht akzeptiert werden. Es ist Wahnsinn. Es muss sofort aufhören", sagte der argentinische Superstar mit leerem Blick.
Nicht etwa das 1:0 (0:0) des Weltmeisters in Brasilien bleibt in Erinnerung, sondern die schrecklichen Bilder blutender Fans, prügelnder Polizisten und blanken Hasses im Stadion. Ja, sagte Messi, "wir haben Geschichte geschrieben" - und doch "war es ein erneut ein Abend, der von der Unterdrückung der Brasilianer gegen die Argentinier geprägt war".
Kurz vor Anpfiff der Begegnung im Maracana war es zu Krawallen gekommen, die Polizei ging mit Schlagstöcken und purer Gewalt gegen die Fans vor.
FIFA-Präsident Gianni Infantino verurteilte die Ausschreitungen: "Es gibt absolut keinen Platz für Gewalt im Fußball, weder auf dem Spielfeld noch außerhalb", schrieb der 53-Jährige auf Instagram und ergänzte: "Ausnahmslos alle Spieler, Fans, Mitarbeiter und Funktionäre müssen sicher und geschützt sein, um Fußball spielen und genießen zu können, und ich appelliere an die zuständigen Behörden, dafür zu sorgen, dass dies auf allen Ebenen respektiert wird."

Scaloni macht Schlagzeilen

Doch nicht nur dieser Irrsinn sorgte für Gesprächsstoff, plötzlich äußerte Erfolgstrainer Lionel Scaloni Gedanken über einen möglichen Rücktritt - und versetzte den Weltmeister in Alarmzustand. "Es ist kein Abschied", sagte er zwar, ließ dann jedoch ein großes Aber folgen.
"Die Latte liegt sehr hoch und es ist kompliziert, weiterzumachen und weiter zu gewinnen." Diese Mannschaft, so Scaloni, "braucht einen Trainer, der alle Energie hat, die er kriegen kann, und dem es gut geht."
Dass Scaloni Argentinien guttut, ist längst bewiesen. In Katar führte er das Team zum WM-Titel, davor gewann er die Copa America. "Ich muss ernsthaft darüber nachdenken, was ich machen werde", sagte der 45-Jährige: "Ich werde es dem Präsidenten sagen, und ich werde es den Spielern sagen."
Wegen der Randale war das Spiel mit 27-minütiger Verspätung angepfiffen worden, Nicolas Otamendi besiegelte mit seinem Kopfballtor (63.) die erste Heimniederlage Brasiliens in der WM-Qualifikation.

Argentinien weiter auf Kurs

Bei den Gastgebern flog der Ex-Hoffenheimer Joelinton (83.) mit Rot vom Platz. Sportlich gesehen war dieser Sieg "einer der wichtigsten, den diese Mannschaft geholt hat", sagte Messi.
Und so bleibt der Titelverteidiger in der Qualifikation für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada auf Kurs, mit 15 Punkten aus sechs Spielen führen Messi und Co. die Tabelle an.
Dahinter liegen Uruguay (13), das ein 3:0 (2:0) gegen Bolivien feierte. Kolumbien (12) siegte dank eines Elfmetertores des Bremers Rafael Borre 1:0 (1:0) in Paraguay und ist Dritter.
Ganz anders ist die Lage beim Rekordweltmeister Brasilien (7), der nach der bereits dritten Niederlage im laufenden Wettbewerb gerade noch eines der sechs Direkttickets zur Endrunde in den Händen hält.

Brasilien-Trainer Diniz bleibt positiv

"Aus Sicht des Resultats war es sehr schlecht, aus Sicht des Prozesses für die Zukunft war es äußerst wertvoll", sagte Brasiliens Interimscoach Fernando Diniz. Im kommenden Juli soll er den Staffelstab an Italiens Trainer-Ikone Carlo Ancelotti übergeben. Der Erfolgscoach von Real Madrid hat eine Einigung mit dem Verband CBF aber noch nicht bestätigt.
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(SID)
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