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Brasilien: Fluminense-Coach Fernando Diniz macht als Platzhalter für Carlo Ancelotti bei der Seleção Eindruck

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VonEurosport

Update 11/10/2023 um 13:08 GMT+2 Uhr

Gerade führte er Fluminense ins Libertadores-Cup-Finale, nun folgen wieder Neymar und Co. seiner Philosophie. Dabei ist Fernando Diniz in der WM-Qualifikation nur als Platzhalter für Trainer-Ikone Carlo Ancelotti gedacht, der aktuell noch bei Real Madrid unter Vertrag steht und im kommenden Sommer die Seleção übernehmen wird. Doch macht Diniz so weiter könnte er ein schweres Erbe antreten.

Fernando Diniz dient als Platzhalter für Carlo Ancelotti in Brasilien.

Fotocredit: Getty Images

Hand auf's Herz - schon einmal etwas von Fernando Diniz gehört? Der 49-Jährige ist Brasiliens neuer Nationaltrainer in Doppelfunktion, spielt am 4. November hauptamtlich mit Fluminense FC um Südamerikas höchste Klubkrone, praktiziert nun aber in den nächsten Tagen nebenbei seine schon als "Dinizmus" etikettierte Fußball-Philosophie in der Selecao.
Und das offensichtlich mit Erfolg. So zählten Statistiker beim 5:1 gegen Bolivien zum Auftakt der südamerikanischen Qualifikation zur WM-Endrunde 2026 44 Pässe für Torhüter Ederson, bei Ballbesitz - davon hatte die Selecao 80 Prozent - so etwas wie der elfte Feldspieler in der aktualisierten Version des einst vom FC Barcelona und Spanien zelebrierten Tiki-Taka, aber nun mit mehr Rotation.
Mit dem anschließenden 1:0 in Peru schraubte der fünfmalige Weltmeister seinen Rekord auf 36 Eliminatorias-Spiele ohne Niederlage. Die letzte datiert vom 8. Oktober 2015.
Am Donnerstag kommt in Venezuela wieder ein leichter Gegner vor garantiert euphorischer Kulisse in der Provinzstadt Cuiaba, immerhin 2014 WM-Spielstätte. Der erste Härtetest folgt nächsten Dienstag beim Erzrivalen Uruguay.

Diniz will mehr Konsistenz

"Mehr Konsistenz", fordert Diniz nun und gibt seinen Spielern dabei Freiraum und Fehler-Toleranz. Schließlich handelte seine Diplomarbeit im 2012 abgeschlossenen Psychologie-Studium von der "Bedeutung der Führung eines Trainers im Fußballteam", vor allem unter zwischenmenschlichen Aspekten.
Nach ausgestandener Verletzung ist auch Vinicius Junior dabei. "Ich hatte noch nie Kontakt zu Diniz, aber Rodrygo hat mir erzählt, was er für eine außergewöhnliche Person sei", berichtete der Real-Madrid-Star neugierig.
Bei den Königlichen folgen die beiden Stürmern den Kommandos von Carlo Ancelotti, und der Italiener ist der Auserkorene als Nachfolger des im WM-Viertelfinale von Katar an Kroatien gescheiterten Tite.
Ancelotti will jedoch seinen Vertrag in Spanien bis Sommer 2024 erfüllen, weshalb Brasiliens Verband mit Diniz die Zeit zu überbrücken versucht.

Diniz imponiert

Und sich damit der Dynamik des Fußballs aussetzt. Ob bei aktuellen Stars (Neymar: "Er liebt es, den Fußball neu zu erfinden und gibt dir Optionen") oder Legenden (Ronaldo: "Attraktiv für den brasilianischen Fußball"), Diniz kommt mehr und mehr an. Natürlich nur bis zur ersten Niederlage, wenn am Zuckerhut üblicherweise sofort alles infrage gestellt wird.
Das weiß auch der einstige Mittelfeldspieler, der in diesem Jahr mit dem Gewinn der Bundesland-Meisterschaft von Rio de Janeiro seinen ersten Titel gewann, und nun im Libertadores-Cup-Finale im heimischen Maracana gegen Argentiniens Topklub Boca Juniors nach dem größten Triumph seiner Karriere greift.
Duplizität der Ereignisse: Nur 17 Tage später sitzt er dann beim Klassiker Brasilien gegen Argentinien wieder in Rios Fußballtempel auf der Bank. Bis dahin will sich auch der Weltmeister nach zwei Auftaktsiegen schadlos halten.
Und hofft dazu auf einen Einsatz von Kapitän Lionel Messi am Donnerstag daheim gegen Paraguay. Der 36-Jährige hatte erst am Wochenende nach langwierigen Muskelproblemen ein Kurz-Comeback beim US-Klub Inter Miami gegeben.

Duell der Ungeschlagenen

Der dritte Eliminatorias-Spieltag startet zudem spektakulär mit dem Duell zwischen Kolumbien, das unter Nestor Lorenzo noch keines seiner zehn Spiele verlor, darunter das 2:0 im Juni gegen Deutschland, und dem verjüngten Uruguay, bei dem Trainer Marcelo Bielsa erneut auf die Altstars Luis Suarez und Edison Cavani, immerhin mit Boca im Libertadores-Cup-Finale, verzichtet. Eine andere Philosophie.
(SID)
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