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Deutschland siegt in der WM-Qualifikation bei Aserbaidschan - André Schürrle trifft doppelt

Tim Neuenfeldt

Update 26/03/2017 um 21:01 GMT+2 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft hat die Pflichtaufgabe Aserbaidschan locker gelöst und den nächsten Schritt in Richtung Russland 2018 gemacht. Beim WM-Qualifikationsspiel in Baku gewann das DFB-Team mit 4:1 (3:1), André Schürrle (19./81.), Thomas Müller (35.) und Mario Gomez (44.) trafen. Dimitri Nasarows zwischenzeitlicher Ausgleich (31.) beendete die Rekordserie von 678 Minuten ohne Gegentor.

André Schürrle, Thomas Müller und Mario Gomez im Trikot der deutschen Nationalmannschaft

Fotocredit: AFP

So lief das Spiel:

Deutschland begann konzentriert und druckvoll. Doch aufgeputscht von lautstarken Fans, die regelmäßig den isländischen Schlachtruf während der Europameisterschaft imitierten, hielten die Gastgeber mit viel Leidenschaft und Härte dagegen. Erste kleinere Gelegenheiten durch Julian Draxler (4.) und Jonas Hetcor (17) verpufften, ehe André Schürrle einen fantastischen Angriff zur Führung abschloss (19.). Über Mats Hummels und Sami Khedira gelangte der Ball schnell zu Draxler. Dieser sah Hector auf links. Die direkte flache Hereingabe des Kölners fand wiederum Schürrle im Zentrum und dieser drückte die Kugel mit etwas Glück aus sechs Metern zur deutschen Führung über die Linie.
Im Anschluss begannen die Gastgeber zu schwimmen. Deutschland drückte auf das zweite Tor, doch wie aus dem nichts fiel der Treffer mit dem ersten gelungenen Angriff der Aserbaidschaner auf der anderen Seite. Nach einem einfachen Ballverlust von Jonas Hector gelangte die Kugel auf den linken Flügel zu Dimitri Nasarow. Der Mann von Erzgebirge Aue zirkelte die Kugel mit der rechten Inneseite vom linken Strafraumeck herrlich zum Ausgleich ins rechte untere Eck und ließ dabei Bernd Leno, dem Jogi Löw den Vorzug vor Marc-André ter Stegen gab, keine Abwehrchance (31.).
Noch vor dem Seitenwechsel war es aber erneut Schürrle, der die Kugel im Gegenpressing eroberte und anschließend perfekt Thomas Müller in Szene setzte. Der Bayern-Stürmer umkurvte Torhüter Kamran Agayev und schob mit links zur erneuten Führung ein (36.). Praktisch mit dem Pausenpfiff erzielte Mario Gomez mit einer seiner wenigen auffälligen Aktion per Kopf aus sechs Metern in den rechten Torwinkel den Pausenstand zum 1:3.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit schaltete Deutschland von Minute zu Minute mehr in den Verwaltungsmodus um, konzentrierte sich auf ein konsequentes Defensivspiel und profitierte offensiv von immer müder werdenden Gastgebern, bei denen einzig Nasarow sich für höhere Aufgaben empfahl und nach dem Spiel als Belohnung einen anerkennenden Klaps von Löw einsackte. In der 81. Minute kombinierte sich die DFB-Elf über Toni Kroos und Hector noch einmal in den Strafraum. Der Rückpass landete punktgenau bei Schürrle, der seinen starken Auftritt mit einem wuchtigen rechten Hammer unter den Querbalken zum 4:1-Endstand krönte.
Deutschland, bei dem sich der eingewechselte Mesut Özil in den letzten 30 Minuten viele Ballverluste leistete und wie ein Fremdkörper im deutschen Spiel wirkte, ist der Startplatz in Russland 2018 bereits zur Halbzeit der Qualifikation nach dem fünften Sieg im fünften Spiel kaum noch zu nehmen.

Die Stimmen:

André Schürrle (Deutschland): "Es war ein schweres Stück Arbeit. Wir waren in den Zweikämpfen zu locker. Aber in den entscheidenden Momenten waren wir da und haben den Sack zugemacht."
Joachim Löw (Bundestrainer Deutschland): "Wie wir gespielt haben, entspricht nicht ganz unseren Ansprüchen. Wir haben da etwas zu viel zugelassen, zu viele Abspielfehler gehabt. Letztlich haben wir es aber gut gemacht und einen verdienten Sieg eingefahren. Wenn wir den ein oder anderen Spiel in der Nationalmannschaft wieder aufbauen können, wie André jetzt, dann ist das natürlich gut. Immer wenn wir schnell und direkt in die Spitze gespielt haben, sind wir zu unseren Chancen gekommen."
Mats Hummels (Deutschland): "Ich kann für mich sagen, dass ich überhaupt nicht zufrieden bin mit unserem Auftritt. Wir haben teilweise schon arrogant gespielt und Aserbaidschan ein bis zwei Klassen stärker gemacht, als sie eigentlich sind."
Robert Prosinecki (Trainer Aserbaidschan): "Wir haben gegen eine der besten Mannschaften der Welt gespielt. Wir haben gut gekämpft. Ich bin stolz auf meine Spieler, sie haben ein großes Spiel gemacht. Wenn man gegen Deutschland Fehler macht, schießen sie gleich Tore."

Tweet zum Spiel:

Und der Dortmunder nutzte seine Chance, erzielte die frühe Führung, legte das zweite deutsche Tor durch Thomas Müller mustergültig auf und erzielte letztlich auch den 4:1-Endstand mit einem satten Rechtsschuss.

Das fiel auf: Höwedes wechselt Sportart

Benedikt Höwedes versuchte sich in der 84. Spielminute an der Nationalsportart der Gastgeber - dem Ringen. Der Schalker zeigt einen herrlichen Hüftwurf gegen Gegenspiel Ismailov, doch statt einer beim Ringen üblichen Zweier-Wertung zeigte Schiedsrichter Daniele Orsato ihm die Gelbe Karte.

Die Statistik: 391

Nach vier Spielen ohne Gegentor in der WM-Qualifikation musste die DFB-Elf nach 391 Minuten das erste Gegentor im Wettbewerb hinnehmen.
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