WM 2022 - Belgien im Teamporträt: Die letzte Chance für die goldene Generation - Stars wollen endlich siegen

Für Belgiens goldenen Generation um Kevin De Bruyne, Eden Hazard und Romelu Lukaku scheint die anstehende WM in Katar die letzte Gelegenheit zu sein, den Titel zu gewinnen. Nach zuletzt enttäuschenden Weltmeisterschaften wollen die "Roten Teufel" nun endlich den großen Coup landen und ihrem Land den ersten Stern auf dem Trikot herbei zaubern.

Romelu Lukaku (l.), Kevin de Bruyne (m.) und Eden Hazard (r.)

Fotocredit: Getty Images

Roberto Martinez gab einen aus - und das nicht ganz freiwillig. "Ich habe von Eden Hazard gehört, dass ich die Mannschaft zum Essen einladen muss", sagte der Trainer der belgischen Nationalmannschaft nach seiner Roten Karte in der Nations League. Er hatte die Ball-Herausgabe für einen Einwurf verzögert und dadurch geschickt einen walisischen Konter unterbunden.
In Katar würde Martinez seiner Mannschaft wohl das Festmahl des Jahrhunderts spendieren, wollte es endlich für einen Titel reichen. Der ewige heiße Anwärter will am Ende auch einmal ganz oben stehen: Bei der letzten WM (im Halbfinale gegen Frankreich) und der letzten EM (im Viertelfinale gegen Italien) ist er am späteren Turniersieger gescheitert.
Das Potenzial ist vorhanden, wie schon so oft. Kevin De Bruyne ist der vielleicht weltbeste Passgeber, zuletzt hat der Strippenzieher von Manchester City einen Vereinsrekord für die Premier-League-Zeit aufgestellt. Der neue Abnehmer Erling Haaland, bedauerlicherweise Norweger, lässt De Bruyne nochmals aufblühen.
Pep Guardiola sieht das genauso. De Bruyne könne "seinen Kerl immer irgendwie vor den gegnerischen Torwart bringen", sagte der Teammanager von ManCity. Aber: "Mit Erling ist das alles noch ein bisschen einfacher." Bei der WM wartet im Sturmzentrum wieder Romelu Lukaku auf die abwehrsezierenden Traumpässe seines Spielmachers.

Im Achtelfinale wartet die deutsche Gruppe

Mit seinen 31 Jahren ist Kevin De Bruyne aber auch nicht mehr uneingeschränkt zu begeistern. "Es langweilt mich, immer gegen die gleichen Teams zu spielen", sagte er nach einem Nations-League-Auftritt: "Ich glaube, ich habe meine halbe Länderspielkarriere gegen Wales absolviert." Bei der WM geht es zunächst mal gegen das aufstrebende Kanada, Marokko und den Vize-Weltmeister Kroatien.
Die Auslosung hat es mit den Belgiern generell nicht sonderlich gut gemeint. Bereits im Achtelfinale könnten Deutschland oder Spanien warten, im Viertelfinale läuft es möglicherweise auf ein Duell mit Brasilien oder Portugal zu. Der Weg auch nur ins Halbfinale ist extrem steinig.
Doch alles andere wäre beim letzten Hurra einer goldenen Generation zu wenig. Das weiß auch Roberto Martinez. Der Spanier, seit 2016 im Amt, wird daher strengen Blickes über seine Stars wachen. Als Eden Hazard vor einem Nations-League-Spiel bestens gelaunt in einem Nachtclub erwischt wurde, war er stinkig.
"Wir vertrauen unseren Spielern, und er durfte Zeit mit seiner Familie oder seinen Freunden verbringen", sagte Martinez. "Es gibt eine ganz klare Geschichte dahinter - und ich möchte nicht, dass sich das wiederholt." Das gilt auch für das Abschneiden bei den vergangenen Turnieren.

Der Star: Kevin de Bruyne

Für Pep Guardiola ist die Sache eindeutig. Kevin De Bruyne könne "seinen Kerl zwar immer irgendwie vor den gegnerischen Torwart bringen", sagte der Teammanager von Manchester City über den Star der belgischen Nationalmannschaft. Aber: "Mit Erling Haaland ist das alles noch ein bisschen einfacher."
Und so läuft die "Assist-Maschine" De Bruyne bei den Citizens wie seit Jahren auf Hochtouren. Zuletzt stieg der Passkünstler, einer der besten Torvorbereiter weltweit, zum Vorlagen-König in der Premier-League-Geschichte seines Vereins auf. In der Nationalmannschaft ist er ohnehin unersetzlich - dort war es zumeist Romelu Lukaku, der von den abwehrsezierenden Bällen profitierte.
Mit seinen 31 Jahren ist Kevin De Bruyne aber auch nicht mehr uneingeschränkt zu begeistern. "Es langweilt mich, immer gegen die gleichen Teams zu spielen", sagte er nach einem Nations-League-Auftritt: "Ich glaube, ich habe meine halbe Länderspielkarriere gegen Wales absolviert." Bei der WM geht es immerhin gegen Kanada, Marokko und Kroatien.

Der Trainer: Roberto Martinez

Roberto Martinez kann so streng gucken, dass Steine weich werden. Seit dem 4. August 2016 ist der Spanier Trainer der belgischen Fußball-Nationalmannschaft - die Sehnsucht nach einem Titel hat er dem ewigen heißen Anwärter aber noch nicht erfüllt.
2018 wurden die Belgier in Russland WM-Dritter, das 0:1 im Halbfinale gegen Frankreich schmerzt noch heute. Bei der EM im Vorjahr kam das Aus im Viertelfinale gegen Italien - wie drei Jahre zuvor erneut gegen den späteren Turniersieger.
Zuletzt musste sich Roberto Martinez, Vater zweier Töchter, in der Nations League von der französischen Ikone Thierry Henry vertreten lassen: Er war rotgesperrt, denn er hatte den Ball gegen Wales zu spät für einen Einwurf herausgegeben. Gelb hätte auch gereicht, sagte Martinez. Und er guckte sehr streng.

Belgiens Kader für WM 2022 in Katar:

Tor: Koen Casteels (VfL Wolfsburg), Thibaut Courtois (Real Madrid), Simon Mignolet (FC Brügge)
Abwehr: Toby Alderweireld (Royal Antwerpen), Yannick Carrasco (Atletico Madrid), Timothy Castagne (Leicester City), Zeno Debast (RSC Anderlecht), Leander Dendoncker (Aston Villa), Wout Faes (Leicester City), Thomas Meunier (Borussia Dortmund), Arthur Theate (Stade Rennes), Jan Vertonghen (RSC Anderlecht)
Mittelfeld: Kevin De Bruyne (Manchester City), Thorgan Hazard (Borussia Dortmund), Amadou Onana (FC Everton), Youri Tielemans (Leicester City), Hans Vanaken (FC Brügge), Axel Witsel (Atletico Madrid)
Angriff: Michy Batshuayi (Fenerbahce Istanbul), Charles De Ketelaere (AC Mailand), Jeremy Doku (Stade Rennes), Eden Hazard (Real Madrid), Romelu Lukaku (Inter Mailand), Dries Mertens (Galatasaray Istanbul), Lois Openda (RC Lens), Leandro Trossard (Brighton & Hove Albion)
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(SID)
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Quelle: Perform

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