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Frankreich bezwingt England im Viertelfinale - Harry Kane verschießt Elfmeter und wird zur tragischen Figur
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Publiziert 10/12/2022 um 22:00 GMT+1 Uhr
Titelverteidiger Frankreich hat bei der WM 2022 in Katar das Halbfinale erreicht. Die Équipe Tricolore schlug im Viertelfinale England 2:1 (1:0). Aurelién Tchouaméni hatte die Franzosen in Führung gebracht (17.), Harry Kane per Foulelfmeter ausgeglichen (54.). Olivier Giroud erzielte das 2:1 (78.). Kane hatte die große Chance zum Ausgleich, schoss jedoch einen weiteren Elfmeter über das Tor (84.).
Frankreich-Coach Deschamps: "Wir hatten die richtige Antwort"
Quelle: MagentaTV
In einer ausgeglichenen Anfangsphase zwischen beiden Titelaspiranten verbuchte Weltmeister Frankreich durch Olivier Giroud den ersten Abschluss. Sein Kopfball war für Jordan Pickford aber noch kein Problem (11.).
Zur unlösbaren Aufgabe für den englischen Keeper wurde wenige Minuten später aber ein Distanzschuss von Aurélien Tchouaméni. Der Real-Youngster bekam die Kugel vor dem Strafraum von Antoine Griezmann und zog aus 26 Metern einfach mal ab. Die Kugel drehte sich unangenehm nach außen weg und schlug mit 108 km/h links unten ein (17.).
Mit der Führung im Rücken überließ Frankreich den Three Lions das Spielgerät, die durch Kapitän Harry Kane zu zwei gefährlichen Gelegenheiten kamen. Der Tottenham-Angreifer scheiterte aber einmal aus kurzer und einmal aus größerer Distanz an seinem glänzend reagierenden Vereinskollegen Hugo Lloris im französischen Tor (22./29.).
Kurz nach der Pause behielt Kane im Privatduell mit Lloris im dritten Anlauf schließlich die Oberhand: Nach Foul von Torschütze Tchouaméni and Bukayo Saka verwandelte Englands Kapitän den fälligen Strafstoß sicher halbhoch in die linke Ecke (54.). England blieb das aktivere Team und hatte in der 70. Minute Pech, dass Harry Maguires Kopfball nach Freistoßflanke von Jordan Henderson nur den linken Außenpfosten touchierte (70.).
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Ballack über Fall Pavard: "Hat Deschamps elegant gelöst"
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Mitten in die englische Drangphase fiel fast aus dem Nichts die erneute Führung Frankreichs. Griezmann durfte von links ungestört flanken und fand am Fünfer Giroud, der vor Maguire zum Kopfball kam. Abgelenkt von der Schulter des englischen Innenverteidigers landete die Kugel zum 2:1 im Netz (78.).
Doch England sollte noch die eine große Chance zum Ausgleich bekommen. Nach unnötigem Rempler von Theo Hernández gegen den eingewechselten Mason Mount entschied Schiedsrichter Wilton Pereira Sampaio nach "On-Field-Review" erneut auf Strafstoß. Doch Kane versagten dieses Mal die Nerven vom Punkt, sein strammer Schuss zischte deutlich über die Latte (84.).
Weil auch Marcus Rashfords Freistoß mit der letzten Aktion des Spiels knapp über den Querbalken rauschte (90.+11), darf Weltmeister Frankreich weiter von der Titelverteidigung träumen.
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Giroud nach Halbfinaleinzug euphorisiert: "Extraordinaire!"
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Die Stimmen:
Olivier Giroud (Frankreich): "Das war ein außergewöhnlicher Abend, wir haben als Mannschaft gut gearbeitet. Wir haben immer an uns geglaubt - ich wusste, dass meine Chance kommen würde. Ich bin unglaublich stolz auf das Team."
Didier Deschamps (Nationaltrainer Frankreich): "England hat ein sehr gutes Team. Was sie an technischen Fähigkeiten, an Intensität gezeigt haben, war beeindruckend. Wir haben ihnen leider zwei Elfmeter gegeben, aber wir haben auch ein paar gute Sachen gezeigt. Wir können immer gefährlich sein, wir haben große Qualität, mentale Stärke und Erfahrung. Es kommt auf Kleinigkeiten an, zum Glück ging es in unsere Richtung."
Gareth Southgate (Nationaltrainer England): "Wir waren nah dran, haben einer Topnation alles abverlangt. Wir haben Charakter gezeigt, sind zurückgekommen, haben dem Druck der Erwartungen widerstanden. Aber wir sind raus. Mein Team hat sich wirklich verbessert während des Turniers, viele Sachen gut gemacht. Wir haben jetzt bei drei großen Turnieren konstante Leistungen gezeigt. Heute war es die beste Leistung gegen ein großes Team."
Jordan Henderson (England): "Es ist schwer, jetzt die richtigen Worte zu finden. Nach dem 0:1 haben wir Charakter und Mentalität gezeigt und den Ausgleich geschafft. Wir haben alles gegeben, aber es war nicht unser Abend."
Der Tweet zum Spiel:
Das fiel auf: Griezmann stiehlt Mbappé die Show
Während Superstar Kylian Mbappé über die gesamte Spielzeit blass blieb und nur einen ungefährlichen Torschuss abgab, trumpfte Frankreichs Freigeist Antoine Griezmann mit zwei Vorlagen groß auf. Immer wieder löste sich Griezmann klug der Bewachung seiner Gegenspieler und bot sich schlau in den Zwischenräumen an. Dabei profitierte Griezmann auch von der Sonderbewachung Mbappés, für den die Engländer neben Kyle Walker auch immer einen zusätzlichen Mittelfeldspieler abstellten.
Für einen Offensivspieler überragende 88 Prozent Passquote unterstreichen die nahezu fehlerfreie Vorstellung des französischen Maestros ab. Griezmann hat nun 28 Torvorlagen für Frankreich auf dem Konto - mehr als jeder andere Franzose in den vergangenen 50 Jahren (Thierry Henry und Zinedine Zidane stehen bei 26 Assists für die Équipe Tricolore).
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Ballack fühlt mit Kane: "Schlussendlich die tragische Figur"
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Die Statistik: 19
Im Alter von 19 Jahren und 164 Tagen ist Jude Bellingham der jüngste Engländer, der jemals bei einem WM-Viertelfinale in der Startelf stand. Den bisherigen Rekord hatte Wayne Rooney mit 20 Jahren und 250 Tagen seit der WM 2006 inne.
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Pepe wettert nach WM-Aus gegen argentinischen Schiedsrichter
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