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Uli Hoeneß wettert gegen die FIFA wegen WM-Vergabe - aber versteht Katar-Kritik in Deutschland nicht

Katharina Wiedenmann

Publiziert 18/11/2022 um 14:53 GMT+1 Uhr

Uli Hoeneß hat sich kurz vor Beginn der WM in Katar erneut klar positioniert. Vor allem die Art der Kritik vieler Menschen in Deutschland kann der ehemalige Bayern-Präsident nicht verstehen. "Was mich gestört hat, speziell in Deutschland: Wir sind die Weltmarktführer in Sachen Kritik und die größten Verächter dieser Fußball-WM", meinte Hoeneß auf einer Podiumsdiskussion in München.

Uli Hoeneß

Fotocredit: Getty Images

Es geht jedoch "um ein wunderschönes Fußball-Ereignis", merkte der 70-Jährige an. Hoeneß gab jedoch auch zu: "Natürlich gibt es dort Probleme, die werden von unseren Spielern auch angesprochen."
Diese Probleme, die der ehemalige Bayern-Boss nicht näher benannte, müssten allerdings "mittelfristig gelöst werden. Aber wir lösen sie nicht, indem wir nicht dorthin fahren."
Die Diskussion der vergangenen Monate in Deutschland sei für ihn daher "nicht in Ordnung. Es geht um Fußball."
Die Vergabe der Weltmeisterschaft nach Katar hatte besonders in den letzten Wochen und Monaten scharfe Kritik hervorgerufen. Vielerorts wurde das arabische Land vor allem wegen des Umgangs mit Frauen, Gastarbeitern und der LGBTQI+-Gemeinschaft verurteilt und es wurde zum Boykott der WM-Spiele aufgerufen.

Hoeneß: "FIFA war eine Mafia"

Die WM-Vergaben durch den Weltverband FIFA kritisierte Hoeneß hingegen klar. "Das ganze System der Vergabe von großen Sportereignissen in den letzten 50 Jahren ist total zu überarbeiten. Oder glaubt irgendjemand, dass irgendeine Olympiade ohne Bestechung in irgendeinem Land gelaufen ist? Bei der FIFA muss ausgemistet werden, keine Frage", erklärte der Bayern-Ehrenpräsident.
In diesen Fällen werde aber "nicht immer nur deutsches Recht angewandt. Das war jahrelang eine Mafia, die sich das alles gegenseitig zugeschoben hat." Doch Hoeneß sieht auch Lichtblicke. "Jetzt gibt es die Möglichkeit der Transparenz, durchs Internet, durchs FBI, weil die USA beteiligt waren, Dinge ans Tageslicht zu bringen", so der ehemalige deutsche Nationalspieler, der selbst bei der WM 1974 in Deutschland teilnahm.
Der Fußball dürfe dabei aber "nicht vergessen werden. Auch die FIFA hat sich verändert. Ich kann ihnen Namen nennen von vier oder fünf Personen, die jetzt nicht mehr da sind. Weil sie im Gefängnis sitzen oder ihre Posten verloren haben."
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