Eurosport
WM 2022 in Katar: Marokko trotzt Vizeweltmeister Kroatien ein Remis ab
Von
Publiziert 23/11/2022 um 12:58 GMT+1 Uhr
Marokko hat Kroatien zum WM-Auftakt im al-Bayt-Stadion von al-Chaur ein überraschendes und verdientes 0:0 abgetrotzt. Der enttäuschende Vize-Weltmeister steht nun am Sonntag gegen Kanada in der Pflicht. Marokko trifft auf Belgien - möglicherweise ohne Noussair Mazraoui: Der Verteidiger des FC Bayern musste nach knapp einer Stunde verletzt vom Platz getragen werden.
Spieler im Fokus - Luka Modric: Der Denker und Lenker
Quelle: Perform
Vizeweltmeister Kroatien tat in der ersten Hälfte lange Zeit schwer, gegen die konzentriert verteidigenden Marokkaner zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Wohlwissend um die fußballerische Qualität des Gegners blieb ein Distanzschuss von Ivan Perisic aus 28 Metern lange die einzige gute Abschlussaktion der Kroaten (17.).
Marokko deutete offensiv zwar immer wieder sein Potential an, kam bis auf einen harmlosen Abschluss von Achraf Hakimi in der Anfangsphase (13.) aber nur in Ansätzen gefährlich vor das gegnerische Tor.
In der Nachspielzeit von Durchgang eins bewahrte zunächst Torwart Bono sein Team mit einer starken Parade gegen Nikola Vlasic vor dem Rückstand (45.+1), kurz darauf rauschte ein fulminanter Schuss von Kroatiens Kapitän Luka Modric aus 17 Metern knapp über die Latte (45.+2).
Kurz nach der Pause durfte sich auch Kroatiens Schlussmann Dominik Livakovic auszeichnen, als er zunächst einen schwierigen Kopfball von Bayern-Verteidiger Noussair Mazraoui aus kurzer Distanz parierte (51.) und wenig später einen flatternden Distanzkracher von Hakimi mit etwas Mühe abwehrte (65.).
Für Bayern-Verteidiger Mazraoui war das Spiel kurz nach seiner Abschlussaktion beendet. Der Außenverteidiger fiel bei seinem Kopfball unglücklich auf die Hüfte und musste kurz darauf mit der Trage abtransportiert werden (59.).
Die Kroaten fanden auch im zweiten Durchgang kaum spielerische Lösungen und sorgten - wenn überhaupt - nach ruhenden Bällen für Gefahr. Nach einer Freistoßflanke von Modric war es Marokko-Angreifer Youssef En-Nesyri, der den Ball mit dem langen Bein nur knapp über das eigene Tor lenkte und mit diesem Beinahe-Eigentor für Kroatiens gefährlichsten Abschluss in Hälfte zwei sorgte (71.).
In der Schlussphase ließen sich die tiefstehenden Marokkaner nicht mehr locken und brachten das Remis gegen offensiv enttäuschende Kroaten mühelos ins Ziel.
Die Stimmen zum Spiel:
Walid Regragui (Nationaltrainer Marokko): "Das ist ein sehr gutes Ergebnis für uns, auch wenn wir natürlich lieber gewonnen hätten. Ich bin stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Wir haben gegen den Vizeweltmeister auf Augenhöhe agiert. Dieses Spiel war auf einem hohen Niveau, Kroatien hat hier bei der WM eine der besten Mannschaften. Vielleicht hätten wir sogar noch besser spielen können. Wenn Gott will, werden wir uns für das Achtelfinale qualifizieren."
Zlatko Dalic (Nationaltrainer Kroatien): "Wir sind mit dem Punkt nicht wirklich zufrieden. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird. Wir sind auf einen kompakten, schnellen und aggressiven Gegner getroffen, der gut auf uns vorbereitet war. Sie haben ihr Herz auf dem Platz gelassen. Wir waren zu vorsichtig, weil wir Angst vor Kontern hatten. Wir hatten viel Ballbesitz, haben aber unsere wenigen Chancen leider nicht genutzt. In der Gruppe haben wir aber trotzdem noch alle Chancen."
Der Tweet zum Spiel:
Das fiel auf: Pfiffe nach Spielschluss
Nach Abpfiff machten die Zuschauer im Stadion ihrem Unmut ob der schwachen Darbietung beider Mannschaften Luft. Das dritte 0:0 bei der laufenden WM in Katar war mit Sicherheit das schwächste und bot den Fans auf den Rängen nur selten Grund zur Ekstase. Biedere Kroaten agierten mit Ball viel zu statisch und ideenlos, Marokko ließ beim finalen Pass immer wieder die Genauigkeit vermissen. Ein Blick auf den Wert der "Expected Goals" untermauert die Chancenarmut im Spiel: Kroatiens xG-Wert (0,66) lag nur geringfügig über dem von Marokko (0,35).
Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Nächster Bayern-Profi bei WM verletzt ausgewechselt
/origin-imgresizer.eurosport.com/2022/11/15/3490608-71159328-2560-1440.jpg)
Spieler im Fokus - Luka Modric: Der Denker und Lenker
Quelle: Perform
Werbung
Werbung