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WM 2022: Katar verliert auch gegen den Senegal - WM-Gastgeber historisch früh gescheitert

Florian Luber

Update 25/11/2022 um 19:15 GMT+1 Uhr

Katar hat auch sein zweites Spiel bei der WM 2022 verloren und ist damit historisch früh gescheitert. Beim 1:3 (0:1) gegen den Senegal gelang dem WM-Gastgeber zumindest sein erstes WM-Tor. Boulaye Dia schoss die Afrikaner in Führung (41.), Famara Diédhiou erhöhte kurz nach dem Seitenwechsel (48.). Für Katar traf Mohammed Muntari zum Anschluss (78.), ehe Bamba Dieng den Endstand besorgte (84.).

Akram Afif - Katar vs. Senegal

Fotocredit: Getty Images

Katars Nationaltrainer Félix Sánchez rang sich ein säuerliches Lächeln ab, die Fans verabschiedeten ihre enttäuschte Mannschaft zu guten Teilen schon nicht mehr - spätestens mit dem Schlusspfiff nach dem 1:3 (0:1) des WM-Gastgebers gegen Senegal setzte erneut der große Zuschauer-Exodus ein.
Allen war klar: Das war's. Und nach dem 1:1-Unentschieden der Niederlande gegen Ecuador drei Stunden später war das Aus für Katar tatsächlich besiegelt.
Das abschließende Spiel gegen die Niederlande am Dienstag (16:00 Uhr im Liveticker) hat für Katar damit den Charakter einer Abschiedsvorstellung ohne sportlichen Wert. Zuletzt war Gastgeber Frankreich bei der WM 1938 nach zwei Spielen ausgeschieden - damals aber begann das Turnier direkt mit dem Achtelfinale im K.o.-Modus.
Boulaye Dia (41.), Famara Diedhiou (48.) und Cheikh Dieng (84.) schossen die Afrikaner zu den ersten drei Punkten im Turnier. Der Afrikameister, bei dem der verletzte Bayern-Star Sadio Mane schmerzlich fehlte, hat das Weiterkommen damit in eigener Hand. Der Anschlusstreffer durch Mohammed Muntari (78.), das erste WM-Tor Katars, war zu wenig für den Gastgeber.
Sánchez nahm vor der Partie vor 41.797 Zuschauenden im Al-Thumana-Stadion einen bemerkenswerten Wechsel in seiner Anfangsformation vor. Der gegen Ecuador (0:2) überforderte Torhüter Saad Al-Sheeb wurde durch Meshaal Barsham ersetzt. Dessen Bruder ist im WM-Gastgeberland eine Sportlegende: Mutaz Essa Barshim gewann 2021 in Tokio Olympisches Gold im Hochsprung.
In der 14. Minute segelte Barsham an einer Ecke vorbei, auch in zahlreichen weiteren Situationen erwies er sich als Risikofaktor - wie überhaupt die gesamte katarische Abwehr nervös und fahrig agierte.
So lieferte Boualem Khoukhi den zwar dominanten, aber keineswegs zwingenden Senegalesen die perfekte Vorlage zur Führung. Der Verteidiger konnte eine ungefährliche Hereingabe nicht sauber klären und stoppte den Ball regelrecht für Dia, der aus zwölf Metern vollendete.
Senegal, bei dem Ismail Jakobs, im Vorjahr noch U21-Europameister mit Deutschland, in die Startformation gerückt war, hatte zuvor aber Glück gehabt, dass das Schiedsrichtergespann um Antonio Mateu Lahoz aus Spanien ein offensichtliches Foul an Katars Akram Afif im Strafraum nicht ahndete (34.).
Nach dem Seitenwechsel verschafften sich die Senegalesen dann Ruhe, nach einer Jakobs-Ecke war Diedhiou per Kopf zur Stelle. Doch plötzlich begann der WM-Gastgeber an sich zu glauben.
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Famara Diedhiou (r.) traf zum zwischenzeitlichen 2:0 für den Senegal gegen Katar

Fotocredit: Getty Images

Die Stimmen zum Spiel:

Félix Sánchez (Nationaltrainer Katar): "Wir haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Wir haben gut gespielt. Natürlich ist das Ergebnis der Schlüssel, aber wir haben eine bessere Leistung gezeigt. Wir wollten weit kommen, aber wir wissen, woher wir kommen. Die Erwartung war, eine gute Performance zu liefern und eine gute WM zu organisieren. Es wird weitergehen hier mit dem Fußball, Katar ist ein Fußball-Land."
Aliou Cisse (Nationaltrainer Senegal): "Die Jungs haben genau das umgesetzt, was ich vorgegeben habe. Wir sind als Einheit aufgetreten. Es war kein Spaziergang, beide Teams hatten das erste Spiel verloren. In der ersten Halbzeit hätten wir mehr Tore erzielen können. Nach dem 2:0 haben wir den Ball zu einfach hergegeben und leider ein Gegentor kassiert."
Youssouf Sabaly (Senegal): "Wir haben es geschafft zu gewinnen und das war wichtig nach unserem schlechten Start. Jetzt haben wir eine zweite Chance auf das Weiterkommen und wir werden alles geben."
Tarek Salman (Katar): "Wir sind sehr traurig, dass wir unsere Fans nicht glücklich stimmen konnten. Auf dem Niveau werden Fehler bestraft, und wir haben zwei gemacht."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Spielerische Steigerung, gleiches Ergebnis

Katar verlor nach dem Auftaktspiel gegen Ecuador auch das zweite Gruppenspiel mit zwei Toren Unterschied und ist damit raus. Im Vergleich zum Spiel gegen Ecuador war jedoch eine deutliche Leistungssteigerung zu beobachten. Katar verteidigte kompakt, in eigenen Offensivaktionen agierte der Gastgeber fast schon strukturiert, was letztlich einige gute Torchancen und sogar den ersten Treffer der jungen WM-Geschichte nach sich zog. Das grundlegende Problem ließ sich aber auch trotz der Steigerung nicht beheben: Katar ist qualitativ nicht gut genug, um mit Gegnern wie Ecuador oder dem Senegal mitzuhalten.

Die Statistik: 2

Katar ist das erste Gastgeberland, das bei einer Weltmeisterschaft zwei Gruppenspiele verloren hat.
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