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Golf: LIV Tour verpflichtet Jon Rahm - Amtierender Masters Champion verlässt die PGA für saudische Öl-Millionen

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VonEurosport

Publiziert 08/12/2023 um 14:14 GMT+1 Uhr

Auch einer der besten Golfer der Welt hat seinen Preis. Einst Anhänger der guten alten PGA Tour wechselt Jon Rahm zur saudi-arabisch geförderten LIV für dreistelligen Millionen-Betrag. Noch bis vor kurzem galt der Amerikaner als überzeugter Gegner der Organisation und betonte immer wieder die Vorzüge der PGA. Derweil bleibt eine angekündigte Zusammenarbeit der beiden Touren noch aus.

Jon Rahm

Fotocredit: Getty Images

Jeder Mann habe seinen Preis, hat der legendäre Kokain-Baron Pablo Escobar einmal gesagt, man müsse nur herausfinden, welchen. Bei Jon Rahm liegt jener irgendwo zwischen 300 und 600 Millionen Dollar.
Derart viel Geld, wenngleich nicht kolumbianischen Drogenkanälen, sondern dem saudischen Staatsfond entnommen, brachten den spanischen Golfstar dazu, sich entgegen seiner bisherigen Überzeugung der umstrittenen LIV-Tour anzuschließen.
Das verkündete Rahm nun ganz offiziell im US-Sender Fox News. Der amtierende Masters-Champion (29) war bislang ein Topstar der altehrwürdigen PGA. Und hatte stets die obszönen arabischen Anwerbungs-Angebote mit erhobenem Zeigefinger zurückgewiesen.
"Für jemanden, der seine ganze Zukunft vor sich hat, wäre das keine kluge Sache", sagte Rahm im Februar 2022: "Der einzige Reiz, den ich sehe, ist doch finanzieller Natur. Auf der PGA-Tour kann ich um viel mehr spielen als um Geld. Es geht um Geschichte und Vermächtnis."

Rahm lässt sich kaufen

Anderthalb Jahre und eine Halb-Milliarden-Offerte später klang Rahm so: "Aus vielen Gründen ist diese Entscheidung das beste für mich. Sie haben mich in eine Position gebracht, in der ich darüber nachdenken musste." Und Don Pablo dürfte im Jenseits milde lächeln.
Rahm lässt sich kaufen. Und für einen Preis, für den man zum Beispiel auch die Eishockey-Franchise der Florida Panthers hätte erwerben können, kaufen die Saudis nicht nur einen Sportstar. Sondern vor allem eine bessere Position im Kampf um die Weltherrschaft im Golf.
Seit ihrer Gründung 2022 ist LIV Golf auf Konfrontationskurs zum bisherigen Quasi-Monopolisten PGA gegangen, hatte mit schier unerschöpflichen Mitteln aus dem Public Investment Fonds Saudi-Arabiens Größen der Konkurrenz-Veranstaltung abgeworben.
Majorsieger wie Brooks Koepka, Phil Mickelson oder Martin Kaymer ließen sich pekuniär überzeugen, die verkürzten Einladungs-Turniere der Saudis zu spielen.

LIV-Boss zufrieden

Die PGA konnte nicht gegenhalten - allein Rahm wird nun in drei Jahren mehr verdienen, als die 1916 gegründete Traditions-Marke pro Jahr als Gesamtsumme ausschüttet. Deshalb suchten die einstigen Gralshüter den Dialog mit LIV, wollten den Streit beilegen, zusammenarbeiten.
Eine Einigung war bis Ende Dezember angekündigt, sie blieb bislang aus. Die Verpflichtung Rahms, kurz vor Fristende, dürfte damit eine nicht zu geringe taktische Komponente besitzen.
"Die Aufnahme von Jon unterstreicht, dass unsere Liga nicht nachlässt", sagte dann auch LIV-COO Lawrence Burian: "Wir investieren weiter aggressiv für die langfristige und aufregende Zukunft." Im Wissen, dass auch jeder Golfer seinen Preis hat.
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(SID)
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