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Die Leiden der Löwen gehen weiter

VonSID

Publiziert 10/05/2015 um 14:36 GMT+2 Uhr

Uwe Gensheimer stand der Kopf noch nicht nach tiefenpsychologischen Analysen. "Es tut so unglaublich weh", sagte der Linksaußen nur, nachdem seine Rhein-Neckar Löwen einmal mehr in einem entscheidenden Duell eingeknickt waren. Auch im achten Anlauf beim Pokal-Final-Four in Hamburg reichte es nicht zum ersten großen Triumph auf nationaler Ebene - das Titel-Trauma wird immer mehr zur schweren Last.

Die Rhein-Neckar Löwen und ihr Titelfluch

Fotocredit: Imago

Warum die Mannheimer in den entscheidenden Momenten der 23:24 (10:10)-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt wieder einmal nachließen anstatt wie absolute Spitzenmannschaften einen Gang höher zu schalten, konnte oder wollte Gensheimer nicht erklären.
"Dass wir den Deckel nicht drauf gemacht haben, ist bitter", sagte der Handball-Star lediglich, der Trophäen weiterhin nur bei den Gegnern bewundern kann. Wie tief der Frust beim deutschen Vizemeister saß, war kurz nach dem Abpfiff im Gesicht von Lars Lamadé abzulesen.
"Wir haben es wieder nicht geschafft", sagte der Löwen-Geschäftsführer völlig konsterniert: "In der Minute der Enttäuschung von einer guten Saison zu sprechen, fällt schon schwer." Dabei haben die Löwen - wieder einmal - über weite Strecken der Serie überzeugende Leistungen angeboten.
Nach Führung noch verloren
Gensheimer (11 Tore) war enttäuscht, Lamadé war frustriert. Dabei schien beim Pokalevent in Hamburg alles für die Löwen angerichtet, die im Viertelfinale mit dem THW Kiel die beste deutsche Mannschaft ausgeschaltet hatten. Doch trotz einer 15:11-Führung gegen Flensburg (36.) zerplatzte auch die letzte Hoffnung auf Edelmetall jäh.
In der Champions League war zuvor bereits im Achtelfinale Schluss gewesen. In der Bundesliga wird am Ende aller Voraussicht nach erneut Serienmeister Kiel die Nase vorn haben. Wie in der vergangenen Saison, als den Löwen bezeichnenderweise nur zwei Tore auf die Norddeutschen fehlten. Auf dem Briefkopf steht weiter nur der Sieg im EHF-Cup 2013, das ist auf Dauer kein Trost.
Topspieler verlassen die Löwen
In den kommenden Jahren dürfte es für die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen ("Wir hatten alle Chancen, das Spiel zu gewinnen") nicht leichter werden, endlich den Stempel des ewig zahnlosen Titelanwärters loszuwerden. In Torwart Niklas Landin zieht nach der laufenden Spielzeit ein Hochkaräter nach Kiel. Uwe Gensheimer könnte nach Vertragsende 2016 folgen, Wechselgerüchte halten sich hartnäckig. Der THW lockt mit einem attraktiven Gehalt - und der Aussicht auf Titel.
Die haben auch weiter die Füchse Berlin trotz der schmerzlichen 26:27 (15:12)-Niederlage im zweiten Halbfinale gegen den SC Magdeburg. Schon am kommenden Wochenende steht das Finalturnier des EHF-Cups in eigener Halle an. "Wir konzentrieren uns jetzt darauf, da haben wir noch ein schönes Erlebnis", sagte Chefcoach Dagur Sigurdsson, der nach der Saison bei den Hauptstädtern aufhört und sich voll seiner Aufgabe als Bundestrainer widmet.
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