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Die deutschen Handballer blicken mit Vorfreude auf das EM-Finale gegen Spanien

VonSID

Publiziert 31/01/2016 um 11:42 GMT+1 Uhr

Die deutschen Handballer haben das große Ziel ganz dicht vor Augen, zum Gipfelkreuz ist es nur noch ein letzter Schritt. "Jetzt stehst du im Finale, jetzt willst du es auch gewinnen", sagt DHB-Teammanager Oliver Roggisch und gibt damit die Marschroute für die letzte Etappe auf der wundersamen Reise zum EM-Titel aus.

Die deutschen Handballer

Fotocredit: SID

Ausgerechnet gegen Spanien - jenes Team, gegen das die DHB-Auswahl zum Turnierauftakt ihre einzige Niederlage (29:32) einstecken musste - winkt der erste große Titel einer deutschen Handball-Nationalmannschaft seit dem WM-Sieg 2007 im eigenen Land und der zweite EM-Titel nach 2004.
"Revanchegelüste sind nicht unser primärer Antrieb", stellte Keeper Andreas Wolff aber unmissverständlich klar. Es gehe nicht um alte Rechnungen aus der Vorrunde. "Wir wollen Europameister werden, das ist Hauptziel. Und wenn wir dann noch Revanche nehmen können, dann ist das ein positiver Beigeschmack", so der 24-Jährige. Und auch DHB-Vizepräsident Bob Hanning versicherte: "Es gibt keine Revanchegelüste, sondern nur das Gelüst, mit der Goldmedaille nach Hause zu fahren."

Aus "Bubis" wurden "Männer"

Kein Drehbuchautor der Welt hätte vor dem Endspiel (17.30 Uhr im Liveticker) eine bessere Dramaturgie inszenieren können. Nach dem sportlich durchwachsenen EM-Auftakt rechneten nur die kühnsten Optimisten mit einem derartigen Turnierverlauf. Wer konnte schon ahnen, dass Deutschland als jüngstes aller EM-Teams, eine Mannschaft ohne sechs ihrer Stammspieler, in nur zwei Wochen eine so imposante Entwicklung durchläuft. In den zwei Wochen von Breslau wurden aus Bubis Männer, aus dem von einigen belächelten Underdog wurde eine furchteinflößende Bad-Boy-Gang.
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Die deutschen Handballer

Fotocredit: SID

"Jetzt haben wir sechs Spiele und sechs Siege mehr auf dem Buckel und sind als Team noch enger zusammengerückt", erklärt Wolff. Und so habe man den Spaniern nun "etwas ganz anderes entgegenzusetzen" als noch im ersten Spiel.
"Die Jungs machen einfach Spaß, wie sie um jeden Zentimeter kämpfen und wie sie sich da reinhauen", sagte der verletzte Kapitän Uwe Gensheimer, der das Team seit Freitag vor Ort unterstützt, im SID-Interview. Die Stimmung sei ausgesprochen gut. "Die Mannschaft war auch vor dem Halbfinale locker und ruhig, gemessen daran, was sie hier erreichen kann. Diese Lockerheit müssen sie auch mit ins Finale nehmen", so der 29-Jährige.

Leichtigkeit der Außenseiter

Gensheimer ist von einem erfolgreichen EM-Finale überzeugt. "Weil wir einen heißen Lauf haben und nach der Auftakt-Niederlage gegen die Spanier im Turnierverlauf von Sieg zu Sieg viel Selbstvertrauen getankt haben", sagte der Linksaußen: "Wir treten jetzt mit einer Sicherheit auf, die ihresgleichen sucht."
Die deutschen Spieler sind heiß, der Druck liegt beim Gegner. "Wir haben als Außenseiter die Leichtigkeit, die die Spanier nicht haben. Sie müssen dieses Spiel gewinnen", sagte Hanning.

Spanien noch nie Europameister

Die Zahlen geben ihm Recht. Die Spanier standen mit Ausnahme der Olympischen Spiele 2012 in London bei allen großen Turnieren seit 2011 mindestens im Halbfinale, einen EM-Titel gewannen sie allerdings noch nie. "Es wird sehr schwer, aber ich hoffe, dass wir es diesmal schaffen", sagte der spanische Rückraumspieler Joan Canellas vom THW Kiel dem SID am Samstag: "Wir sind nicht mehr so jung und haben nicht mehr so viel Zeit. Die Deutschen haben noch genug Zeit."
Zeit ja, Geduld weniger. Keeper Wolff und Co. sehnen den Anpfiff herbei. "Ich erwarte, dass wir das Spiel gewinnen und Europameister werden", sagte Wolff. Das deutsche Team brennt auf den Gipfelsturm.
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