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Handball-EM : Andreas Wolff mit Ansage vor Spiel um Platz drei gegen Schweden - "Möchte die Medaille"

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VonEurosport

Update 27/01/2024 um 16:41 GMT+1 Uhr

Endspiel um Bronze: Deutschlands Handballer greifen bei ihrer Heim-EM nach einer Medaille. Gegen Schweden geht es um mehr als das ersehnte Edelmetall. Im Falle eines Sieges gegen die Skandinavier wäre die DHB-Auswahl direkt für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert. Keeper Andreas Wolff macht jedoch klar, dass die Medaille für ihn erste Priorität hat.

Andreas Wolff

Fotocredit: Getty Images

Juri Knorr tippte gedankenverloren auf seinem Handy, der Kopf des Spielmachers war gesenkt, seine Stirn lag in Falten. Der schmerzhafte Halbfinal-K.o. zeichnete ihn auch am Morgen danach. "Ich habe mich ein wenig mit meinem Handy zugedröhnt, dann habe ich gelesen, bis ich meine Augen nicht mehr aufhalten konnte", berichtete Knorr nach einer kurzen Nacht mit kleinen Augen.
Dem deutschen Mittelmann fiel es sichtlich schwer, nach der Niederlage gegen Dänemark neue Zuversicht für das deutsche "EM-Endspiel" um Bronze zu finden. Dabei, und das weiß auch Knorr, geht es am Sonntag (15:00 Uhr im Liveticker) gegen Schweden nicht nur um die erste deutsche EM-Medaille seit dem Wintermärchen 2016, sondern auch um die direkte Qualifikation für Olympia.
"Das wäre natürlich mega", sagte Knorr mit Blick auf die doppelte Chance gegen den entthronten Titelverteidiger zum Abschluss der Heim-EM. Torhüter Andreas Wolff forderte, das 26:29 gegen die Dänen umgehend hinter sich zu lassen: "Wir haben ein sehr, sehr wichtiges Spiel vor uns, wir wollen unbedingt diese Medaille haben, um unser Turnier zu krönen."
Dem Anführer zwischen den Pfosten wäre eine Medaille "Stand heute" sogar "absolut wichtiger" als das direkte Paris-Ticket. "Die Chance auf die Olympia-Quali hätten wir noch über das Olympia-Quali-Turnier, aber ich möchte diese Medaille haben", bekräftigte Wolff: "Wenn dann die direkte Qualifikation damit abfällt, dann nehme ich das natürlich auch mit Kusshand. Aber für mich ist es erstmal wichtig, diese Medaille gewinnen zu können."

Gislason: "Medaille ein Riesending"

Bundestrainer Alfred Gislason verlor daher keine Zeit. Nur zwei Stunden habe er geschlafen, der Rest der Nacht verbrachte er mit Videostudium des Rekordeuropameisters. "Die Spieler müssen das alles abhaken, was gestern war, das Positive mitnehmen und sich voll auf Schweden fokussieren", appellierte der Isländer. Wenn am Ende des Heimturniers eine Medaille herausspringe, wäre das "ein Riesending" für seine Mannschaft.
Knorr verspürte am Samstag allerdings nur wenig Stolz auf den starken Auftritt gegen die Dänen, die beste Leistung einer deutschen Nationalmannschaft seit Jahren. Der Profi der Rhein-Neckar Löwen ging hart mit sich selbst ins Gericht. "Ich habe mich ein bisschen von der Angst vor der Größe des Moment lähmen lassen. Das will ich nicht nochmal, das ist es nicht wert", sagte Knorr. Die Chance auf Bronze sei schön, aber: "Ich wollte eigentlich gestern das Halbfinale gewinnen."
Deutschland hatte die Partie lange Zeit dominiert und durfte bis kurz nach der Pause auf die Sensation hoffen. Dann zogen die Dänen vor allem dank ihrer Erfahrung und ihrer Kaderbreite vorbei. "Diese Spiele sind unglaublich wichtig für uns", betonte Gislason. Mikkel Hansen und einige andere hätten einige seiner Spieler "bislang nur im Fernsehen gesehen. Wenn sie sehr gut gegen sie spielen, bringt es ihnen wahnsinnig viel."

Schweden "bereit" für Deutschland

Es sei an der Zeit, so Wolff mit Blick auf das Schweden-Spiel, "so eine Mannschaft mal wieder zu schlagen". Die Skandinavier traten nach der bitteren Halbfinal-Pleite gegen Frankreich - der Olympiasieger hatte sich durch einen umstrittenen Freiwurf in letzter Sekunde in die Verlängerung gerettet - am Samstag ebenso mit hängenden Köpfen vor die Medienvertreter. Torhüter Andreas Palicka versicherte jedoch: "Wir werden bereit sein."
Auch Knorr will bis zum Anwurf vor erneut knapp 20.000 Fans neuen Mut geschöpft haben. "Ich bin zuversichtlich, nochmal über diesen Punkt zu gehen", sagte der 23-Jährige. Bronze, das dürfte er spätestens am Sonntag auch so sehen, wäre wohl mehr als ein Trostpreis.
(SID)
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