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Olympia 2021 - Ricarda Funk gedenkt nach Gold-Triumph verstorbenem Trainer: " Ist tief in meinem Herzen"

Laurent Ruttkowski

Update 27/07/2021 um 21:06 GMT+2 Uhr

Kanutin Ricarda Funk hat mit der Gold-Medaille im Slalom bei den Olympischen Spielen in Tokio am Dienstag den wohl größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. "Es ist einfach fantastisch, mega. Das hätte ich mir niemals erträumen können. Das ist der Wahnsinn", sagte die 29-Jährige. Angekommen auf dem Olymp gedenkt Funk ihrem 2016 verstorbenen Trainer, der immer noch "tief in ihrem Herzen" sei.

Ricarda Funk ist nach Olympiasieg überwältigt

Fotocredit: Eurosport

Angesprochen auf ihren ehemaligen Coach Stefan Henze hielt Funk lange inne und brach dann in Tränen aus. "Er ist immer mitgefahren. Bei jedem Training. Bei jedem Wettkampf. Und er gibt mir immer noch meine Tipps", sagte sie.
Henze verstarb bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro an den Folgen eines Autounfalls, bei dem der 35-Jährige ein schweres Schädel-Hirn-Trauma davontrug.
Trotz tagelanger Behandlungen und einer Notoperation erlag der Kanu-Trainer seinen Verletzungen unter der Anwesenheit seiner Familie, die extra nach Brasilien gereist war.
Ohne den jahrelangen Rückhalt ihrer Familie hätte Funk wohl auch nicht ihren Triumph bei den diesjährigen Sommerspielen gefeiert. "Durch meine Familie bin ich zu dem Sport gekommen, mein Vater hat mich jahrelang trainiert", sagte die Europameistern von 2018.
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Emotionaler Höhepunkt! Funk hält erste deutsche Goldmedaille in den Händen

Traurig, dass ihre Angehörigen aufgrund der strikten Bedingungen in Tokio nicht dabei sein durften, war Funk dennoch. "Tickets, alles war schon gebucht", erzählte sie und gestand, dass sie ihre Liebsten gerne mit "in der Koffer gepackt" hätte.
Nichtsdestotrotz hat sich das jahrelange Schuften für die 29-Jährige ausgezahlt.
Unbedingt wollte sie es in Tokio allen beweisen. "Ich habe mir sehr lange sehr viele Sorgen gemacht, ob das Ganze hier stattfinden wird. Ich habe mich nicht vier - in dem Fall fünf - Jahre darauf vorbereitet, sondern ein ganzes Sportlerleben lang", sagte sie.

Funk mochte Kanusport früher nicht

In ihrem Wechselbad der Gefühle vergaß Funk auch nicht ihre Heimatstadt Ahrweiler, die mit den extremen Überflutungen der letzten Wochen schwer zu kämpfen hatte.
Im 25-Stangen-Parcours setzte sich die . Und das, obwohl sie sich früher noch gar nicht mit dem Kanusport identifizieren konnte: "Anfangs dachte ich, das ist was für Jungs. Ich wollte lieber eine typische Mädchensportart machen wie Reiten oder Tanzen."
Als sie dann aber bei ihrem ersten Wettkampf im Kanu den letzten Platz erreichte, sagte sie "nie wieder" in Bezug auf die Platzierung. Was aus diesem Vorhaben geworden ist, durfte die Sportwelt am Dienstag erleben.
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Kanu-Wahnsinn! So holte Funk das erste deutsche Gold

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