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Hammerwerferin Betty Heidler steht mit Mühe im Finale der Leichtathletik-WM in Peking

VonSID

Update 26/08/2015 um 07:00 GMT+2 Uhr

Die frühere Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler hat zwei Jahre nach ihrem Qualifikations-Aus von Moskau bei der Leichtathletik-WM in Peking nur mit Mühe das Finale erreicht. Die 31-Jährige verpasste am Mittwochmorgen mit allen drei Versuchen die geforderte Weite von 72,50 m deutlich, schaffte aber mit 70,60 m als insgesamt Neunte den Einzug in den Endkampf der besten Zwölf am Donnerstag.

Betty Heidler

Fotocredit: AFP

"Das ist einzige Nachricht, die heute zählt. Das war vollkommen ausreichend", sagte Heidler: "Die Quali ist morgen vergessen, das Training war auf das Finale ausgerichtet."
Die Frankfurterin Heidler hatte 2007 in Osaka Gold und 2009 in Berlin sowie 2011 in Daegu Silber geholt. 2013 hatte sie in Moskau den Finaleinzug klar verpasst und danach schon ihren Abschied von der WM-Bühne angekündigt. In Peking löste auch Heidlers Vereinskollegin Kathrin Klaas das Final-Ticket, die 31-Jährige wurde mit 71,41 m Siebte.
Heidler: "Bin immer wieder aufgestanden"
Beste der Qualifikation war Polens Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk mit im ersten Versuch erzielten 75,01 m. Wlodarczyk hatte kurz vor der WM mit 81,08 m als erste Frau über 80 Meter geworfen.
Heidler war mit hohen Erwartungen nach Peking gereist. "Eine Medaille ist auf jeden Fall das Ziel", meinte sie. Es wäre nach Gold 2007 sowie Silber 2009 und 2011 ihre vierte auf der WM-Bühne, die sie nach dem Scheitern in Moskau eigentlich gar nicht mehr betreten wollte. "Aber jetzt bin ich wieder hier, ich bin ja schließlich Leistungssportlerin", sagte der Rotschopf, der das bittere Scheitern in Moskau verarbeitet hat.
"Ich bin immer wieder aufgestanden", sagte Heidler. In Peking tritt sie als Nummer zwei der Welt an, hat sich vorgenommen, auch die übermächtig erscheinende Wlodarczyk zu attackieren - auch wenn diese am Mittwoch einen ganz starken Eindruck machte.
"Niemand ist unschlagbar. Wenn sie einen schlechten Tag hat und ich einen richtig guten, dann kann ich sie auch packen", sagt Heidler über die Polin, die kurz vor der WM als erste Frau über 80 Meter warf (81,08): "Wenn es geht, will ich sie ärgern, und das sehr gerne - die mag mich auch nicht. Aber ich glaube, sie mag einfach alle nicht."
Bühler und Traber weiter
Die Hürdensprinter Gregor Traber und Matthias Bühler haben das Halbfinale erreicht. Der 22 Jahre alte deutsche Meister Traber schaffte es in 13,44 Sekunden als Dritter seines Vorlaufs in die nächste Runde, Bühler lief in 13,35 Sekunden als Zweiter seines Laufs Saisonbestleistung. Alexander John wurde nach einem Fehlstart disqualifiziert.
Einen skurrilen Auftritt legte Ronnie Ash hin. Der US-Amerikaner wurde nach einem Fehlstart ebenfalls disqualifiziert, weigerte sich aber, die Bahn zu verlassen. Ein Kampfrichter zeigte ihm minutenlang vergebens die rote Karte, ehe Ash sich dann doch kopfschüttelnd verabschiedete.
Ash wie einst Drummond
Ash erinnerte damit an den legendären Auftritt seines Landmannes Jon Drummond. Der Sprinter wurde 2003 in Paris ebenfalls nach einem Fehlstart disqualifiziert und wollte die Entscheidung der Jury partout nicht akzeptieren. Ganze 45 Minuten legte sich Drummond damals vor die Startblöcke und sagte immer wieder: "I did not move!" Dann schlich er aber doch noch mit Tränen in den Augen aus dem Stadion.
Titelverteidiger David Oliver (13,15) und Weltrekordler Aries Merritt (13,25/beide USA) zogen ebenso souverän ins Halbfinale ein wie Europameister Sergej Schubenkow (13,31/Russland).
Der gebürtige Kubaner und Weltjahresbeste Orlando Ortega (12,94) durfte in Peking nicht laufen. Der 24-Jährige hat kurz vor der WM die spanische Staatsbürgerschaft angenommen und hat noch kein Startrecht.
Favoriten im Dreisprung weiter
Die beiden Top-Favoriten Pablo Pedro Pichardo aus Kuba und Christian Taylor (USA) haben ohne größere Probleme das Finale im Dreisprung erreicht. Der Weltjahresbeste Pichardo sprang mit 17,43 m die beste Weite des Feldes, Ex-Weltmeister und Olympiasieger Taylor kam auf 17,28 m. Das Duo springt in dieser Saison in seiner eigenen Liga und macht Gold wohl unter sich aus.
Der Olympiazweite Will Claye aus den USA schied dagegen nach enttäuschenden 16,41 m aus. Titelverteidiger Teddy Tamgho (Frankreich) war nach seinem Achillessehnenriss ebenso wie ein deutscher Springer nicht am Start.
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