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Revolution im Weitsprung? Malaika Mihambo sieht Vorteile bei möglicher Abschaffung des Absprungbalkens

Eurosport
VonEurosport

Update 22/02/2024 um 19:30 GMT+1 Uhr

Eine Regel-Revolution im Weitsprung könnte die Disziplin grundlegend verändern. Olympiasiegerin Malaika Mihambo steht ihr positiv gegenüber. Der Weltverband denkt aktuell darüber nach, den Absprungbalken abzuschaffen und durch eine größere Absprungzone zu ersetzen. Dadurch soll die Zahl der Fehlversuche reduziert und der Wettkampf im Ablauf beschleunigt und so attraktiver gestaltet werden.

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Ausverkauftes Stadion, Athleten in voller Konzentration auf den vielleicht wichtigsten Sprung ihres Lebens und ein schmaler Holzbalken, der perfekt getroffen werden muss: Das waren bisher die Bedingungen für einen Weitsprung-Wettbewerb bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften.
Bislang waren solche Wettkämpfe aber auch oft gekennzeichnet durch viele Fehlversuche und dadurch ungültige Versuche. Dies könnte sich nun durch die Einführung einer Absprungzone ändern - diese könnte die Zahl der übertretenen Sprünge massiv verringern und den Wettbewerb so packender machen: Das Ziel lautet, dass jeder Versuch gezählt werden soll. Jon Ridgeon, CEO des Weltverbands World Athletics, erklärte im Podcast "Anything But Footy", dass er sich durch die Neuerung mehr "Spannung und Dramatik" erhoffe.
Gemessen würde die Weite von dem Punkt an, wo der Fuß des Athleten den Boden verlässt, bis zur Landung in der Sandgrube. Ebenso weiterentwickelt werden soll die Schnelligkeit der Ergebnismessung. Die Zeit des Wartens bis zum Anzeigen des Ergebnisses soll drastisch gesenkt werden. Damit die Athleten Erfahrungen mit der neuen Absprungzone sammeln können, sollen Tests während der gesamten Freiluftsaison stattfinden. Wirksamkeit und Akzeptanz sollen sowohl von den Athleten als auch von den zuständigen Verbänden bewertet und eingeordnet werden.
Für Mihambo hätte die Änderung durchaus Reiz. "Ich habe auch schon einige Wettkämpfe nicht gewonnen, obwohl ich effektiv am weitesten gesprungen bin an dem Tag", sagte die 30-Jährige bei "Sport1" - nur am Absprungbalken habe es eben nicht gepasst. "Auf eine Art wäre es fairer, denn das absolute Leistungsvermögen rückt so in den Mittelpunkt", bewertet sie den Vorschlag. "Ich glaube, es ist Geschmackssache. Beides hat seine Berechtigung, es setzt andere Schwerpunkte", unterstrich die Olympiasiegerin und Ex-Weltmeisterin.
Die Pläne stoßen allerdings nicht nur auf positive Resonanz. Seitens der aktiven und ehemaligen Athleten kommt auch Kritik an der Neuerung auf. Carl Lewis, viermaliger Olympiasieger im Weitsprung, ließ in den sozialen Medien verlauten, dass man mit der Einführung einer Absprungzone der Sportart die Schwierigkeit entziehen würde, für welche sie über Jahrzehnte hinweg stand. "Aprilscherze gibt es eigentlich erst am 1. April", kommentierte die US-Legende süffisant die Pläne.
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