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Moto-GP-Fahrer Sandro Cortese: Vom Siegertyp zum Sorgenkind

VonSID

Publiziert 28/06/2017 um 15:33 GMT+2 Uhr

Vor fünf Jahren feierte Sandro Cortese auf dem Weg zum Weltmeistertitel den bislang letzten deutschen Sieg auf dem Sachsenring. Vor dem anstehenden Heimspiel steckt der 27-Jährige in einer tiefen Krise, die Zukunft ist ungewiss. Es ist längst nicht mehr sicher, dass sich Sandro Cortese auch im nächsten Sommer zum Sachsenring aufmachen wird.

Cortese: Nicht zufrieden mit den ersten Tests

Fotocredit: SID

Schon im fünften Jahr ist der siebenmalige Grand-Prix-Sieger für Intact GP in der höheren Moto2-Klasse unterwegs, dem Team aus Memmingen, das eigens für ihn gegründet wurde. Bald könnte es ohne Cortese weitergehen, denn nach vielen Enttäuschungen läuft mittlerweile praktisch gar nichts mehr zusammen. Der Rennfahrer befindet sich inmitten einer "Katastrophensaison", wie er selbst sagt. Es gibt auch nichts zu beschönigen.
Einmal Achter, einmal auf Platz 14, ansonsten nie in den Punkten. Nach acht Rennen liegt Cortese in der WM mit zehn Zählern abgeschlagen auf Rang 21. Er ist von den eigenen Ansprüchen mittlerweile so weit entfernt wie der Sachsenring von seiner Heimatstadt Berkheim, das Lächeln fällt ihm schwer.

Ist das der Anfang vom Ende?

Gestürzt in Barcelona, gestürzt in Assen, wenn auch rausgeschoben von einem Konkurrenten, die Tendenz zeigt in die falsche Richtung. "Das ist der Abschluss des bis jetzt größten Tiefpunkts", sagte Cortese nach dem Aus in den Niederlanden, wo er einen heftigen Abflug im Qualifying glücklicherweise unverletzt überstand.
Ein Erfolgserlebnis in Sachsen, beim letzten Rennen vor einer fünfwöchigen Sommerpause, wäre enorm wichtig. Doch es gibt ein grundlegendes Problem. Zur aktuellen Saison stieg das Team von Chassis-Hersteller Kalex auf Suter um. Der frühere Champion Cortese wollte unbedingt diese Maschine, doch er kommt damit einfach nicht zurecht.
Zuletzt sagte Teamchef Jürgen Lingg:
Er kann im Training mal ein, zwei Runden rauspressen, aber er kriegt keinen Lauf.
Dass es nicht am Material liegt, beweist der Schweizer Dominique Aegerter, auf einer Suter mit 50 Punkten WM-Achter. Und Marcel Schrötter (Vilgersthofen), zweiter Fahrer bei Intact GP, schnupperte zuletzt immerhin an den Top 10.

Letzte Hoffnungen auf Sachsenring

Cortese ist in einer ganz schwierigen Situation. Der Druck wird immer größer, die Perspektive mit jedem Fehlschlag schlechter. Deshalb schaut der Weltmeister von 2012 schon nach Alternativen, eine Möglichkeit wäre die Superbike-WM. Dort fährt seit diesem Jahr sein Kumpel Stefan Bradl (Zahling).
"Ich versuche jetzt, den WM-Lauf auf dem Sachsenring zu genießen und das Beste draus zu machen", sagte Cortese dem Fachportal "speedweek.com". Ein schwieriges Unterfangen. Denn auch die beste Atmosphäre mit massenweise gut gelaunten Fans hilft wenig, wenn es auf der Strecke nicht passt.
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